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Württemberg | 17.01.2017

Mehr Stau auf den Autobahnen im Land

ADAC legt Statistik 2016 für Baden-Württemberg vor

Auf den baden-württembergischen Autobahnen hat es im vergangenen Jahr deutlich mehr Staus gegeben. Nach der offiziellen Statistik des ADAC nahmen die Staukilometer und -meldungen um rund 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu. Damit liegt die Steigerungsrate in Baden-Württemberg deutlich über dem Bundesdurchschnitt, der rund 20 Prozent beträgt.

In der Gesamtsumme wurden seitens des ADAC 181.791 Kilometer Stau und 75.152 Staumeldungen erfasst. Im bundesweiten Vergleich bleibt Baden-Württemberg sowohl bei den absoluten Staukilometern als auch -meldungen auf Platz drei. Rund die Hälfte der gemeldeten Staukilometer wurden in Nordrhein-Westfalen (28 Prozent) und Bayern (21 Prozent) gezählt, 13 Prozent aller Staus in Deutschland gab es in Baden-Württemberg. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Staumeldungen mit Nordrhein-Westfalen (31 Prozent) vor Bayern (18 Prozent) und Baden-Württemberg (11 Prozent). Auf diese drei Bundesländer entfielen somit 60 Prozent aller Staumeldungen.
Der stauanfälligste Autobahnabschnitt im Land ist nach wie vor auf der A8 zwischen Stuttgart und Karlsruhe. Im bundesweiten Vergleich gibt es nur auf den Streckenabschnitten der A3 zwischen Oberhausen und Köln sowie Würzburg und Frankfurt mehr Stillstand. Unter den 15 stauanfälligsten Abschnitten tauchen auch die A5 (Heidelberg-Karlsruhe) und A6 (Heilbronn-Mannheim) auf.

„Besonders auffallend in Württemberg ist dabei der Bereich um das Leonberger Dreieck“, betont Volker Zahn, Abteilungsleiter Verkehr und Technik beim ADAC Württemberg, „in diesen Abschnitten wurden im vergangenen Jahr rund 2.500 Staumeldungen mit 6.600 Kilometer Stau und rund 2.500 Stunden Stauzeit ermittelt.“ Noch stauanfälliger war allerdings der A5-Abschnitt zwischen Bruchsal und Karlsruhe-Nord, mit ebenfalls 2.500 Staumeldungen, allerdings mit rund 9.000 Kilometern Stau und knapp 3.500 Stunden Stauzeit.

Das Landesverkehrsministerium weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Baden-Württemberg als ein Transit- und Flächenland eine große Verkehrsbelastung habe. Autobahnen in Baden-Württemberg haben demnach im Durchschnitt eine Verkehrsbelastung von rund 63.140 Fahrzeugen/24 Stunden bei einem Schwerverkehrsanteil von 15,8 Prozent. Zum Vergleich: Im Bundesdurchschnitt sind Bundesautobahnen mit rund 48.800 Fahrzeugen/24 Stunden und einem Schwerverkehrsanteil von 14,0 Prozent belastet. „Das Land hat wichtige und hoch belastete Streckenabschnitte für den Bundesverkehrswegeplan zum Ausbau angemeldet und der Bund ist unseren Anmeldungen und Wünschen nahezu in allen Fällen gefolgt“, unterstreicht der Amtschef des Ministeriums, Professor Uwe Lahl.

Für den Stauzuwachs gibt es weitere Gründe. Ursache dafür ist zum einen die weiter gestiegene Kfz-Fahrleistung auf Autobahnen um etwa 2,5 Prozent laut Bundesanstalt für Straßenwesen gegenüber dem Vorjahr, zum anderen eine Zunahme an Baustellen. Deutschland hat zudem als Urlaubsreiseland weiter zugenommen und der Pkw-Anteil als Verkehrsmittel für Urlaubsfahrten hat ebenfalls um sechs Prozent zugenommen. Staufördernd wirkt sich allerdings unter anderem auch das Fehlverhalten von Verkehrsteilnehmern aus. Abrupte Spurwechsel, vor allen Dingen in oder vor Baustellen sind immer wieder Grund für gefährliche Bremsmanöver oder Unfälle, die meist zu längeren Staus führen.

„Zugleich wird alles getan, um die Straßeninfrastruktur in höchst möglichem Maß verfügbar zu halten“, betont Professor Lahl vom Verkehrsministerium Baden-Württemberg. Dazu werde verstärkt eine intelligente Verkehrssteuerung (Verkehrstelematik) sowie ein effizientes Baustellenmanagement eingesetzt, um die durch notwendige Baumaßnahmen verursachten Staus so gering wie möglich zu halten.


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