Staugefahr zum Ferienbeginn
Stauprognose für Baden-Württemberg: Der ADAC rechnet für den Start der Sommerferien in der kommenden Woche mit viel Verkehr auf den Autobahnen. Staurisiko am Freitag besonders groß
Der ADAC Württemberg erwartet zum Start der Sommerferien eines der staureichsten Wochenenden des Jahres. Vom 29. bis 31. Juli rechnet der Club mit größeren Verzögerungen insbesondere auf der A 8 sowie an Baustellen. In Baden-Württemberg beginnen am Donnerstag, 28. Juli die Sommerferien, Bayern startet am Wochenende danach. In Nordrhein-Westfalen sowie im Norden Deutschlands endet zudem in Kürze die schulfreie Zeit, hier setzt bereits der Rückreiseverkehr ein.
Stärkste Staubelastung am Freitag
Die ersten Ausläufer der Reisewelle für den Sommerurlaub rollen bereits ab Donnerstagmittag auf den Autobahnen in Baden-Württemberg los. Deutlich bemerkbar macht sich das Staugeschehen dann am Freitag, der nach Einschätzung des ADAC der stauträchtigste Tag des Wochenendes werden dürfte. Hier treffen Berufs- und Urlaubsverkehr aufeinander. Aufgrund des Bettenwechsels ist auch am Samstag mit vollen Straßen zu rechnen. „Zeitlich flexible Urlauber sollten am Dienstag oder Mittwoch in der ersten Ferienwoche starten“, empfiehlt Dieter Mäurer, Stauberater beim ADAC Württemberg. „Hier rechnen wir mit einem deutlich ruhigeren Verkehrsgeschehen auf den Autobahnen.“ Traditionell belegt das erste Wochenende der Sommerferien einen der vorderen Plätze in der ADAC Staubilanz.
Für alle, die an das Wochenende gebunden sind, gebe es am Freitag und Samstag jeweils vor 8 Uhr und nach 18 Uhr die besten Chancen, zumindest den größten Staus zu entgehen. Für den Sonntagvormittag rechnet Mäurer mit besseren Chancen für freie Fahrt. Für eine entspannte Fahrt in den Urlaub rät der ADAC Stauberater: „Bei der Streckenplanung sollte man immer einen Zeitpuffer einkalkulieren und sich auf Staus einstellen. Das heißt, gerade bei den aktuell sehr hohen Temperaturen genügend Getränke einpacken.“ Wichtig seien auch regelmäßige Pausen, um Unkonzentriertheiten bei langen Fahrten zu vermeiden. „Aus meiner Erfahrung passieren viele Unfälle, wenn sich ein Stau wieder auflöst. Hier gilt also besondere Vorsicht“, gibt Dieter Mäurer zu bedenken.
A 8 bleibt das Sorgenkind
In diesem Sommer zählt erneut der Albaufstieg zu den besonders staugefährdeten Autobahnstrecken in Baden-Württemberg. Auf der A 8 ist zwischen Aichelberg und Hohenstadt mit längeren Verzögerungen zu rechnen – Ursache ist die Blockabfertigung am Gruibinger Tunnel. „Dieser Abschnitt macht uns schon den ganzen Sommer Probleme, hier werden sich Staus nicht vermeiden lassen“, sagt Mäurer. Ebenfalls mit Verkehrsstörungen rechnet der ADAC Württemberg an der Dauerbaustelle auf der A 8 bei Pforzheim sowie auf der A 7 ab dem Kreuz Feuchtwangen in Richtung österreichische Grenze. Allgemein sind die Autobahnen in Richtung Süden zu den beliebten Reisezielen Italien und Kroatien stark staugefährdet. Viele Menschen bevorzugen aufgrund der aktuellen Schwierigkeiten bei Flugreisen die Urlaubsfahrt mit dem Auto.
An die Rettungsgasse denken
Angesichts der großen Verkehrsmengen betonte Carl-Eugen Metz, Vorstand Verkehr und Umwelt beim ADAC Württemberg, bei einem Pressetermin am Donnerstag, 21. Juli die Bedeutung der Rettungsgasse: „Eine schnelle Bildung der Rettungsgasse kann lebensrettend sein. Daher mein Appell: Die Rettungsgasse nicht erst bei einem Stau, sondern bereits bei stockendem Verkehr freimachen.“ Die Rettungsgasse wird immer zwischen der linken Spur und der rechten daneben gebildet. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Straße zwei, drei oder vier Fahrstreifen hat.
Staugefährdete Strecken in Baden-Württemberg (in beiden Richtungen):
- A 5 Karlsruhe – Basel
- A 6 Mannheim – Heilbronn – Nürnberg
- A 7 Würzburg – Ulm – Füssen/Reutte
- A 8 Karlsruhe – Stuttgart – München
- A 81 Stuttgart – Singen
- Großraum Stuttgart
Baustellen in Baden-Württemberg mit Staugefahr (in beiden Richtungen):
- A 5 Basel – Karlsruhe zwischen Rastatt-Nord und Karlsruhe-Mitte
- A 6 Nürnberg – Mannheim zwischen Kreuz Weinsberg und Bad Rappenau
- A 7 Würzburg – Ulm zwischen Heidenheim und Langenau
- A 8 Stuttgart – Karlsruhe zwischen Pforzheim-Süd und Pforzheim-Nord
- A 8 Stuttgart – München zwischen Merklingen und Ulm-West
Info zum Thema Schwerverkehr:
Um den Reiseverkehr zu entlasten, gilt das Lkw-Fahrverbot im Juli und August neben Sonn- und Feiertagen auch an Samstagen.
Verkehrssituation in den Nachbarländern:
Im benachbarten Ausland wird der Verkehr auf den klassischen Urlaubsstrecken ebenfalls abschnittsweise zum Erliegen kommen. Betroffen sind die Tauern-, Fernpass-, Arlberg-, Rheintal-, Brenner-, Karawanken- und Gotthard-Route. In Österreich ist wegen gesperrten Ausweichrouten entlang der Inntal-, Tauern- und Brennerautobahn mit zusätzlich erhöhtem Verkehrsaufkommen zu rechnen. An den Grenzen der Nachbarländer ist mit hohen Wartezeiten zu rechnen, speziell für Fahrten nach Slowenien und Kroatien. Bei der Ein- und Ausreise nach und von Deutschland sind die drei Autobahngrenzübergänge Suben (A3 Linz – Passau), Walserberg (A8 Salzburg – München) und Kiefersfelden (A93 Kufstein – Rosenheim) besonders staugefährdet.
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