Auto-Urlaub verursacht Stillstand auf der Straße
ADAC Sommerferienbilanz für Baden-Württemberg: mehr Staus als in den Vorjahren - Auto das beliebteste Verkehrsmittel für die Urlaubsfahrt - Größte Belastung an Freitagen
In diesem Sommer mussten alle Urlaubsreisenden besonders viel Geduld mitbringen auf den Autobahnen im Südwesten. Das hat die regionale ADAC Staubilanz für die baden-württembergischen Schulferien vom 30. Juli bis 12. September ergeben. Insgesamt staute es sich länger und häufiger als vor Ausbruch der Corona-Pandemie. „Für die meisten Menschen war das Auto das Verkehrsmittel der Wahl, statt Flugzeug oder Bahn“, sagt Holger Bach, Abteilungsleiter Verkehr und Umwelt beim ADAC Württemberg. „Im Vordergrund stand das Bedürfnis vieler Reisenden nach Sicherheit und Flexibilität.“
Der hohe Anteil an Auto-Urlaubern schlägt sich auch deutlich in den ADAC Stauzahlen nieder. Insgesamt gab es in diesem Jahr an den baden-württembergischen Ferienwochenenden 5.699 Staus, 45,5 Prozent mehr als 2020 mit 3.897 Staus. Im Vergleich zum Zeitraum vor zwei Jahren (3.710 Staus) war es sogar eine Zunahme um 52,8 Prozent. „Schon im Vorjahr konnten wir bei der Anzahl der Staus eine leichte Steigerung durch den Fokus auf Urlaub mit dem Auto beobachten“, erklärt Verkehrsexperte Bach. „2021 hat sich dieser Effekt verstärkt angesichts der erhöhten Mobilität, weiterer Lockerungen und der größeren Zahl an Reisenden.“ Dieser Trend zum Urlaub mit dem eigenen Pkw oder Wohnmobil wird sich vermutlich in den nächsten Jahren fortsetzen.
Die gemessenen Staulängen lagen ebenfalls über den Werten aus den Vorjahren. 2021 summierten sich die registrierten Staus an den sieben Ferienwochenenden in Baden-Württemberg auf insgesamt 11.745 Kilometer, 2020 waren es nur 8.272 Kilometer. 2019, vor Beginn der Corona-Pandemie, hatte die ADAC Verkehrsdatenbank eine Staulänge von 10.218 Kilometer verzeichnet, 14,9 Prozent weniger als in diesem Jahr.
Größte Staugefahr am Freitag
Freitags mussten die Reisenden besonders viel Geduld mitbringen. Hier ist das Staurisiko während der Ferienzeit sehr hoch, da meist Berufs- und Urlaubsverkehr zusammentreffen. So war auch der staureichste Tag der baden-württembergischen Sommerferien ein Freitag: Am 30. Juli staute es sich 433-mal, auf einer Gesamtlänge von 990 Kilometer. Eine Woche später ereignete sich der längste Stau der Reisezeit: Am 6. August wuchs die Blechlawine auf der A8 zwischen Esslingen und Leonberg auf 21 Kilometer an. Die während der Sommerferien am meisten belastete Autobahn in Baden-Württemberg war die A5 mit 1897 Staus, gefolgt von der A81 (1240) und A8 (973). Ursächlich hierfür dürften die zahlreichen Baustellen auf der A5 sein.
Auswertung der ADAC Staudatenbank für die Wochenenden der Sommerferien in Baden-Württemberg
- Anzahl Staus: 5.669 (2021); 3.897 (2020); 3.710 (2019)
- Länge Staus in km: 11.745 (2021); 8.272 (2020); 10.218 (2019)
Längste Staus (mind. 18 km) während der Sommerferien in Baden-Württemberg
- Freitag, 6. August: 21 km auf der A8 zwischen Esslingen und Leonberg
- Freitag, 30. Juli: 19 km auf der A81 zwischen Stuttgart Feuerbach und Mundelsheim
- Freitag, 6. August: 18 km auf der A7 zwischen Ellwangen und Rothenburg ob der Tauber
- Sonntag, 22. August: 18 km auf der A7 zwischen Memmingen-Süd und Altenstadt an der Iller
- Sonntag, 5. September: 18 km auf der A81 zwischen Neuenstadt (Kocher) und Mundelsheim
Baden-Württembergische Autobahnen mit der größten Staubelastung
- A5 1.897 Staus
- A81 1.240 Staus
- A8 973 Staus
- A6 563 Staus
- A7 397 Staus
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