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Württemberg | 24.02.2022

„Christoph 22“ fliegt 1.452 Einsätze

Einsatzbilanz 2021 im Zeichen der Pandemie | Crew fliegt jetzt mit Nachtsichtgeräten

2021 hob der ADAC Rettungshubschrauber „Christoph 22“ 1.452 Mal (Vorjahr: 1.478) von der Luftrettungsstation Ulm ab. Das entspricht durchschnittlich vier Alarmierungen pro Tag. 1.291 Einsätze führten die Crew dabei zu Zielen in Baden-Württemberg und 161 nach Bayern.

Einsatzgrund Nummer eins für „Christoph 22“ waren bei den oft lebensrettenden Einsätzen mit 40 Prozent Verletzungen nach Unfällen. Dazu gehören Freizeit-, Sport-, Schul- und Verkehrsunfälle. Dahinter folgen mit 27 Prozent Notfälle des Herz-Kreislauf-Systems wie Herzinfarkte und Herzrhythmusstörungen. In elf Prozent der Fälle diagnostizierten die Lebensretter aus der Luft neurologische Notfälle wie zum Beispiel einen Schlaganfall. Bei sechs Prozent war ein Notfall des Atmungssystems wie akute Atemnot oder Asthma die Ursache.

Alarmierung von „Christoph 22“ bei Dämmerung
Seit Anfang Dezember 2021 fliegt der ADAC Rettungshubschrauber aus Ulm auch in der Dämmerung und bei Dunkelheit. Technisch möglich werden die Rettungsflüge bei Dunkelheit durch spezielle Nachtsichtbrillen. Sie sind Teil eines hochmodernen „Night-Vision-Imaging-Systems“ (NVIS). Es ermöglicht den Piloten auch bei minimalen Lichtverhältnissen an unbekannten und unbeleuchteten Einsatzorten sicher zu landen und wieder zu starten. Die Testphase, die vom Ulmer Bundeswehrkrankenhaus im Rahmen eines zivil-militärischen Projekts mit der ADAC Luftrettung wissenschaftlich begleitet wird, soll die Chancen der sogenannten bedarfsgerechten Randzeitenerweiterung im Rettungsdienst aufzeigen. „Durch die Einsatzbereitschaft bis 20 Uhr können wir gerade in den Wintermonaten eine deutliche Verbesserung der notfallmedizinischen Versorgung in der Region sicherstellen“, zieht Jens Jasper, Stationspilot in Ulm und NVIS-Lehrer ein erstes Resümee. Insgesamt sei das Team bis Ende Januar zu 25 zusätzlichen Einsätzen nach Sonnenuntergang gerufen worden.

Bundesweit haben im vergangenen Jahr mit der Corona-Krise und der Hochwasserkatastrophe gleich zwei Extremereignisse die Arbeit der gemeinnützigen ADAC Luftrettung stark geprägt. Die ADAC Rettungshubschrauber mussten zu insgesamt 52.234 Notfällen ausrücken. Das sind rund 500 Einsätze mehr im Vergleich zum Vorjahr (plus ein Prozent). „Dass die notfallmedizinische Versorgung aus der Luft in Deutschland trotz nunmehr vier Coronawellen bis heute uneingeschränkt sichergestellt werden kann, ist eine herausragende Leistung und nicht hoch genug einzuschätzen“, erklärte Frédéric Bruder, Geschäftsführer der ADAC Luftrettung gGmbH.

Die gemeinnützige ADAC Luftrettung stellt in Ulm den Hubschrauber sowie die Piloten, das Bundeswehrkrankenhaus Ulm die Notärzte und die Notfallsanitäter.
Für „Christoph 22“ sind an der Station in Ulm insgesamt 28 Teammitglieder im wechselnden Einsatz: drei Piloten der ADAC Luftrettung sowie 18 Notärzte und sieben Notfallsanitäter (TC HEMS) der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie des Bundeswehrkrankenhauses Ulm. Der ADAC Rettungshubschrauber ist tagsüber in rund zwei Minuten startklar, bei NVIS-Alarmierungen werden vor dem Start aus Sicherheitsgründen ein bis zwei weitere Minuten benötigt, um die nötigen Wetterdaten einzuholen.


Über die ADAC Luftrettung gGmbH
Mit mehr als 50 Rettungshubschraubern und 37 Stationen ist die gemeinnützige ADAC Luftrettung eine der größten Luftrettungsorganisationen Europas mit bis heute mehr als 1,1 Millionen Einsätzen. Die ADAC Rettungshubschrauber gehören zum deutschen Rettungsdienstsystem, werden immer über die Notrufnummer 112 bei der Leitstelle angefordert und sind im Notfall für jeden Verunglückten oder Erkrankten zur Stelle. „Gegen die Zeit und für das Leben“ lautet der Leitsatz der ADAC Luftrettung gGmbH. Denn gerade bei schweren Verletzungen oder Erkrankungen gilt: Je schneller der Patient in eine geeignete Klinik transportiert oder vor Ort vom Notarzt versorgt wird, desto besser sind seine Überlebenschancen bzw. seine Rekonvaleszenz. Die Crews der ADAC Luftrettung werden trainiert von der ADAC HEMS Academy GmbH. Die Wartung und technische Bereitstellung erfolgt über die ADAC Heliservice GmbH. Die ADAC Luftrettung ist ein Tochterunternehmen der ADAC Stiftung. 

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