Baden-Württemberg: ADAC verzeichnet deutlich mehr Staus in den Sommerferien
ADAC Bilanz des Reiseverkehrs in Baden-Württemberg: Staudauer und Staulänge höher als im Vorjahr. Über 13.000 Kilometer Stau und rund 7000 Stunden Wartedauer in den Sommerferien 2024
Alle Urlaubsreisenden mussten in diesem Sommer wieder sehr viel Geduld mitbringen auf den Autobahnen im Südwesten. Das hat die regionale ADAC Staubilanz für die baden-württembergischen Schulferien 2024 ergeben. Insgesamt registrierte der Mobilitätsclub eine Wartezeit im stockenden oder stehenden Verkehr von 7055 Stunden und damit 1058 Stunden mehr als im Vorjahr – eine Steigerung um rund 18 Prozent. Die Länge der Blechlawine auf den Autobahnen in Baden-Württemberg summierte sich auf 13.400 Kilometer und übertraf ebenfalls die 12.901 Kilometer aus 2023. Auch die Anzahl der Staus im Zeitraum vom 26. Juli bis 8. September 2024 legte mit 6285 im Vergleich zum Vorjahr (5674) deutlich zu.
„Für viele Menschen bleibt das Auto die erste Wahl für die Fahrt in den Sommerurlaub“, sagt Holger Bach, Abteilungsleiter Verkehr und Umwelt beim ADAC Württemberg. „Die ADAC Staubilanz zeigt, dass Baden-Württemberg als Transitland und Urlaubsregion zunehmend durch den Reiseverkehr in der Ferienzeit betroffen ist.“ Mehr Fahrzeuge auf den Autobahnen im Südwesten bedeuten dem ADAC Experten zufolge gleichzeitig eine höhere Gefahr für Staus – speziell in Kombination mit Baustellen.
Den staureichsten Tag der baden-württembergischen Sommerferien gab es vor dem letzten Ferienwochenende: Am Donnerstag, 5. September staute es sich für 235 Stunden, auf einer Gesamtlänge von 435 Kilometern. Das staureichste Wochenende verzeichnete der ADAC Württemberg vom 2. bis 8. August mit einer Staudauer von 524 Stunden und 1078 Kilometern Staulänge.
Der längste Stau der Reisezeit ereignete sich am Sonntag, 18. August: An diesem Tag wuchs die Blechlawine auf der A5 im Bereich zwischen Freiburg-Süd und Offenburg auf 30 Kilometer an. Die während der Sommerferien am meisten belastete Autobahn in Baden-Württemberg war die A8 mit insgesamt 2144 Stunden Stau, gefolgt von der A5 (1995 Stunden) und der A6 (1346 Stunden).
Auswertung der ADAC Staudatenbank für die Sommerferien in Baden-Württemberg
(26. Juli bis 8. September 2024)
Jahr | Anzahl Staus | Länge Staus in km | Dauer Staus in Stunden |
2024 | 6285 | 13.400 | 7055 |
2023 | 5674 | 12.901 | 5997 |
Längste Staus während der Sommerferien in Baden-Württemberg
- Sonntag, 18. August: 30 km auf der A5 zwischen Freiburg-Süd und Offenburg
- Donnerstag, 1. August: 25 km auf der A5 zwischen Mülheim/Neuenburg und Ettenheim
- Freitag, 2. August: 24 km auf der A5 zwischen Appenweier und Freiburg-Nord
Baden-Württembergische Autobahnen mit der größten Staubelastung während der Sommerferien
- A8 2144 Stunden
- A5 1995 Stunden
- A6 1346 Stunden
- A81 960 Stunden
- A7 288 Stunden
So ermittelt und zählt der ADAC die Staus:
Der ADAC nutzt zur Stauermittlung Fahrzeugflotten mit ihren Geschwindigkeitsdaten. Nutzer von Online-Navigationsgeräten, Smartphone-Apps sowie Onboard units der Fuhrparks großer Speditionen liefern ständig anonymisiert und automatisiert ihre Positions- und Geschwindigkeitsinformationen („Floating Car Data“, im Durchschnitt mehr als eine Milliarde Positions- und Geschwindigkeitsinformationen täglich) von deutschen Straßen. Diese Live-Daten werden zur Berechnung von Verkehrsstörungen verwendet.
Der ADAC erfasst eine Verkehrsstörung, wenn auf einem Straßenabschnitt von mindestens 300 Metern über einen Beobachtungszeitraum von zehn Minuten die Durchschnittsgeschwindigkeit von mehreren Fahrzeugen (mind. 30 Geschwindigkeitswerte von unterschiedlichen Fahrzeugen) unter 30 Prozent der erlaubten Geschwindigkeit fällt. Die Verzögerungszeit gegenüber „freier Fahrt“ muss mindestens eine Minute betragen. Liegt die Durchschnittsgeschwindigkeit zwischen 40 und 20 km/h, spricht der ADAC von dem Ereignis „stockender Verkehr“, bei Geschwindigkeiten unter 20 km/h von „Stau“. Beide Ereignisse werden als Verkehrsstörung gezählt. Wichtig: Jede Verkehrsstörung wird nur einmal gezählt.
In die Längenbilanz (Gesamtkilometer) fließen nur Verkehrsstörungen ab einem Kilometer Länge ein. Nur die längste Ausdehnung, die das Stauereignis im zeitlichen Verlauf aufweist, fließt in die ADAC Statistik (Staukilometer) ein. Jede Meldung enthält eine Eingangs- und eine Ablauf- bzw. Löschzeit. Daraus ergibt sich die Dauer eines Staus. Durch die Summierung der einzelnen Stauzeiten errechnet sich die Gesamtzahl der Staustunden.
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