ADAC warnt: Warnwesten zum Teil mangelhaft
Der ADAC hat 14 Westen auf ihre Reflexionsstärke getestet, das alarmierende Ergebnis: Über 30 Prozent sind mangelhaft. Im Stuttgarter ADAC Prüfzentrum und dem mobilen ADAC Prüfdienst können Sie ihre Sicherheitsweste kostenfrei von einem Experten auf Sichtbarkeit prüfen lassen.
Warnwesten sind seit knapp zehn Jahren Pflicht im Auto. Bei einem Unfall oder einer Panne sollen sie Personen, die das Fahrzeug verlassen, für den nachfolgenden Verkehr besser sichtbar machen. Auch Radfahrende und Kinder sind durch das Tragen gut reflektierender Warnwesten im Straßenverkehr stärker geschützt. Zahlreiche Westen auf dem Markt erfüllen jedoch nur teilweise ihre Funktion. Das birgt große Gefahren, zumal sich viele Verbraucher der fehlenden Reflektion nicht bewusst sind.
Christian Schäfer, Technikexperte beim ADAC Württemberg warnt vor den Folgen: „Besonders nachts wird es gefährlich, wenn die Sichtbarkeit der Warnweste nicht ausreichend gegeben ist.“ Wichtig zu wissen: Mangelhafte Warnwesten sind nicht nur lebensgefährlich. Die gesetzlichen Vorgaben nach der StVZO sind damit nicht erfüllt und das Fahrzeug ist nicht korrekt ausgestattet.
Fünf von 14 getesteten Warnwesten sind mangelhaft
Die ADAC Experten hatten online 14 Westen, darunter Kinder- und Erwachsenenmodelle, beschafft und mit einem Prüfset einem ersten Schnelltest unterzogen: Dabei wurde die Warnweste neben eine Referenzkarte mit drei unterschiedlich guten Reflexionsflächen gelegt und mittels einer Spezialschutzbrille, an die auf beiden Seiten eine kleine LED-Lichtquelle montiert ist, angestrahlt. Erkannte der Prüfer durch die Brille, dass die Warnweste ähnlich hell reflektierte wie die reflexionsstärkste der drei Testflächen, war anzunehmen, dass sie die gesetzliche Norm für Warnwesten (EN ISO 20471) erfüllte. Das war bei neun der insgesamt 14 Modelle der Fall. Die restlichen fünf Westen erreichten die Norm nicht einmal näherungsweise, sie kamen sogar nicht einmal an die Leuchtkraft der schwächsten Referenzfläche heran, die eine Normunterschreitung darstellt.
In einem zweiten Schritt wurde ein zertifiziertes Lichtlabor beauftragt, um die Ergebnisse abzusichern und die Normanforderungen zu gewährleisten. Die Labor-Resultate bestätigten nahezu alle Schnelltest-Ergebnisse.
Reflexionsfähigkeit beim ADAC testen lassen
ADAC Mitglieder und Kunden können im Stuttgarter ADAC Prüfzentrum oder beim Mobilen Prüfdienst einen kostenlosen Check ihrer Warnweste durchführen lassen. „Mit dieser Aktion wollen wir auf das ernüchternde Testergebnis reagieren und die Sicherheit und das Sicherheitsgefühl für Verbraucher erhöhen“, so Christian Schäfer. Die Prüfung werde im Zuge eines Fahrzeugchecks angeboten, könne aber auch als kostenlose Einzelleistung angefragt werden.
So geht der Selbsttest zu Hause
Um einen ersten Eindruck von der Reflexionsfähigkeit der eigenen Warnweste zu erhalten, kann ein einfacher Selbsttest Anhaltspunkte liefern: Hält man eine Taschen- oder Handylampe direkt neben oder vor den Kopf, sollte eine gute Warnweste im Abstand von etwa drei Metern strahlend weiß reflektieren. Mangelhafte Westen strahlen kaum heller als ein weißes Blatt Papier. Beim Neukauf ist auf die Kennzeichnung mit der Norm EN ISO 20471 zu achten, die auf einem eingenähten Label stehen sollte. Dennoch: Auch hier ist eine kurze Sichtprüfung sinnvoll.
ADAC Prüfzentrum Stuttgart
Am Neckartor 2, 70190 Stuttgart
Öffnungszeiten: Mo-Fr: 9-13 Uhr und 14-18 Uhr
T 0711 28 00 21 03 (Mo-Fr: 8-18 Uhr)
M technik@wtb.adac.de
Der Mobile Prüfdienst ist von Februar bis Dezember in Württemberg unterwegs. Standorte und Termine unter adac.de/mobilerpruefdienst
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