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Württemberg | 07.03.2023

ADAC Test zeigt Verbesserungsbedarf bei nachhaltigem Urlaub – Baiersbronn mit „gut“ bewertet

Der ADAC hat die Angebote zur nachhaltigen Mobilität an 20 deutschen Urlaubsorten untersucht. In Baden-Württemberg überzeugte Baiersbronn besonders mit seinen touristischen Buslinien.

Für immer mehr Menschen spielt das Thema „nachhaltig unterwegs sein“ auch im Urlaub eine größere Rolle. Laut einer Umfrage des ADAC zum Reiseverhalten sehen über 70 Prozent der Befragten das Thema unkomplizierte und planbare An- und Abreise als besonders wichtig an. 31 Prozent wünschen sich am Zielort nachhaltige Mobilitätsoptionen. Der ADAC hat untersucht, wie das Angebot in 20 Urlaubsorten rund um das Thema „nachhaltige Mobilität“ aussieht. In Baden-Württemberg zählte Baiersbronn (Schwarzwald) zu den getesteten Städten und schnitt mit der Wertung „gut“ ab.

Baiersbronner Busse stechen positiv heraus
Baiersbronn überzeugte besonders in der Kategorie „Mobilität vor Ort“. Hier bewertete der ADAC das touristische Mobilitätskonzept sehr positiv, insbesondere die Buslinien Hüttenbus und Nationalparkbus. Sehenswürdigkeiten sind auf diese Weise schnell und direkt erreichbar. Mit einer Gästekarte lassen sich die öffentlichen Verkehrsmittel in der Region kostenlos nutzen. Ebenfalls vorbildlich zeigt sich Baiersbronn, indem es die Anreiseart der Gäste erfasst. Informationen zur nachhaltigen An- und Abreise finden sich auf der touristischen Webseite Baiersbronns. Dort sind auch die Standorte der Ladesäulen für E-Fahrzeuge abrufbar. Im Ort weisen Infotafeln oder Leitsysteme auf weitere Mobilitätsoptionen mit dem ÖPNV, zu Fuß oder per Rad hin. Schwächen leistete sich die Stadt in der Urlaubsregion Nordschwarzwald hingegen beim Prüfbereich „An- und Abreise“: So existiert keine Fernbushaltestelle in einem Umkreis von 20 Kilometern, zudem sind die Angebote zum Leihen von Fahrrädern oder Autos vor Ort nicht ausreichend verbreitet.

Insgesamt schnitten nur der Testsieger Lindau am Bodensee sowie Westerland auf Sylt mit „sehr gut“ eine Kategorie besser als Baiersbronn ab. Den größten Nachholbedarf im Hinblick auf nachhaltige Mobilität sah der ADAC beim Schlusslicht Oberwiesenthal im Erzgebirge (Note „sehr mangelhaft“).

Noch viel Raum für Verbesserungen
Nach einer ersten ADAC Recherche zum Thema vor zwei Jahren zeichnet sich nicht unbedingt ein Fortschritt in diesem Bereich ab. Über alle 20 untersuchten Orte hinweg war das Ergebnis nur ausreichend. Schwächen sahen die ADAC Fachleute vor allem beim so wichtigen Thema der nachhaltigen An- und Abreise, der am schlechtesten bewerteten Kategorie. In nur neun Orten war es gut oder sehr gut möglich, auch ohne das eigene Auto anzureisen. Dagegen hat ein Viertel der Urlaubsorte keinen direkten Bahnanschluss, und in zwölf Orten gibt es keine Fernbushaltestelle, auch nicht im Umkreis von 20 Kilometern. Auch um Informationen rund um alternative Mobilitätsformen in den Urlaubsdestinationen ist es nicht überall gut bestellt. Elf Orte schneiden hier mangelhaft oder ausreichend ab. Aber immerhin knapp die Hälfte kann mit einem mindestens guten Ergebnis punkten.

Ausbau des ÖPNV für mehr Nachhaltigkeit
Die ADAC Untersuchung zeigt, dass im Bereich nachhaltiger Mobilität zum und am Urlaubsort in den nächsten Jahren noch viel zu tun ist. Um das Angebot, auch ohne das eigene Auto zu verreisen, attraktiver zu machen, erhofft sich der ADAC von Seiten der Politik eine breite Unterstützung der Urlaubsorte beim Thema Anreise mit der Bahn. Der Erhalt oder die Wiederbelebung von Bahnstrecken sind hierbei zwei Beispiele. Aber auch eine gute Haltestelleninfrastruktur für den Fernbuslinienverkehr mit komfortabler Verknüpfung des ÖPNV und Einbindung in das Deutschlandticket, umweltfreundliche Antriebe sowie das Aufstocken der Ladeinfrastruktur sind wichtige Bausteine hin zu mehr Nachhaltigkeit auf Reisen.

Nicht zuletzt haben es die Tourismusorte selbst in der Hand, die Gäste von nachhaltigem Reisen zu überzeugen. Denn für Urlauberinnen und Urlauber beginnt die Reise schon mit Inspiration und Information über den Urlaubsort. Leicht auffindbare und auf die Bedürfnisse der Gäste abgestimmte Informationen zur alternativen Anreise und der Mobilität vor Ort auf den Webseiten der Tourist-Informationen sind dabei ein wichtiger Schritt. Und gerade dort, wo die Reisekette mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht optimal ist, sind detaillierte Informationen im Vorfeld besonders wichtig.

Über den ADAC Test „Nachhaltige Mobilität am Urlaubsort“
Für den ADAC Test wurden aus den bekanntesten Urlaubsregionen 20 Orte mit den meisten Anreisen im Jahr 2019 ausgewählt, die weniger als 50.000 Einwohnerinnen und Einwohner zählen. Die Erhebung setzte sich aus einer Abfrage bei den Tourismusorten, einer Internet-Recherche und einem Vor-Ort-Test zusammen. Zentrale Prüfinhalte waren die An- und Abreise mit Bus und Bahn, (klimafreundliche) Mobilitätsangebote vor Ort sowie entsprechende Informationen für die Urlaubsgäste. 

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    ADAC Test zur nachhaltigen Mobilität: Detailergebnis zu Baiersbronn

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