Heiße Fahrt, kühler Kopf
ADAC Württemberg rät Autofahrern, die Hitze nicht zu unterschätzen. Wer die Tipps des Experten beherzigt, kommt gut durch den Hochsommer
Der Sommer geht in die heiße Phase und bringt die Menschen ins Schwitzen. Gerade Autofahrer dürfen die Hitze nicht unterschätzen, da sie den Kreislauf belastet und sich somit auf die Leistung am Steuer auswirken kann. Technikexperte Christian Schäfer vom ADAC Württemberg gibt Tipps, wie man trotz hoher Temperaturen einen kühlen Kopf bewahrt.
Das geparkte Auto wird rasch zum Backofen. Im Innenraum sind bis zu 60 Grad Celsius möglich. Deswegen rät Schäfer, das Fahrzeug nach Möglichkeit im Schatten abzustellen. „Denken Sie auch an den Verlauf der Sonne.“ Ebenfalls hilfreich: „Die Frostschutz-Folie vom Winter kann man gut als Abschottung gegen die Hitze nutzen.“ Schäfer räumt auch mit dem Vorurteil auf, dunkle Autos würden sich stärker aufheizen. Bei hellen Fahrzeugen würde das Thermometer im Innenraum minimal verzögert klettern, am Ende herrschten allerdings nahezu dieselben Temperaturen wie in dunklen Autos.
Fenster hoch, Türen auf
Sitze und Lenkräder, gerade wenn sie aus Leder seien, ließen sich mit einem Handtuch vor der Sonne schützen. Wer mit kurzer Hose oder Rock einsteigt, sollte zunächst „mit der Hand“ vorfühlen, um sich nicht weh zu tun. Generell empfiehlt Schäfer erst einmal alle Türen zu öffnen, damit die heiße Luft aus dem Inneren ausströmen kann. Was nicht erlaubt ist: Bei stehendem Auto den Motor starten und die Klimaanlage laufen lassen. „So handelt man sich ein Verwarnungsgeld ein.“ Teuer kann es auch für Autobesitzer werden, die die Fenster am geparkten Auto heruntergekurbelt lassen. „Die Polizei könnte das Fahrzeug zur Sicherung des Eigentums abschleppen lassen.“
Während der Fahrt ist es ratsam, die Klimaanlage so einzustellen, dass sie im Vergleich zur Außentemperatur nur um fünf bis maximal acht Grad kühler läuft. Sonst steigt die Erkältungsgefahr und der Kreislauf wird beim Aussteigen zu stark belastet. Auch eine einmalige Stoßlüftung zehn bis fünfzehn Minuten nach Fahrtbeginn hilft nach Angaben von Technikexperte Schäfer, die Temperaturen im Innenraum erträglicher zu machen. Der Luftstrom der Klimaanlage sollte nicht auf das Gesicht gerichtet sein. Sonst bestehe die Gefahr, dass der Tränenfilm, der die Augen schützen soll, austrocknet. Die Augen beginnen zu brennen, man blinzelt häufiger, die Konzentration ist gestört.
Kinder niemals im Auto lassen
Gerade jetzt in der Urlaubszeit legen viele Menschen längere Strecken am Steuer zurück. Was sie meist nicht bewusst wahrnehmen: Der Abgasstrang im Unterboden verursacht dabei hohe Temperaturen, die in den Fahrgastraum abstrahlen. Deswegen sollte man die Klimaanlage bei Langstrecken zum Fußraum hin ausrichten, so der Tipp von Schäfer. Was man auch nicht unterschätzen sollte, ist das Thema UV-Strahlung. Zwar schütze die Frontscheibe weitestgehend vor schädlichen Sonnenstrahlen. Allerdings ließen die Seitenscheiben die UV-A-Strahlung durch, die im schlimmsten Fall Hautkrebs verursachen kann. Es ist nur erlaubt, die hinteren Seitenscheiben mit einer speziellen Schutzfolie zu bekleben, die nicht nur vor UV-, sondern auch vor Infrarot-Strahlung schützt, die für die Hitze im Innenraum verantwortlich ist. Hierbei ist zu beachten, dass die Folien einer „Allgemeinen Bauartgenehmigung“ unterliegen.
Wer im Sommer mit dem Auto unterwegs ist, sollte zudem auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Dafür eignen sich beispielsweise Wasser, Kräuter- und Früchtetees oder Saftschorlen. Zu guter Letzt der Appell von Schäfer, Kinder und Tiere bei heißen Temperaturen niemals im Auto zurückzulassen. „Leider passiert es immer wieder, und dabei geschehen die schlimmsten Dinge.“
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