Die Seite benötigt aktiviertes Javascript! Wie Sie JavaScript in Ihrem Browser aktivieren

Württemberg | 20.03.2021

„Zukunftsfähige Mobilität zu gestalten, ist die große Herausforderung“

ADAC Württemberg zieht auf erster virtueller Mitgliederversammlung seine Bilanz 2020 und blickt auf ein herausforderndes Jahr zurück

Digital und trotzdem nah: Infolge der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Kontakt- und Reisebeschränkungen hat der ADAC Württemberg seine Mitgliederversammlung am Samstag, 20. März erstmals virtuell abgehalten. Über 180 Mitglieder verfolgten die Veranstaltung per Livestream und konnten ihre Fragen direkt an den Vorstand richten. Insgesamt zählte der Club zum 31. Dezember 1.761.627 Mitglieder.

Vorstandsvorsitzender Dieter Roßkopf verdeutlichte in seinem Bericht die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den viertgrößten ADAC Regionalclub: Die 14 Geschäftsstellen und Reisebüros, das Prüfzentrum und die Verkehrsübungsanlage am Solitude-Ring waren zeitweise geschlossen, Fahrsicherheitstrainings, Verkehrssicherheitsprogramme und Motorsportveranstaltungen mussten ausfallen. Und trotzdem sei der ADAC zu jeder Zeit eine wichtige zentrale Anlaufstelle für seine Mitglieder und Kunden gewesen. „In der Pandemie konnten wir einmal mehr zeigen, dass unser Club die Hilfe in seiner DNA trägt“, sagte Dieter Roßkopf. So benötigten vergangenes Frühjahr zahlreiche in Risikogebieten gestrandete Kunden der ADAC Reisebüros Unterstützung bei ihrer Rückreise. Auch die ADAC Pannenhilfe war gewohnt zuverlässig auf den württembergischen Straßen im Einsatz und baute ihren Service sogar aus: Während der Pandemie helfen die „Gelben Engel“ auch havarierten Nichtmitgliedern, die in systemrelevanten Berufen tätig sind. „Für sie alle war der ADAC in dieser turbulenten Zeit ein wichtiger Anker“, bilanzierte Roßkopf.

Neue Corona-Mobilität
Der württembergische ADAC Vorsitzende ging auch auf die Veränderung der Mobilität durch Corona ein. Homeoffice, flexible Arbeitszeiten und die Digitalisierung würden hier einen nachhaltigen Einfluss ausüben. Ein Verkehrsmittel geriet 2020 besonders in den Fokus: „Das Auto stand als individueller Schutzraum im vergangenen Jahr höher im Kurs“, sagte Roßkopf. Gerade im ländlichen Raum werde es noch lange seine Berechtigung haben. Und trotzdem müssten sich gerade Städte auf veränderte Rahmenbedingungen einstellen: „Zukunftsfähige Mobilität zu gestalten, die sicher, bedürfnisgerecht, bezahlbar und umweltfreundlich ist, ist die große Herausforderung.“ Der Schlüssel für einen langfristigen Erfolg sei ein Mobilitätsmix, bei dem auch die Art des Antriebs eine wichtige Rolle spiele. So müsse der Zuwachs bei der Elektromobilität mit einem entsprechenden Ausbau der Ladeinfrastruktur begleitet werden. Zeitgleich brauche es technologische Zwischenschritte: „Es wäre fatal, bei allen Anstrengungen um eine Dekarbonisierung des Verkehrs auf nur eine einzige Antriebslösung zu setzen. Es braucht eine technologieoffene Diskussion.“

Darüber hinaus warnte Roßkopf vor rücksichtslosem und gefährlichem Verhalten im Straßenverkehr. Dieser Entwicklung entgegenzutreten, begreift er als gesellschaftliche Aufgabe: „Verursacher von Lärm und Raser dürfen keine Bewunderung erfahren.“ Im Frühjahr startet der Club daher eine gemeinsame Kampagne mit dem Innenministerium Baden-Württemberg gegen Motorradlärm. Warnschilder und Aktionstage mit der Polizei sollen die Biker für das Thema sensibilisieren.

Appell an die Politik
Als Reaktion auf die Landtagswahl forderte Roßkopf dazu auf, in der Verkehrspolitik weiterhin die Gesundheit des Menschen in den Mittelpunkt zu stellen und die Mobilität nach diesem Verständnis zu gestalten. Zur Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs seien attraktive und bezahlbare Alternativangebote nötig, die den Umstieg fördern. Dringenden Nachholbedarf gebe es unter anderem beim Ausbau von Park-and-Ride-Parkplätzen sowie der Nutzung intelligenter Verkehrsleitsysteme.

Zum Abschluss seiner Rede verdeutlichte der Clubvorsitzende, dass der ADAC mit seinen deutschlandweit über 21 Millionen Mitgliedern auch ein Spiegelbild der Gesellschaft ist. Aufgabe des Vereins sei es, dass jedes Mitglied hier seine Heimat finde, egal wie es unterwegs sei: „Wir sind Partner in allen Mobilitätsfragen.“

Ebenfalls digital gewählt wurden die Delegierten für die ADAC Hauptversammlung am 15. Mai 2021. Zusätzlich zu den per Satzung als Delegierte vorgesehenen Vorstandsmitgliedern des ADAC Württemberg stimmten die Teilnehmer über elf weitere Delegierte ab.


Das Jahr 2020 des ADAC Württemberg in Zahlen:

  • 1.761.627 Mitglieder
  • 139 ADAC Ortsclubs
  • 257.657 Einsätze der ADAC Pannenhilfe und Mobilitätspartner
  • 1478 Einsätze von ADAC Rettungshubschrauber „Christoph 22“ aus Ulm
  • 18.588 Teilnehmer auf der ADAC Verkehrsübungsanlage am Solitude-Ring
  • 6725 Teilnehmer an den ADAC Fahrsicherheitstrainings
  • 25.401 kostenfreie Prüfungen des mobilen ADAC Prüfdiensts

 

Bilder (3)

Bild 1 3 Bilder

Bild herunterladen