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Württemberg | 17.02.2025

Baden-Württemberg 2024: ADAC Luftrettung fliegt 1.745 Einsätze

• Zehn ADAC Rettungshubschrauber aus vier Bundesländern im Einsatz
• „Christoph 22“ in Ulm mit den meisten Einsätzen im Südwesten
• Unfälle häufigster Einsatzgrund
• Leichter Anstieg bei Rettungsflügen in den Abendstunden

(ADAC Luftrettung gGmbH) Die fliegenden Gelben Engel der gemeinnützigen ADAC Luftrettung sind 2024 in Baden-Württemberg zu insgesamt 1745 Notfällen alarmiert worden. Damit ging die Zahl der Rettungsflüge im Südwesten im Vergleich zum Vorjahr mit 1827 Einsätzen um rund 4,5 Prozent zurück. Als Gründe für den Rückgang der Einsätze sieht die ADAC Luftrettung neben normalen Einsatzschwankungen und wetterbedingten Flugausfällen die erweiterten Befugnisse für Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter sowie den zunehmenden Einsatz von Telenotärztinnen und Telenotärzten. Die Zahl der Fälle, in denen ein Notarzt vor Ort erforderlich ist, habe sich dadurch verringert. Um die Notfallversorgung insgesamt zu verbessern, hat die ADAC Luftrettung inzwischen eine eigene ADAC Telenotarzt gGmbH gegründet.

Für die schnelle notfallmedizinische Versorgung der Menschen in Baden-Württemberg rückten Helikopter von insgesamt zehn ADAC Luftrettungsstationen aus vier Bundesländern aus. Die meisten davon verzeichnete mit 1.023 Einsätzen der am Bundeswehrkrankenhaus in Ulm stationierte ADAC Rettungshubschrauber „Christoph 22“. Die Mehrzahl der übrigen Rettungsflüge in Baden-Württemberg absolvierten die Crews von „Christoph 18“ in Ochsenfurt (257) und „Christoph 65“ in Dinkelsbühl (255 Einsätze), beide Bayern, sowie „Christoph 5“ in Ludwigshafen in Rheinland-Pfalz (167). „Die Hubschraubercrews haben die notfallmedizinische Versorgung der Menschen 2024 uneingeschränkt sicherstellen können. Egal, ob bei Tag oder Nacht, im Gebirge oder auf See oder im Katastrophenfall – die Bevölkerung kann sich auch in Zukunft auf unsere schnelle Hilfe aus der Luft verlassen“, betonte Frédéric Bruder, Geschäftsführer der ADAC Luftrettung, bei der Vorlage der Zahlen.

Hilfe bei Unfällen am häufigsten
Einsatzgrund Nummer eins waren bei den oft lebensrettenden Einsätzen in Baden-Württemberg Verletzungen nach Unfällen. Dazu gehören Freizeit-, Sport-, Arbeits-, Schul- und Verkehrsunfälle. Dahinter folgen Notfälle des Herz-Kreislauf-Systems wie Herzinfarkte und Herzrhythmusstörungen sowie neurologische Notfälle, beispielsweise ein Schlaganfall. Im Einsatzspektrum von „Christoph 22“ in Ulm machte die Versorgung nach Unfällen rund 44 Prozent aus, rund 23 Prozent waren Notfälle des Herz-Kreislaufsystems.

Rettungseinsätze bei Dunkelheit
Mit Alarmierungen über die baden-württembergische Landesgrenze hinaus hob der Rettungshubschrauber in Ulm im vergangenen Jahr zu insgesamt 1.189 Notfällen ab (2023: 1.340). Mit Genehmigung des Innenministeriums Baden-Württemberg ist „Christoph 22“ seit Januar 2022 auch im Winterhalbjahr bis 20 Uhr einsatzbereit, um Patienten mit schweren Verletzungen, Herzinfarkt oder Schlaganfall auch in den Abendstunden notfallmedizinisch zu versorgen. So konnten in den letzten Wintern bis heute mehr als 200 Patientinnen und Patienten zusätzlich versorgt werden, für die früher kein Rettungshubschrauber zur Verfügung gestanden hätte.

Möglich sind Flüge im Dunkeln unter anderen durch spezielle Nachtsichtbrillen als Teil eines hochmodernen „Night-Vision-Imaging-Systems“, kurz NVIS genannt. Die Flüge nach Sonnenuntergang sind Teil einer bundesweiten Initiative der ADAC Luftrettung, die das Ziel hat, den Rettungsdienst aus der Luft mit einer Erhöhung der Einsatzbereitschaft in die Dämmerung und Dunkelheit hinein deutlich zu verbessern: Und zwar ressourcen- und kostenschonender als ein 24-Stunden-Betrieb, für den es flächendeckend in vielen Regionen in Deutschland – vor allem in den Nachtstunden – keinen Bedarf gibt. 2024 absolvierte die ADAC Luftrettung insgesamt 3.159 Flüge in der Dämmerung und bei Dunkelheit und damit etwas mehr als im Vorjahr (2023: 3.122). Solche Einsätze fliegen neben Ulm insgesamt fünf weitere Stationen, in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Brandenburg und Rheinland-Pfalz.

Mehr als 49.000 Einsätze in Deutschland
2024 rückten die ADAC Rettungshubschrauber bundesweit zu insgesamt 49.048 Notfällen aus. Das entspricht im Durchschnitt knapp 135 Alarmierungen pro Tag. Die Gesamtzahl der Rettungsflüge nahm im Vergleich zum Vorjahr ab – um 4,5 Prozent oder 2299 Einsätze. Um die notfallmedizinische Versorgung aus der Luft in Deutschland sicherzustellen, arbeiten für die ADAC Luftrettung gGmbH und deren Tochterunternehmen bundesweit rund 1350 Menschen – darunter rund 180 Piloten und Pilotinnen, 645 Notärzte und Notärztinnen, rund 230 Notfallsanitäter und Notfallsanitäterinnen (TC HEMS) und mehr als 200 Mitarbeitende aus Technik und Wartung.


Über die ADAC Luftrettung gGmbH
Mit 55 Rettungshubschraubern und 38 Stationen ist die gemeinnützige ADAC Luftrettung eine der größten Luftrettungsorganisationen Europas mit bis heute mehr als 1,3 Millionen Einsätzen. Die ADAC Rettungshubschrauber gehören zum deutschen Rettungsdienstsystem, werden immer über die Notrufnummer 112 bei der Leitstelle angefordert und sind im Notfall für jeden Verunglückten oder Erkrankten zur Stelle. „Gegen die Zeit und für das Leben“ lautet der Leitsatz der ADAC Luftrettung gGmbH. Denn gerade bei schweren Verletzungen oder Erkrankungen gilt: Je schneller der Patient in eine geeignete Klinik transportiert oder vor Ort vom Notarzt versorgt wird, desto besser sind seine Überlebenschancen bzw. seine Rekonvaleszenz. Die Crews der ADAC Luftrettung werden trainiert von der ADAC HEMS Academy GmbH. Die Wartung und technische Bereitstellung erfolgt über die ADAC Heliservice GmbH. Die ADAC Luftrettung ist ein Tochterunternehmen der ADAC Stiftung.

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