Wallbox-Test verdeutlicht Beratungsbedarf
ADAC Württemberg unterstützt Verbraucher aktiv beim Thema E-Mobilität
Das private Laden von E-Fahrzeugen ist ein ganz wichtiger Aspekt für Autobesitzer. Beim erstmals durchgeführten ADAC Verbrauchertest von Wallboxen wird deutlich, dass es hinsichtlich der Ladestation-Qualität noch auffallende Unterschiede gibt. „Umso wichtiger ist es, sich von zertifizierten Experten vor dem Einbau einer Ladesäule beraten zu lassen“, betont Volker Zahn, Abteilungsleiter Verkehr und Umwelt beim ADAC Württemberg.
Der Club unterstützt deshalb in Zusammenarbeit mit dem Elektro Technologie Zentrum Stuttgart (ETZ) Autofahrerinnen und Autofahrer beim Einstieg in die E-Mobilität. „ADAC Mitglieder in Württemberg erhalten durch zertifizierte Elektrofachbetriebe eine kostenfreie Erstberatung für die Installation einer Ladesäule zuhause“, erläutert Zahn. E-Autos oder Plugin-Hybride hätten hier in der Regel lange Standzeiten, deshalb sei es umso wichtiger, bei Interesse an einem E-Fahrzeug auch eine kompetente Beratung zur privaten Lademöglichkeit zu ermöglichen. Während der Erstberatung werden die wichtigsten Kernfragen erläutert: Ist die vorhandene Elektroinstallation ausreichend abgesichert und leistungsfähig genug? Sind Veränderungen erforderlich und sind diese realisierbar? Welche Ladestation ist für das vorhandene oder geplante E-Fahrzeug am besten geeignet?
Der ADAC unterzog bei dem aktuellen Wallbox-Test insgesamt zwölf Modelle einem Systemvergleich. Untersucht wurden die Zuverlässigkeit beim Laden, die Einfachheit der Bedienung sowie die Sicherheit. Das Testergebnis zeigt große Unterschiede. Sechs Boxen erhielten die Note „sehr gut“ oder „gut“ und sind damit empfehlenswert. Drei Boxen (mit „ausreichend“ bewertet) hatten so große Schwächen, dass sie als nicht empfehlenswert eingestuft wurden. Drei Geräte fielen aufgrund eklatanter Sicherheitsmängel im Test durch. Am besten abgeschnitten haben die 11-kW-Wallbox des deutschen Herstellers ABL (Note 1,0) und die 4,6-kW-Box des Herstellers Keba (Note 1,3). Der ADAC warnt vor den beiden im Internet erhältlichen Billiggeräten von Annies-Carparts und Franz Röcker (Note jeweils 5,5). Die Ladeboxen schalten bei einer Fehlermeldung den Strom nicht ab. Dies ist extrem gefährlich und kann zu einem Brand oder zu Personenschäden führen.
Info
Wer sich für eine kostenfreie Erstberatung interessiert, sollte zunächst Kontakt mit dem ADAC Württemberg aufnehmen (Telefon: 07 11-28002103 oder per Mail an technik@wtb.adac.de). Der Club benennt im Gebiet des ADAC Württemberg zertifizierte Elektrofachbetriebe, die zur Installation eines häuslichen Ladepunktes eine kostenfreie Erstberatung vor Ort durchführen. Weitere Informationen zum Angebot gibt es unter www.adac.de/wuerttemberg.
Grundsätzliche Empfehlungen für Verbraucher
- Die Installation einer Wallbox ist absolut nichts für Laien und auch nichts für „Hobby-Elektriker“, das ist zwingend die Aufgabe einer Elektrofachkraft!
- Eine 3-phasige 11-kW-Wallbox ist der optimale Kompromiss für den e-Autofahrer, da er sich mit dieser auch zukünftig „netzdienlich“ verhält. Elektroautos kann diese 1-phasig mit 3,7 kW (z. B. Nissan LEAF), 2-phasig mit 7,4 kW (z. B. VW e-Golf) und 3-phasig mit 11 kW (z. B. Renault ZOE) laden. „Über Nacht“ (zehn Stunden) können so selbst mit 3,7 kW über 30 kWh geladen werden, was bis zu 200 km Reichweite entspricht.
- Ein schneller Kundendienst ist bei einer eventuellen Störung essentiell, da das e-Auto für die Dauer einer Störung nicht geladen werden kann.
- „Weniger ist mehr!“ Nicht benötigte Ausstattungen können die Bedienung erschweren, zu Bedienfehlern und im schlimmsten Fall zu Störung/Ausfall führen.
- Ein fest an der Wallbox angebrachtes ausreichend langes Ladekabel ist ein Komfortgewinn und meist günstiger, als ein extra Ladekabel zu kaufen, damit ein Ladekabel für unterwegs immer im Kofferraum dabei ist.
- Auch spart ein fest an der Wallbox angebrachtes Ladekabel Platz, was in engen Garagen hilfreich sein kann.
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