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Südbayern | 07.12.2021

ADAC: ÖPNV stärken, um aus der Staufalle zu kommen

München Stauhauptstadt Nr. 1 – Mobilitätsclub sieht Handlungsbedarf nach INRIX-Studie

Der staureichste Straßenabschnitt Deutschlands findet sich am Mittleren Ring in München. (Bild Shutterstock/ Art Konovalov)

München. Nach einer Studie des Verkehrsinformationsanbieters INRIX ist München auch in diesem Jahr wieder Stauhauptstadt Nr. 1 in Deutschland. Demnach verloren Autofahrer in der Landeshauptstadt im vergangenen Jahr insgesamt 79 Stunden in Staus. In seiner Bewertung der Studie fordert Alexander Kreipl, verkehrspolitischer Sprecher des ADAC Südbayern e.V., daher eine klare Stärkung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), um aus der Staufalle zu kommen. „Mit Blick auf den Jahresverlauf bestätigt es sich, dass wir beim Innenstadtverkehr in der Zwischenzeit über das Vorkrisenniveau hinaus sind. In der Studie wurden zwar der Wintermonat Februar mit dem Herbstmonat Oktober verglichen, aber es besteht zweifelsohne dringender Handlungsbedarf. Eine wesentliche Aufgabe wird es nun sein, das Vertrauen in den Öffentlichen Personennahverkehr wieder herzustellen und Fahrgäste neu oder wieder zurückzugewinnen, um den Verkehr zu entlasten.“ Auf den Plätzen zwei und drei folgen Berlin mit 65 und Hamburg mit 47 Stau-Stunden. Auch finanziell wirkt sich der stark stockende Verkehr auf unsere Städte aus. Allein in München fielen 2021 laut INRIX durch den Zeitverlust Kosten in Höhe von 740 Euro pro Autofahrer an, das entspricht bis zu 388 Millionen Euro im Jahr.

Deutlich mehr Verkehr in München als im Vorjahr
Laut Studie kam es in München seit Juni, verglichen mit Februar 2020, zu einem Zuwachs des Innenstadtverkehrs um 15 Prozent. Auch im Ranking der staureichsten Straßen Deutschlands schiebt sich München wieder nach vorn: Auf dem Abschnitt zwischen dem Petuelring und dem Heimeranplatz mussten Pendler eine Zeiteinbuße von insgesamt 27 Stunden jährlich in Kauf nehmen. „Was wir brauchen ist eine gesamtheitliche Verkehrsplanung unter Einbeziehung des Umlands mit dem ÖPNV als Rückgrat. Gerade für die Pendler müssen wir zukunftsfähige Konzepte entwickeln und auch das Park & Ride Angebot ausbauen“, fordert Kreipl.

Bereits in der vom ADAC Südbayern initiierten Mobilitätsumfrage im April dieses Jahres wurde deutlich: Gerade in ländlichen Regionen (unter 100.000 Einwohner) ist das Auto das Fortbewegungsmittel Nr. 1. Aber auch in größeren Städten (unter 500.0000 Einwohner) ist der Anteil mit 18,8 Prozent und in den Metropolen (ab 500.000 Einwohner) mit rund 20 Prozent ebenfalls sehr hoch. Von den Teilnehmern der Umfrage würde vor allem der Ausbau des ÖPNV und der Radinfrastruktur zu einer deutlichen Verbesserung der Mobilitätssituation in den Städten beitragen. Um eine verstärkte Nutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs zu erreichen, nannten die Teilnehmer vor allem günstigere Preise und eine allgemein verbesserte Infrastruktur des ÖPNV (Ausbau, Taktung, Pünktlichkeit, weniger Ausfälle). Gut ein Drittel der Befragten gab damals an, dass sie keine Veränderungen in ihrem Mobilitätsverhalten erwarten.

Mehr zu der gemeinsamen Mobilitätsumfrage des ADAC Südbayern und des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr finden sie unter: https://presse.adac.de/regionalclubs/suedbayern/mobilitaetsumfrage.html

 

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