Die Gefahren der Zeitumstellung: Das Unfallrisiko durch Wildwechsel steigt
In der Nacht vom 28. auf den 29. Oktober wird die Uhr um eine Stunde zurückgestellt. Der ADAC Württemberg warnt vor den Gefahren des Wildwechsels in den frühen Abend- und Morgenstunden. ADAC Fahrsicherheitstrainier Martin Sasse gibt Tipps, was im Ernstfall zu tun ist.
Die Tage werden kürzer und mit der Zeitumstellung steigt das Risiko, dass Autofahrende auf Wildtiere treffen, die in der Dämmerungszeit die Straße überqueren. Über 25.000 Wildunfälle wurden im vergangenen Jahr für Baden-Württemberg gemeldet. Besonders zur Zeitumstellung werden auffällig hohe Unfallzahlen gemeldet, denn wo zuvor die Straßen noch relativ leer waren, werden die Tiere auf ihrer Futtersuche nun mit dem Berufsverkehr konfrontiert.
Die Kräfte, die beim Zusammenprall mit einem Tier auf das Auto einwirken sind gewaltig, allein bei 60 Km/h entspricht das Gewicht eines Rothirschs einem fünf Tonnen schweren Elefanten. Geschwindigkeit spielt also eine große Rolle bei der Sicherheit der Autofahrenden – dieses Wissen vermittelt ADAC Fahrsicherheitstrainer Martin Sasse auch bei seinen Fahrtrainings: „Die Chance dem Tier auszuweichen, schwindet mit jeder Sekunde. Bei einem Abstand von 60 Metern und einer Geschwindigkeit von 100 km/h ist ein Zusammenprall bereits unvermeidlich, mit 80 km/h kann es mehr als knapp werden. Die andere Option ist, man versucht auszuweichen, was durch das Überraschungsmoment und falsches Fahrverhalten ebenfalls zu einem schweren Verkehrsunfall führen kann.“
So vermeiden sie Wildunfälle
Vorausschauendes Fahren und erhöhtes Gefahrenbewusstsein helfen, folgenschwere Wildunfälle zu vermeiden. Die Tiere überqueren besonders häufig in Waldabschnitten und an Feldrändern die Straßen. Daher heißt es an diesen Orten, vor allem in der Morgen- und Abenddämmerung: Fuß vom Gas und immer bremsbereit sein. Steht ein Tier direkt auf der Straße: Fernlicht ausschalten und bremsen. Sasse rät hier: „Hart und nachhaltig bremsen, wer kann drückt dazu noch auf die Hupe, damit sich das Tier gegebenenfalls aus der Starre löst und von der Straße springt.“
Richtiges Verhalten nach einem Wildunfall
Kommt es zum Wildunfall ist Folgendes zu tun: „Die Unfallstelle muss unverzüglich gesichert werden: Warnblinkanlage einschalten, Warnweste anziehen und Warndreieck aufstellen. Sind Personen verletzt, die 112 wählen und Erste Hilfe leisten, und immer auch die Polizei verständigen“, erklärt der ADAC Fahrsicherheitstrainer. „Und Achtung: Das angefahrene Wild nicht vom Unfallort entfernen, sondern warten bis Polizei oder Jäger eintreffen.“
In einem Video auf adac.de/wuerttemberg gibt ADAC Fahrsicherheitstrainer Martin Sasse praktische Tipps, wie sich durch das richtige Beherrschen des Fahrzeugs ein Wildunfall vermeiden lässt.
Der ADAC Württemberg bietet auf den Übungsanlagen in Leonberg, Balingen und Kirchheim/Teck Fahrsicherheitstrainings für Pkw- und Motorradfahrer an. Hier können abseits des Straßenverkehrs brenzlige Situationen trainiert werden. Mehr Infos unter: www.sicherheitstraining-stuttgart.de
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