Zeitumstellung und Wildwechsel: ADAC rät zu erhöhter Achtsamkeit auf der Straße
In der Nacht vom 25. auf den 26. Oktober wird die Uhr um eine Stunde zurückgestellt. Der ADAC Württemberg warnt vor den Gefahren des Wildwechsels in den frühen Abend- und Morgenstunden. ADAC Fahrsicherheitstrainier Martin Sasse gibt Tipps, was im Ernstfall zu tun ist.
Die Zeitumstellung führt dazu, dass Autofahrende und Wildtiere sich wieder häufiger auf der Straße begegnen, denn die futtersuchenden Tiere sind besonders in den Dämmerungszeiten aktiv. In den Herbstmonaten Oktober und November kommt es daher zu erhöhten Unfallzahlen. Mit über 25.000 Wildunfällen pro Jahr ist Baden-Württemberg eines der am stärksten betroffenen Bundesländer in Deutschland. Trauriger Spitzenreiter in der Region ist, mit 716 registrierten Wildunfällen im Jahr 2024, der Bodenseekreis. Eine höhere Aufmerksamkeit der Autofahrenden kann das Risiko eines Unfalls entscheidend senken. Vor allem an Waldabschnitten und Feldrändern ist Vorsicht geboten.
Geschwindigkeit ist entscheidend
Die Geschwindigkeit entscheidet darüber, ob man mit dem Fahrzeug noch rechtzeitig zum Stehen kommt oder ob ein Aufprall unvermeidlich ist.
Die Kräfte, die beim Zusammenprall mit einem Tier auf das Auto einwirken sind gewaltig, allein bei 60 Km/h entspricht das Gewicht eines Rothirschs einem fünf Tonnen schweren Elefanten. ADAC Fahrsicherheitstrainer Martin Sasse erklärt wie sich die Geschwindigkeit auf das Bremsverhalten auswirkt: „Die Chance dem Tier auszuweichen, schwindet mit jeder Sekunde. Bei einem Abstand von 60 Metern und einer Geschwindigkeit von 100 Km/h ist ein Zusammenprall bereits unvermeidlich, mit 80 Km/h kann es mehr als knapp werden. In so einem Moment kann das richtige Verhalten Schlimmeres verhindern.“
So vermeiden sie Wildunfälle
Der ADAC Fahrsicherheitstrainer vermittelt in den ADAC Fahrsicherheitstrainings, wie man sich bei einem Wildwechsel intuitiv richtig verhält: „Entscheidend ist vorausschauendes Fahren und ein erhöhtes Gefahrenbewusstsein. So kann man von vornherein das Risiko eines folgenschweren Wildunfalls vermeiden. Grundsätzlich gilt in den frühen Abend- und Morgenstunden: Bitte unbedingt den Fuß vom Gas und immer bremsbereit sein. Steht ein Tier direkt auf der Straße: Fernlicht ausschalten und bremsen. Sasse rät hier: „Riskante Ausweichmanöver sollten vermieden werden, richtig ist hart und nachhaltig zu bremsen. Wer kann drückt dazu noch auf die Hupe, damit sich das Tier gegebenenfalls aus der Starre löst und von der Straße springt. Achtung, es können immer noch weitere Tiere folgen.“
Richtiges Verhalten nach einem Wildunfall
Kommt es zum Wildunfall ist Folgendes zu tun: Die Unfallstelle muss unverzüglich gesichert werden: Warnblinkanlage einschalten, Warnweste anziehen und Warndreieck aufstellen. Sind Personen verletzt, die 112 wählen und Erste Hilfe leisten, und immer auch die Polizei verständigen. Das angefahrene Wild nicht vom Unfallort entfernen, sondern warten bis Polizei oder Jäger eintreffen.
Der ADAC Württemberg bietet auf den Übungsanlagen in Leonberg, Balingen und Kirchheim/Teck Fahrsicherheitstrainings für Pkw- und Motorradfahrer an. Hier können abseits des Straßenverkehrs brenzlige Situationen trainiert werden. Mehr Infos unter: www.sicherheitstraining-stuttgart.de
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