Club zieht positive Bilanz des Jahres 2016
Mitgliederversammlung des ADAC Württemberg in Böblingen
Der ADAC Württemberg hat sich 2016 in vielen Bereichen weiterentwickelt. Bei der Mitgliederversammlung in Böblingen zog der Clubvorsitzende Dieter Roßkopf eine positive Bilanz des vergangenen Jahres. Zum 31. Dezember 2016 verzeichnete der ADAC Württemberg 1.583.993 Mitglieder. Dies ist der höchste Stand zu einem Jahresende und ein Zuwachs um rund drei Prozent gegenüber dem Jahr zuvor. Damit bleibt der ADAC Württemberg viertgrößter der insgesamt 18 Regionalclubs in Deutschland. Bundesweit wies der ADAC zum 31. Dezember rund 19,6 Millionen Mitglieder auf. „Diese positive Entwicklung verdeutlicht, dass wir Menschen von unserer Leistungskraft überzeugen und das Vertrauen unserer Mitglieder zurückgewinnen konnten“, zeigte sich Dieter Roßkopf vor den rund 200 Delegierten erfreut. Volker Schwarz, stellvertretender Vorsitzender und Vorstand für Finanzen, legte in der Böblinger Kongresshalle zudem ein gutes Jahresergebnis vor.
In seiner Bilanz unterstrich Dieter Roßkopf, wie wichtig Verkehrssicherheitsarbeit ist. Im vergangenen Jahr habe die Zahl der Verkehrstoten in Baden-Württemberg nach Angaben des Innenministeriums mit 405 einen neuen Tiefstwert erreicht. „Trotzdem ist dies immer noch eine traurige Bilanz. Sie führt vor Augen, dass wir unsere Anstrengungen in Sachen Verkehrssicherheit weiter im Fokus behalten müssen“, sagte er. Der Club organisierte im vergangenen Jahr in Württemberg über 300 Verkehrssicherheits-Veranstaltungen. Als weitere Beispiele für die Verkehrsunfallprävention nannte der Clubvorsitzende die Fahrsicherheitstrainings mit über 11.000 Teilnehmern sowie die mobilen Prüftrucks, in denen über 10.000 Autos in 130 Orten auf Mängel geprüft wurden.
Dieter Roßkopf wies in Böblingen zudem auf die sich verändernde Mobilität hin. Ziel sei es, den ADAC in neuen Themen voranzubringen und auch inhaltlich, nicht nur strukturell, moderner aufzustellen. „Die zu Ende gehende Zeit durch fossile Brennstoffe bringt gewaltige technische Innovationen mit sich“, betonte der Vorsitzende, gleichzeitig sei ein verändertes Nutzungsverhalten festzustellen. Früher sei automobiles Leben ganz selbstverständlich mit Eigentum verbunden gewesen. „Mit Privatleasing begann bereits eine neue Dekade, heute geht es vor allem mit Car-Sharing zu extrem kurzfristigen Besitzzeiten“, unterstrich er. Der ADAC müsse die Zeichen der Zeit erkennen und auf die Fragestellungen, die mit einer solchen Veränderung einhergingen, Antworten finden.
Im verkehrspolitischen Teil zog der Vorstandsvorsitzende eine Zwischenbilanz des Feinstaubalarm-Konzepts der Stadt Stuttgart und den bevorstehenden Fahrverboten ab 2018. „Im Fokus der Entscheidung steht die Gesundheit, die Umwelt und der Schutz eines jeden Einzelnen – auch die der ADAC Mitglieder“, betonte Roßkopf. Der Straßenverkehr kann und müsse seinen Beitrag für bessere Luft leisten. Er rate daher zu mehr Gelassenheit in der Diskussion zum Thema Fahrverbote. Wichtig sei allerdings, dass die gesamte Klaviatur der Möglichkeiten gespielt werde. „Hier sehe ich noch wesentlichen Handlungsbedarf bei der Stadt Stuttgart“, erklärte Roßkopf. Man könne nicht Wasser predigen und Wein trinken. Wer von anderen etwas erwarte, müsse mit gutem Beispiel vorangehen. Viele Maßnahmen hätte die Landeshauptstadt bereits angestoßen, aber es reiche nicht, eine Mooswand am Neckartor aufzubauen oder die Straßen zukünftig mit Wasser zu reinigen und den Dreck abzusaugen.
„Es müssen Anreize für Fahrten mit alternativen Verkehrsmitteln in das Stadtgebiet geschaffen, der öffentliche Nahverkehr dringend ausgebaut und Kapazitäten auf den Park-and-Ride-Plätzen geschaffen werden“, so Roßkopf, „bessere Luft gibt es nicht umsonst.“ Deshalb müssten zudem dringend mehr Gelder in die Verkehrsinfrastruktur fließen. Ziel müsse es sein, den Verkehr zu verflüssigen. „Wir brauchen Grüne Wellen, eine adaptive Verkehrssteuerung und intelligente Verkehrsleitsysteme.“ Darüber hinaus könnten leistungsfähige Umfahrungen des Stuttgarter Stadtgebiets für eine deutliche Entlastung sorgen.
Bei der Mitgliederversammlung in Böblingen stellte der Club des Weiteren Fahrzeuge aus seinem modernen Fuhrpark vor. Im vergangenen Jahr hatte der ADAC Württemberg damit begonnen, seinen kompletten Fuhrpark auf umweltfreundliche Fahrzeuge umzustellen. Bei innerstädtischen Dienstfahrten werden nun ausschließlich rein elektrische betriebene Fahrzeugen eingesetzt. Autos, die auch außerhalb der Landeshauptstadt unterwegs sind, werden ausnahmslos Plug-in-Hybride sein. „Neben unserem Beitrag zur Emissionsreduktion steht insbesondere auch Erfahrungsgewinn beim Thema alternative Antriebe im Vordergrund“, erklärte Dieter Roßkopf, „wir erhoffen uns wichtige Erkenntnisse über die Vorzüge oder möglichen Schwachstellen der Fahrzeuge sowie der Ladeinfrastruktur“.
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