Freestyler Haase mutiert zum Supercrosser
Der Berliner Topspringer überrascht mit SX1-Start in Stuttgart und hofft zumindest auf einen Halbfinaleinzug
Immer wieder etwas Neues beim ADAC Supercross Stuttgart: Freestyle-Star Kai Haase wird in diesem Jahr bei den Supercross-Piloten an den Start gehen – eine echte Überraschung und eine Konstellation mit ganz besonderem Reiz.
2013 und 2015 gehörte Haase zum sogenannten Line up, heizte den Fans in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle bei der großen Flugshow mit anderen Luftakrobaten am Ende der Veranstaltung mächtig ein. Umso erstaunlicher ist es, dass sich der Profi-Freestyler Kai Haase nun am 11. und 12. November in der SX1 dem Kampf mit Supercrossern stellt. Motocross und Freestyle sind zwar artverwandt, doch sind meist jeweils absolute Spezialisten am Start.
Allerdings weiß der 25-Jährige, was Sache ist. Wie viele seiner Freestyle-Kollegen kommt auch Kai Haase vom Motocross, wurde 2006 Sechster der deutschen 85er-Meisterschaft. Seit 2008 frönt Haase zwar dem Freestyle, wurde hierbei 2013 Elfter der FMX-Weltmeisterschaft, doch schnupperte er parallel dazu schon Supercross-Luft. Bereits 2010 in der SX2-Klasse am Start, folgte 2012 in Chemnitz ein erneuter Versuch – mit Erfolg. An beiden Tagen qualifizierte sich der Berliner für das Abendprogramm in der Nachwuchsklasse. Nicht nur das: Mit den Plätzen sechs und neun sowie fünf und acht schlug er sich mehr als achtbar. Dies lässt auf ein gutes Abschneiden dieses Jahr in Stuttgart hoffen.
Auch weil sich sein Freestyle-Trainingsgelände auf der MX-Strecke in Schenkenhorst befindet, wird Haase ständig mit Motocross konfrontiert und kann davon einfach nicht lassen. So war er zum Beispiel parallel im vorigen Jahr beim EM-Lauf im belgischen Lommel am Start, wo er in der EMX300 unter 44 Startern Gesamtachter wurde. Zwei Wochen zuvor fuhr er beim ADAC MX Masters in Tensfeld im zweiten Lauf als Zwanzigster in die Punkte.
An ein Freestyle-Erlebnis in diesem Jahr erinnert sich Kai Haase weniger gern. Im Mai, sich mit einem Start in den USA einen Traum erfüllend, holte er sich eine schmerzhafte Verletzung. „Mir ist dort das Relais für die Benzinpumpe kaputt gegangen, so dass ich bei der Anfahrt zu einem Sprung mit zu geringer Geschwindigkeit drei Meter zu kurz gesprungen bin und mir dabei mein Handgelenk ausgekugelt habe“, erinnert sich der Motorsportler, der sich nun seinen nächsten Traum erfüllen wird. „Ich bin ein riesengroßer Supercross-Fan, weil alles so kompakt ist und habe mir bisher live in der Halle oder per Livestream alles angeschaut, was möglich war“, betont Haase, er freue sich jedes Jahr auf die Superstimmung in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle. „In diesem Jahr hat nun endlich alles so zusammengepasst, dass ich mir meinen langersehnten Traum, noch einmal richtig Supercross zu fahren, erfüllen kann“, erläutert der Berliner.
Allzu große Ziele hat Kai Haase, der für das Team „stielergruppe.mx Johannes-Bikes Suzuki“ startet, (noch) nicht. „Wenn ich in Stuttgart ins Halbfinale kommen könnte, wäre das schon etwas Gutes für mich“, sagt Haase vorsichtig. Der Ehrgeiz dürfte allerdings vor dem Start, wie bei Racern üblich, von ganz alleine kommen.
Karten und weitere Infos unter www.supercross-stuttgart.de oder Telefon 0711/2800136. Die Eintrittskarte gilt am Veranstaltungstag gleichzeitig als Fahrschein für den öffentlichen Nahverkehr (VVS) zur und ab Hanns-Martin-Schleyer-Halle.
Medienvertreter können sich mittels Formular zum 34. ADAC Supercross Stuttgart akkreditieren.
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