Lockerungen sorgen an Pfingsten für mehr Verkehr auf den Straßen
ADAC Stauprognose sagt für Pfingsten wieder stärkere Belastung der Autobahnen in Baden-Württemberg voraus. Deutschland-Urlaub mit dem Auto steht hoch im Kurs
Der ADAC Württemberg rechnet am Pfingstwochenende mit teilweise langen Staus auf den baden-württembergischen Autobahnen. Durch die zunehmende Lockerung der Reiseeinschränkungen und die steigende Zahl der touristischen Angebote sind wieder mehr Autofahrer unterwegs. Zudem starten in Baden-Württemberg die zweiwöchigen Pfingstferien.
„Da Flugreisen ins Ausland aktuell keine Option sind, werden sich viele Deutsche für einen Kurztrip mit dem Auto innerhalb Deutschlands entscheiden“, sagt Holger Bach, Abteilungsleiter Verkehr und Umwelt beim ADAC Württemberg. Mit der größten Staugefahr auf den Autobahnen rechnet er am Freitagnachmittag, am Samstagvormittag und am Montagnachmittag. „Weitgehend freie Fahrt dürften Autofahrer am Samstagabend, am Sonntag und am Montagvormittag haben“, sagt Verkehrsexperte Bach. Bei schönem Wetter am Samstag und Sonntag könnten jedoch noch weitere Verzögerungen durch Ausflügler hinzukommen.
In Baden-Württemberg drohen Staus vor allem im Großraum Stuttgart (A8/A81), auf der A6 zwischen den Kreuzen Walldorf und Weinsberg, auf der A7 zwischen Kreuz Ulm und Kreuz Feuchtwangen/Crailsheim sowie auf der A8 zwischen Merklingen und Ulm.
Rettungsgasse rettet Leben
ADAC Experte Bach erinnert zudem an die Rettungsgasse: „Wer den linken Fahrstreifen befährt, weicht nach links aus, Autofahrer auf allen anderen Fahrstreifen fahren nach rechts.“ Zudem muss bereits bei stockendem Verkehr genug Platz für die Rettungskräfte freigehalten werden. Wer sich nicht daran hält, dem droht ein Bußgeld von 200 Euro, bei Behinderung, Gefährdung oder Sachbeschädigung sogar bis zu 320 Euro. Dazu gibt es einen Monat Fahrverbot und zwei Punkte in Flensburg. Seit der Änderung der Straßenverkehrsordnung vom 28. April werden zudem Fahrer, die durch die Rettungsgasse fahren oder sich an Einsatzfahrzeuge hängen, deutlich härter bestraft. Auf sie warten mindestens 240 Euro Strafe, zwei Punkte und ein Monat Fahrverbot.
Reise-Einschränkungen durch Corona
Wer einen Kurzurlaub oder Ausflug an Pfingsten plant, sollte sich vor der Fahrt über die geltenden Regeln im jeweiligen Bundesland informieren. In Baden-Württemberg können Touristen seit dem 18. Mai in Ferienwohnungen übernachten. Zudem ist der Urlaub auf Campingplätzen wieder möglich. Dort sind aktuell nur Selbstversorger mit eigener Nasszelle und Toilette im Wohnmobil, Wohnwagen oder in festen Mietunterkünften zugelassen – Gemeinschaftseinrichtungen bleiben vorerst geschlossen. Ab dem 29. Mai soll es weitere Lockerungen für die Campingplätze geben. Hotels und Pensionen öffnen ab dem 29. Mai wieder für Gäste. Für das Ausland gilt weiterhin die weltweite Reisewarnung des Auswärtigen Amtes bis 15. Juni.
Staugefährdete Strecken in Süddeutschland an Pfingsten:
- Großraum München und Stuttgart
- A 3 Würzburg – Nürnberg – Passau
- A 5 Karlsruhe – Basel
- A 6 Mannheim – Heilbronn – Nürnberg
- A 7 Würzburg – Ulm – Füssen/Reutte
- A 8 Karlsruhe – Stuttgart – München – Salzburg
- A 9 Nürnberg – München
- A 81 Stuttgart – Singen
- A 93 Inntaldreieck – Kufstein
- A 95/B 2 München – Garmisch-Partenkirchen
Baustellen in Baden-Württemberg mit Staugefahr:
- A6 Heilbronn – Nürnberg (in beiden Richtungen) zwischen Heilbronn/Neckarsulm und Kreuz Weinsberg
- A6 Heilbronn – Mannheim (in beiden Richtungen) zwischen Heilbronn/Untereisesheim und Bad Rappenau
- A6 Heilbronn – Mannheim (in beiden Richtungen) zwischen Sinsheim und Wiesloch/Rauenberg
- A7 Ulm – Würzburg (in beiden Richtungen) zwischen Ellwangen und Dinkelsbühl/Fichtenau (Baustelle Virngrundtunnel)
- A7 Ulm – Würzburg (in beiden Richtungen) zwischen Niederstotzingen und Giengen/Herbrechtingen
- A8 Stuttgart – Karlsruhe zwischen Kreuz Stuttgart und Leonberg-Ost
- A8 Stuttgart – München (in beiden Richtungen) zwischen Merklingen und Ulm-Ost
Info zum Thema Schwerverkehr:
Das sonst übliche Lkw-Fahrverbot an Sonn- und Feiertagen ist im Zuge der Corona-Krise bis auf Weiteres ausgesetzt. Autofahrer müssen daher an allen Tagen mit Schwerverkehr rechnen.
Verkehrssituation in den Nachbarländern:
Die Kontrollen an den deutschen Grenzen werden seit Mitte Mai schrittweise gelockert. An den Übergängen zwischen Deutschland und Österreich sowie Deutschland und Frankreich finden nur noch stichprobenartige Kontrollen statt. Die Einreise nach Frankreich, Österreich und der Schweiz ist weiterhin nur aus einem nachweisbaren triftigen Grund erlaubt. Auf touristische Reisen ins Ausland sollten die Bundesbürger in den kommenden Wochen weiter verzichten.
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