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Württemberg | 18.11.2025

Fehlende Lkw-Stellplätze als Sicherheitsrisiko

ADAC hat Lkw-Parksituation an 100 Rastanlagen geprüft, davon zwölf in Baden-Württemberg. Sindelfinger Wald (A8) und Ellwanger Berge West (A7) besonders problematisch

 Der ADAC hat nach 2022 erneut untersucht, wie groß das Problem fehlender Lkw-Stellplätze entlang der deutschen Autobahnen ist und wie stark die Verkehrssicherheit dadurch eingeschränkt wird. Dafür hat der Mobilitätsclub die Parksituation an insgesamt 100 Rastanlagen und unbewirtschafteten Rastplätzen überprüft, darunter zwölf aus Baden-Württemberg und vier davon in der Region Württemberg an der A6, A7 und A8.

Sindelfinger Wald Spitzenreiter in höchster Gefahrenkategorie
In Württemberg nahm der ADAC die Anlagen Kochertalbrücke Süd (A6), Ellwanger Berge West (A7), Langenau/Nerenstetten (A7) und Sindelfinger Wald (A8) unter die Lupe. Besonders stach Sindelfinger Wald an der A8 heraus: Hier parkten im baden-württembergischen Vergleich am häufigsten Lkw im besonders gefährlichen Ein- oder Ausfahrtsbereich oder sogar auf dem Seitenstreifen der Autobahn. In der Untersuchung stellten diese Verstöße die höchste Gefahrenkategorie „Rot“ dar. An der A7-Rastanlage Ellwanger Berge West zählten die ADAC Tester die meisten Lkw im absoluten Halteverbot oder auf nicht für sie zugelassenen Flächen, beispielsweise auf Pkw-Parkplätzen (Kategorie „Orange“). Lastwagen außerhalb der markierten Flächen (Kategorie „Gelb“) fanden sich an jeder der vier in Württemberg untersuchten Anlagen.

„Es besteht ein dringender Handlungsbedarf, die Kapazitäten für Lkw-Parken an Autobahnen auszubauen“, sagt Holger Bach, Abteilungsleiter Verkehr & Umwelt beim ADAC Württemberg. „Eine kurzfristige Maßnahme wäre der Einsatz intelligenter Technik, damit mehr Lastwagen auf die bestehenden Anlagen passen.“ Dazu zählt das „Kolonnenparken“, bei dem Lkw nach ihrer geplanten Abfahrtszeit geleitet werden und dadurch deutlich dichter und hintereinander geparkt werden können.

In Baden-Württemberg untersuchte der ADAC die Parksituation an insgesamt zwölf Anlagen entlang der Autobahnen A5, A6, A7 und A8. An fast der Hälfte der Rastanlagen (fünf von zwölf) stellten die Tester gefährliche Falschparker der Kategorie „Rot“ fest. Falsch parkende Lastwagen in der Kategorie „Orange“ gab es auf neun von zwölf Plätzen. An allen untersuchten Anlagen parkten Lastwagen in den Fahrgassen zwischen den Lkw-Parkplätzen (Kategorie „Gelb“).


Gefährlich abgestellte Lkw nahezu an jeder zweiten deutschen Anlage
Bundesweit betrachtet parkten an fast jeder zweiten Rastanlage (48 von 100) Lastwagen im Ein- oder Ausfahrtsbereich oder sogar auf dem Seitenstreifen der Autobahn. Auf 85 der 100 Anlagen standen Lkw im absoluten Halteverbot oder auf nicht für sie zugelassenen Flächen, beispielsweise auf Pkw-Parkplätzen. Das Parken außerhalb markierter Flächen, etwa in den Fahrgassen zwischen den Parkplätzen, war nahezu die Regel. Nur an einer einzigen Anlage – der Raststätte Plater Berge West an der A14 in Mecklenburg-Vorpommern – gab es keine falsch geparkten Lastwagen.

Methodik der ADAC Untersuchung
Alle 100 überprüften Objekte liegen an den Hauptschwerlastverkehrsrouten A1 bis A9 sowie der A14, A45 und A61. Pro Standort gab es drei Zählungen an den stark frequentierten Wochentagen Dienstag oder Mittwoch, jeweils um 22 Uhr, 23 Uhr und 0 Uhr. Die Parkverstöße wurden je nach Gefährdung der Verkehrsteilnehmenden in drei Kategorien farblich gekennzeichnet.

Animierte Grafiken (1)

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    Ergebnisse für alle Testobjekte in Baden-Württemberg

    pdf 0.12 MB

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