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Württemberg | 23.07.2020

Nachhaltig mobil im Urlaub

ADAC untersuchte Mobilitätsdienstleistungen in beliebten Tourismusorten, darunter zwei aus Baden-Württemberg. Bad Mergentheim überzeugt mit umfangreichem Angebot, Baiersbronn hat Verbesserungsbedarf

Urlaub auf dem Land verbringen und ohne eigenes Auto mobil sein, passt das zusammen? Der ADAC hat 20 beliebte Tourismusorte in Deutschland abseits der Großstädte und Ballungsräume auf das Angebot nachhaltiger Mobilität überprüft. Die dabei erhobenen Daten hat der Mobilitätsclub nach insgesamt elf Prüfbereichen in den drei Kategorien „An- und Abreise“, „Mobilität vor Ort“ und „Information und Kommunikation“ ausgewertet. In Baden-Württemberg zählten Bad Mergentheim und Baiersbronn zu den untersuchten Städten.

Fast perfektes Ergebnis in Bad Mergentheim
Bad Mergentheim überzeugt mit einem umfangreichen Mobilitätsangebot. Die größte Stadt des Main-Tauber-Kreises hat die Grundanforderungen in zehn von elf Prüfbereichen erfüllt. Besonderheit: Eine Mobilitätsstelle im Bahnhof berät die Gäste, wie sie die letzten Meter zum Quartier mit Bus, Taxi oder Abholdiensten zurücklegen können. Vor Ort lassen sich mit E-Autos und E-Bikes zudem besonders klimafreundliche Verkehrsmittel ausleihen. Zur Erfüllung aller Basisanforderungen fehlt Bad Mergentheim lediglich ein Shuttlebus im Bedarfsverkehr.

„Die ADAC Untersuchung zeigt: Urlaub im ländlichen Raum kann nicht nur erholsam, sondern auch nachhaltig sein“, sagt Carl-Eugen Metz, Vorstand Verkehr und Umwelt beim ADAC Württemberg. „Es freut uns, dass beliebte Ferienorte in Baden-Württemberg hier eine Vorreiterrolle einnehmen und gezielt neue Mobilitätsformen anbieten.“

Als zweite in Baden-Württemberg untersuchte Stadt erfüllte Baiersbronn die Grundanforderungen in sieben Prüfbereichen. Negativ wirkten sich für die Schwarzwaldstadt eine fehlende Fernbushaltestelle sowie das mangelnde Mietangebot für E-Autos aus. Zudem gab es Informationen zur Mobilität vor Ort nicht durchgängig über alle Kanäle, hier fehlten Infostelen. Eine Besonderheit ist, dass Urlauber Segways als Alternative zum Auto buchen können. Wie in Bad Mergentheim fahren auch in Baiersbronn elektrisch betriebene Busse.

Im Gesamtvergleich musste sich Bad Mergentheim nur knapp dem Klassenbesten Wernigerode (Sachsen-Anhalt) mit elf von elf Prüfbereichen geschlagen geben. Schlusslicht der ADAC Untersuchung mit nur vier erfüllten Prüfbereichen ist Haren (Ems) in Niedersachsen.

Noch viel Raum für Verbesserungen
Generell sieht der ADAC in vielen Fällen Optimierungsbedarf bei der An- und Abreise und dem Mobilitätsangebot vor Ort. Zudem gingen die Angebote an nachhaltiger Mobilität leider nur selten über das – in der ADAC Untersuchung – als Pflichtangebot definierte Grundprogramm hinaus. Neue klimafreundliche Mobilitätsformen, die noch nicht als verpflichtend bewertet wurden, gab es nur in wenigen Fällen oder gar nicht.

Aus Sicht des ADAC bietet die Verfügbarkeit nachhaltiger Mobilitätsangebote die Chance, Urlaube ohne eigenes Auto gerade in ländlichen Tourismusorten deutlich attraktiver zu machen. Dabei sind nach Überzeugung des ADAC Länder, Kommunen und Aufgabenträger gefragt, bestehende Angebote besser zu vernetzen und Lücken in den Reiseketten zu schließen. Außerdem sollte das Angebot für die Mobilität vor Ort auf Basis alternativer Antriebe und neuer Technologien möglichst klimafreundlich gestaltet werden. Fördergelder für den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs und der touristischen Mobilität sollten sich an der Nachhaltigkeit der jeweiligen Angebote orientieren.

Ausführliche Informationen zur ADAC Untersuchung sind unter folgendem Link abrufbar: https://www.adac.de/reise-freizeit/ratgeber/tests/nachhaltige-mobilitaet-in-tourismusorten

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    Einzelauswertung "Nachhaltige Mobilität Tourismusorte 2020"

    pdf 0.77 MB

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