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Nordrhein-Westfalen | 17.01.2017

Autofahrer in NRW standen rund 124 000 Stunden im Stau

In der aktuellen Staubilanz des ADAC steht Nordrhein-Westfalen im Vergleich aller Bundesländer wieder ganz vorne.

Erneut steht Nordrhein-Westfalen beim Thema Stau im Vergleich aller Bundesländer wieder ganz vorne. Auf den mehr als 2 200 Autobahnkilometern des Landes wurden laut ADAC Verkehrsdatenbank im vergangenen Jahr rund 218 000 Stauereignisse (2015: 182 000) gezählt. Beinahe 124 000 Stunden büßten NRW-Autofahrer ein, indem sie auf den Strecken feststeckten (2015: 105 000 Stunden). Werden alle nordrhein-westfälischen Staus zusammengerechnet, ergibt sich eine Länge von rund 388 000 Kilometern (2015: 323 000).

Insgesamt hat sich die Stausituation auf den deutschen Autobahnen im vergangenen Jahr deutlich verschärft. Der ADAC zählte 2016 bundesweit rund 694 000 Staus, durchschnittlich 1 901 pro Tag. Im Jahr zuvor waren es 568 000 Staus. Einen kräftigen Anstieg gab es auch bei den Staulängen: Sie summierten sich bundesweit auf 1 378 000 Kilometer, 2015 waren es 1 130 000 Kilometer. Die registrierten Staustunden beliefen sich auf 419 000 nach 341 000 im Vorjahr. Im Vergleich zu 2015 haben die Zahl, die Gesamtlänge und die Dauer der Staus damit sowohl bundesweit, als auch in NRW um rund 20 Prozent zugelegt.

Ein Grund für den Anstieg liegt laut ADAC in der verbesserten und detaillierteren Erfassung des Verkehrsgeschehens. Auch die Zunahme der Bautätigkeiten sowie die weiter gestiegene Kfz-Fahrleistung – die Bundesanstalt für das Straßenwesen BASt nennt ein Plus von voraussichtlich 2,5 Prozent gegenüber 2015 – haben zu mehr Staus geführt.

Rund die Hälfte der Staukilometer entfiel auf die drei Bundesländer Nordrhein-Westfalen (28 Prozent), Bayern (21 Prozent) und Baden-Württemberg (13 Prozent). Auch bei der Zahl der Staumeldungen bilden Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg mit einem Anteil von 60 Prozent die Top drei in der Auswertung.

Besonders belastet waren in NRW die Autobahnen 1, 40 und 3. Der Autobahnabschnitt mit den meisten Staus war erneut die A 46 von Düsseldorf nach Wuppertal (15 604 Meldungen), jedoch mit abnehmender Tendenz (2015: 16 313). Werden die gemeldeten Stau-Kilometer ins Verhältnis zu den jeweils vorhandenen Autobahnkilometern gesetzt, dann ist der Abschnitt von Köln-Porz nach Köln-Gremberg auf der A 559 mit umgerechnet 779 Kilometern bundesweit führend. Der Abschnitt von Düsseldorf nach Wuppertal auf der A 46 erreicht zum Vergleich 656 Kilometer und der Abschnitt von Köln nach Oberhausen auf der A 3 erreicht 445 Kilometer.
Auf den Fernautobahnen war der Großraum Köln auf folgenden Streckenabschnitten erneut besonders staugeplagt:
• A 1 Euskirchen – Köln – Dortmund,
• A 3 Oberhausen – Köln,
• A 4 Köln – Aachen
Ausgeprägte Stauspitzen (also Autobahnabschnitte, wo die Staus entstanden sind) traten auf den Fernautobahnen u.a. zwischen diesen Anschlussstellen auf:
• A 1 Köln-West – Kreuz Leverkusen – Burscheid,
• A 3 Dreieck Köln–Heumar – Leverkusen-Zentrum

Der Tag mit den meisten Staus in NRW war der 2. November 2016. An diesem Mittwoch nach Allerheiligen gab es 1 768 Staus im Land, die sich auf 3 500 Kilometer Länge und auf eine Dauer von 945 Stunden summierten.

Die meisten Staus zählte der ADAC bundesweit im September, gefolgt von Juli und August. In den Vorjahren war meist der Oktober der staureichste Monat. Die gestiegene Attraktivität Deutschlands als Urlaubsreiseland und der höhere Pkw-Anteil für Urlaubsfahrten dürften zu einer Verschiebung der Stauschwerpunkte in die Sommermonate geführt haben.

Um Staus soweit wie möglich einzudämmen, empfiehlt der ADAC, bei Baustellen die Zahl der Fahrstreifen aufrechtzuerhalten. Auch die Bauzeiten könnten verkürzt werden, etwa durch eine stärkere Ausweitung der Bautätigkeiten auf die Nachtstunden. Angesichts der zahlreichen Engpässe im Autobahnnetz und des großen Nachholbedarfs bei Ausbau- und Sanierungsmaßnahmen sowie aufgrund des prognostizierten weiter wachsenden Verkehrsaufkommens rechnet der ADAC auch für 2017 mit einer Zunahme der Staus und Behinderungen im Fernstraßennetz.


Weitere detaillierte Zahlen zu den Staus in NRW finden Sie hier. Die Staubilanz 2016 für ganz Deutschland finden Sie hier.


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