Die Seite benötigt aktiviertes Javascript! Wie Sie JavaScript in Ihrem Browser aktivieren

Württemberg | 20.10.2025

Vernetzte Fahrzeuge, intelligente Mobilität und lebensrettende Warnung

ADAC Württemberg präsentiert gemeinsam mit dem Verkehrsministerium Baden-Württemberg sowie der Autobahn GmbH aktuelle Entwicklungen im Bereich kooperativer intelligenter Verkehrssysteme (C-ITS).

Auf der frisch sanierten ADAC Verkehrsübungsanlage am Solitude-Ring bei Leonberg hat der ADAC Württemberg gemeinsam mit dem Verkehrsministerium Baden-Württemberg und der Autobahn GmbH des Bundes zu den neuesten Entwicklungen und Diensten im Bereich kooperative intelligente Verkehrssysteme (C-ITS) informiert.

In Baden-Württemberg ereignen sich jährlich zahlreiche Verkehrsunfälle, viele mit schwerwiegenden Folgen für die Betroffenen. Oft entscheiden Sekunden über Sicherheit oder Gefahr auf den Straßen. Genau hier setzt die Technologie C-ITS an: Sie vernetzt Fahrzeuge und Infrastruktur intelligent, um Verkehrsteilnehmende frühzeitig vor Gefahren oder unvorhersehbaren Ereignissen zu warnen, damit diese infolgedessen ihr Fahrverhalten entsprechend anpassen können.

„Für eine sichere und umweltfreundliche Mobilität in der Zukunft spielen kooperative intelligente Kommunikations- und Informationssysteme – die sogenannten C-ITS – eine Schlüsselrolle“, erklärte Verkehrsminister Winfried Hermann im Rahmen der Veranstaltung. „Mit ihrer Hilfe können Fahrzeuge untereinander und mit der Infrastruktur wie beispielsweise Ampeln kommunizieren. Durch Echtzeitdaten werden Fahrer früher vor Gefahren gewarnt. Dadurch erhöht sich die Sicherheit für alle, auch für Menschen, die zu Fuß oder auf dem Rad unterwegs sind.“ Hermann betonte außerdem, dass das Land Baden-Württemberg aktuell eine C-ITS-Roadmap erarbeitet und sich für eine bundesweite Umsetzung starkmacht: „Für eine sichere Mobilität in der Zukunft muss C-ITS bundesweit ausgerollt werden und darf keine Insellösung bleiben.“

Diese Forderung unterstützte Michael Saur, Vorsitzender des ADAC Württemberg, mit Nachdruck: „Die C-ITS-Technologie ist eine unverzichtbare Investition in den Schutz von Menschenleben und die Verkehrssicherheit. Wir brauchen eine schnelle, abgestimmte und verbindliche Umsetzung. Nur so können wir die Vorteile der intelligenten Vernetzung von Fahrzeugen und Infrastruktur flächendeckend und effizient nutzen.“

Ein Highlight der Veranstaltung waren die Demonstrationsfahrten der Autobahn GmbH und des ADAC, bei denen die anwesenden Vertreterinnen und Vertreter von Not- und Rettungsdiensten die C-ITS-Technologie im Fahrzeug live erleben konnten. Dabei wurde eindrucksvoll gezeigt, wie Warnmeldungen vor Baustellen, Pannen- und Unfallstellen sowie herannahenden Einsatzfahrzeugen in Echtzeit übermittelt werden. Die Warnhinweise werden im Fahrzeugdisplay angezeigt, so dass Fahrende frühzeitig auf die Gefahrensituation aufmerksam gemacht werden und so mehr Zeit zum Reagieren zur Verfügung haben.

Die Autobahn GmbH hat ihre fahrbaren Absperrtafeln bereits flächendeckend mit der C-ITS-Technologie ausgestattet und investiert somit bereits umfänglich in die Verkehrssicherheit. Susanne Schulz, Fachbereichsleiterin Kooperative, vernetzte und automatisierte Mobilität bei der Autobahn GmbH: „C-ITS ist mehr als nur eine Technologie – es ist ein Versprechen für sicherere Straßen. Es ist das digitale Frühwarnsystem, das uns vor einer Gefahrenstelle hinter der nächsten Kurve schützt. Und es ist gleichzeitig eine Lebensversicherung für unsere Mitarbeitenden im Betriebsdienst.“

Dieses Versprechen in die Verkehrssicherheit setzt eine herstellerübergreifende, unmittelbare Kommunikation der Fahrzeuge untereinander und mit der Verkehrsinfrastruktur voraus. Martin Lorenz vom Verband der Automobilindustrie sieht C-ITS als entscheidenden Baustein für die Mobilität der Zukunft, unterstreicht aber gleichzeitig die Bedeutung hybrider Technologien: „Ein festgelegter Standard würde die Flexibilität einschränken und könnte zukünftige Innovationen der Automobilhersteller blockieren.“

Die Veranstaltung in Leonberg hat deutlich gemacht: Ein schneller Ausbau der intelligenten Vernetzung von Fahrzeugen und Infrastruktur kann ein elementarer Baustein für die Zukunft der Verkehrssicherheit sein. Gleichzeitig bleibt die Aufklärung aller Verkehrsteilnehmenden entscheidend, um eventuelle Bedenken abzubauen und eine breite Akzeptanz für diese lebensrettende Technologie zu schaffen.

Bilder (5)

Bild 1 5 Bilder

Bild herunterladen