Wie bei einer Skisprungschanze: Die Fahrer sind im freien Fall

Auf der Reutlinger Motocross-Strecke „Am Sportpark“ findet am 11. und 12. September das Finale der Rennserie ADAC MX Masters statt. Die 1750 Meter lange Naturstrecke an der Gönninger Landstraße verfügt über zahlreiche Auf- und Abfahrten und zählt zu den bekanntesten in Deutschland. Als Hauptschwierigkeit gilt der Steilhang mit einer Neigung von mehr als 45 Grad. „Die Fahrer kommen fast wie bei einer Skisprungschanze an und sind dann eine halbe Sekunde im freien Fall“, erklärt Michael Saur, Sportvorstand des ADAC Württemberg und zugleich Vorsitzender des 1. RMC Reutlingen.

Ehemaliger Truppenübungsplatz der Franzosen

Bei guten äußeren Bedingungen benötigen Top-Fahrer etwa 110 Sekunden für eine Runde auf der Strecke, die sich auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz der Französischen Armee befindet. Es handelt sich um eine permanente Motocross-Strecke, auf der die Mitglieder des 1. RMC Reutlingen drei Mal pro Woche trainieren. Pro Jahr finden in der Regel drei Rennsport-Veranstaltungen statt. „Theoretisch ist es eine Ganzjahres-Strecke. Aber wir machen eine Winterpause. Das tut auch der Natur gut“, sagt Saur.
Nichtsdestotrotz muss die Strecke in Schuss gehalten werden. Gerade vor einer solchen Veranstaltung wie dem Finale des ADAC MX Masters, zu dem kurzfristig 2000 Zuschauer pro Renntag zugelassen wurden. Die Vereinsmitglieder rücken mit Schneid- und Mähwerkzeug an, um Gras zu stutzen und Büsche zu schneiden, die ihre Äste allzu weit ausfahren. Per Facebook rufen die Verantwortlichen zur Mithilfe auf. „Es funktioniert gut, zum Teil bringen unsere Leute sogar ihr eigenes Werkzeug mit“, sagt Saur.
Die Reutlinger Strecke hat, gerade jetzt in unsicheren Pandemie-Zeiten, einen großen Vorteil: Die nötige Infrastruktur für eine große Veranstaltung ist vorhanden, der Verein muss nichts extra aufbauen oder zusätzliche Container ankarren, in denen Platz für Equipment, Mitarbeiter oder Helfer ist. Das ist der Grund, warum das Finale des ADAC MX Masters in diesem Jahr in Reutlingen stattfindet.

300 Helfer pro Tag

Ursprünglich war Gaildorf als Austragungsort vorgesehen. Dort wäre jedoch der Aufwand deutlich größer gewesen, eine Strecke in Betrieb zu nehmen. So haben sich nun der MSC Aichwald, der MSC Gaildorf und der 1. RMC Reutlingen unter dem Dach des ADAC Württemberg zusammengetan, um die Veranstaltung gemeinsam zu stemmen. Damit alles läuft, braucht es pro Renntag rund 300 Helfer, die aus den drei ADAC Ortslcubs rekrutiert werden. Schließlich gibt es im Vergleich zu früher auch pandemiebedingte Zusatzaufgaben: Die Identität der Fahrer und ihrer Helfer und Begleiter muss gewissenhaft geprüft werden. „So ein Gemeinschaftsprojekt hat es noch nie gegeben“, sagt Saur.

Tickets für das ADAC MX Masters Finale in Reutlingen gibt es ausschließlich vorab über den Easy Ticket Shop: www.easyticket.de/adac-mx-masters-reutlingen

Mehr Infos zum Event: adac.de/mx-masters