Hitzewelle in Baden-Württemberg: Das sollten Reisende auf der Autobahn beachten
Eine Hitzewelle rollt auf Baden-Württemberg zu und soll mancherorts Höchsttemperaturen um die 40 Grad mit sich bringen. Bereits bei 30 Grad kann es auf Autobahnen zu Hitzeschäden kommen und dabei steigt das Unfallrisiko. Wer sich bei diesen Temperaturen auf den Weg in die Sommerferien macht, sollte aufmerksam unterwegs sein. Der ADAC Württemberg informiert, wie hoch das Risiko von Hitzeschäden ist und auf was Reisende achten sollten.
Warme Sommer erhöhen die Gefahr von Hitzeschäden auf Autobahnen. Erst vor kurzem sorgten in Sachsen-Anhalt die sogenannten Blow-ups für gefährliche Risse auf der A9. Mobilitätsexperte Christian Schäfer vom ADAC Württemberg schätzt das Blow-up-Risiko auf den Straßen der Region als verhältnismäßig gering ein, rät aber trotzdem zur aufmerksamen Fahrweise: „In den letzten Jahren konnten wir deutlich weniger Meldungen verzeichnen. In Baden-Württemberg wurden ehemalige Blow-up-Hotspots, wie die A7 im Ostalb-Kreis oder die A5 bei Bruchsal und Karlsruhe sukzessive saniert oder mit Entlastungsstreifen ausgestattet. Auch in den angrenzenden Bundesländern sind bekannte Gefahrenstellen in Bayern und Rheinland-Pfalz ausgebessert worden. Trotzdem können Hitzeschäden bei Extremtemperaturen nie ausgeschlossen werden. Wichtig ist, sich an Schilder und vorgegebene Tempolimits zu halten und auf den Verkehrsfunk zu achten.“
Hitzeschäden: Blow-ups und Spurrillen
Blow-ups können ab 27 Grad auf Beton-Fahrbahnen entstehen – dazu zählen deutschlandweit noch rund 30 Prozent des Autobahnnetzes. Bei großer Hitze dehnen sich die Betonplatten aus, sie können sich überlappen und werden zum Unfallrisiko. Ob man auf einer Betonfahrbahn unterwegs ist, lässt sich anhand der Beschaffenheit der Straße erkennen: Die Betonfahrbahn besteht aus aneinandergelegten Platten, dazwischen befinden sich Nähte, die auch beim Darüberfahren spürbar sind.
Neben den Blow-ups können aber auch andere Hitzeschäden den Reisenden gefährlich werden, warnt ADAC Experte Schäfer: „Bei großer Hitze kann der Straßenbelag aufweichen und es können, vermehrt auf dem rechten, stärker belasteten Fahrstreifen, Spurrillen auftreten. Kommt ein plötzlicher Regenschauer hinzu, besteht die Gefahr von Aquaplaning.“
Vor welchen Hitzeschäden warnen unsere Nachbarländer?
Auf dem Weg in den Urlaub sind wir auch auf vielen Autobahnen unserer Nachbarländer „auf guten, bis sehr guten Straßen unterwegs“, so Daniel Graf, vom TCS (Touring Club Schweiz) zur aktuellen Situation auf den Schweizer Reiserouten: „Das lässt sich zumindest für die bekannten Hauptachsen durch die Schweiz und soweit wir wissen auch Italien sagen. Baustellen sind in der Regel sehr gut gekennzeichnet, die Spuren können zum Teil aber recht eng sein. Abseits der Hauptrouten ist die Gefahr auf Löcher in der Straße oder Blow-ups zu treffen sicherlich grösser – insbesondere im Moment bei der vorherrschenden Hitze.“
Ähnlich sieht es auch auf den österreichischen Straßen aus. Felix Etl vom ÖAMTC (Österreichischer Automobil-, Motorrad- und Touringclub) spricht von einer geringen Blow-up-Gefahr: „In Österreich gibt es hauptsächlich Asphaltfahrbahnen. Blow-ups stellen hier nur noch eine Seltenheit dar. Gerade am Autobahn- und Schnellstraßennetz, das hauptsächlich zur Durchreise genutzt wird, handelt es sich um Asphalt-Fahrbahnoberflächen, die regelmäßig gewartet werden. Laut einer Auskunft der Asfinag aus dem Jahr 2019 kommt es zu 15 bis 20 Hitzeschäden pro Jahr, inklusive Blow-ups in Abschnitten mit Betonfahrbahn. In Anbetracht einer Netzlänge von rund 2.500 Kilometern in Österreich kann das Auftreten als äußerst selten bezeichnet werden.
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