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Württemberg | 07.09.2016

Nicht nur das Elterntaxi ist ein Problem

ADAC und Polizei starten mit Verkehrssicherheitsaktion ins neue Schuljahr

Blauer Himmel, viel Programm und 120 Kinder im Schulhof: Wenige Tage vor Schulbeginn haben der ADAC Württemberg und das Polizeipräsidium Stuttgart bei einem gemeinsamen Aktionstag offiziell ihre Verkehrssicherheitsprogramme fürs neue Schuljahr gestartet. An der Grundschule in Stuttgart-Stammheim übten am Dienstag (6. September) Polizisten mit kommenden Erstklässlern den Schulweg. Der ADAC zeigte Auszüge aus dem Programm „Achtung Auto!“, zudem beschäftigte sich das Kindermitmachtheater „Das kleine Zebra“ spielerisch mit dem Thema Verkehrssicherheit. Die gemeinsame Aktion „Sicherer Schulweg“ gibt es mittlerweile seit über 30 Jahren im Spätsommer in der Landeshauptstadt.

Dieter Roßkopf, Vorstandsvorsitzender des ADAC Württemberg, wies beim Aktionstag auf die diesjährige ADAC-Verkehrsinitiative hin. „Mit dieser bundesweiten Initiative möchten wir das wichtige Thema Schulwegsicherheit in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses bringen“, erklärte er. Alle Erwachsenen stünden beim Thema Verkehrssicherheit in der Verantwortung. „Jeder sollte sich seiner individuellen Bedeutung für die Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr bewusst werden“, betonte Dieter Roßkopf, „sei es als rücksichtsvoller Autofahrender, sei es als Lehrender im verkehrserzieherischen Auftrag, sei es als Eltern und insbesondere als Erwachsene in ihrer Vorbildfunktion.“ Roßkopf regte in diesem Zusammenhang an, dass noch mehr Städte und Gemeinden die Einrichtung von Hol- und Bringzonen im weiteren Umfeld von Schulen prüfen sollten, um den oftmals risikoreichen und störenden Verkehr vor den Schulen durch sogenannte Elterntaxis zu unterbinden.

Dorothea Koller, Leiterin des Amts für öffentliche Ordnung der Stadt Stuttgart, wies darauf hin, dass richtiges Verhalten im Straßenverkehr eine Grundlage dafür sei, die Unfallzahlen zu reduzieren. „Präventive Maßnahmen unterstützen eine erfolgreiche Verkehrssicherheitsarbeit“, sagte sie und wies im Speziellen auf die flächendeckend vorhandenen Schulwegpläne sowie das Schulwegtraining in der Landeshauptstadt hin.

Entgegen dem langfristigen Trend hat speziell in Stuttgart im vergangenen Jahr die Zahl der Schulwegunfälle zugenommen. „Die Zahl der Unfälle, an denen Kinder und Jugendliche auf dem Weg von oder zur Schule beteiligt waren, ist von 15 im Vorjahr auf 25 im Jahr 2015 angestiegen“, erklärte Polizeipräsident Franz Lutz. „Verursacht haben sie aber nur zehn dieser Unfälle, gleich viel wie bereits letztes Jahr. Also ist der Anstieg offenkundig dem Fehlverhalten der anderen Verkehrsteilnehmer zuzuordnen, in diesem Jahr durchweg Autofahrern. Deshalb appelliere ich an die Rücksichtnahme auf Kinder und Jugendliche im Straßenverkehr.“

Der Aktionstag, seit 1984 gemeinsam vom ADAC Württemberg und der Stuttgarter Polizei veranstaltet, findet jedes Jahr kurz vor Schulbeginn statt. Mit einem vielseitigen Informations- und Aktionsprogramm werden den Erstklässler, ihren Eltern und allen Interessierten Tipps zum richtigen Verhalten im Straßenverkehr gegeben. In den kommenden Wochen besuchen die Beamten der Verkehrserziehung die Schulanfänger aller Stuttgarter Grundschulen, um mit ihnen das richtige Verhalten im Straßenverkehr zu üben. Zunächst lernen die Schulanfänger das richtige Verhalten in der Theorie, bevor sie das Erlernte praktisch im Straßenverkehr vertiefen. Die Beamten der Polizeireviere, der Einsatzhundertschaft und der Verkehrsüberwachung werden ebenfalls in den ersten Wochen nach Schulbeginn die empfohlenen Schulwege zu den Grundschulen, die Fußgängerüberwege sowie die Geh- und Radwege überwachen.

Auch die Kontrolle der Elterntaxis wird einbezogen. Es werden vor allem Autos kontrolliert, mit denen Kinder zur Schule gebracht oder abgeholt werden. Dabei überprüfen die Polizisten unter anderem, ob die Fahrerinnen und Fahrer im Schulbereich langsam genug fahren, die Gurte angelegt sind und der Nachwuchs ordnungsgemäß gesichert ist. Darüber hinaus überwachen die Beamten auch das Verhalten der Autofahrer an Bushaltestellen und Fußgängerüberwegen sowie das Parkverhalten im engeren Umfeld der Schulen. Der ADAC Württemberg startet nach den Sommerferien ebenso mit der ganzen Palette seiner Verkehrssicherheitsprogramme, die alle Altersgruppen umfassen.

Informationen zum Thema gibt es auch unter
http://www.gib-acht-im-verkehr.de/0002_verkehrssicherheit/0002a_kinder/
sowie zur ADAC Verkehrsinitiative 2016 unter
www.adac.de/infotestrat/ratgeber-verkehr/kindersicherheit/schulwegsicherheit/

Hintergrundinformationen zum Thema Elterntaxi erhalten Sie zudem hier:
Das "Elterntaxi" an Grundschulen - Ein Leitfaden für die Praxis

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