ADAC verzeichnet an Ostern deutlich mehr Staus in Baden-Württemberg
ADAC Staubilanz für Baden-Württemberg: Viel höhere Staubelastung an Ostertagen als 2021 | Insgesamt weniger Verkehr als 2019, aber Ostermontag wieder auf Vor-Pandemie-Niveau | Zum Ferienende erneut Staus durch Rückreiseverkehr erwartet | A8-Vollsperrung könnte für Stauchaos sorgen
Während der Osterfeiertage 2022 waren die baden-württembergischen Autobahnen deutlich voller als im Vorjahr. So verzeichnete die ADAC Verkehrsdatenbank von Gründonnerstag bis Ostermontag 766 Staumeldungen, mehr als doppelt so viele wie 2021 (323). Bei der Staulänge zeigte sich der Unterschied sogar noch deutlicher: An Ostern standen Reisende in Baden-Württemberg insgesamt 1821 Kilometer im Stau, im Vorjahr waren es nur 417 Kilometer. „Nicht zuletzt durch die kaum vorhandenen Corona-Einschränkungen hat die Mobilität und Reisetätigkeit stark zugenommen“, sagt Holger Bach, Abteilungsleiter Verkehr und Umwelt beim ADAC Württemberg. „Die zahlreichen Familienbesuche und Urlaubsfahrten haben sich an Ostern deutlich auf den Autobahnverkehr ausgewirkt.“
Vom Niveau wie vor Beginn der Corona-Pandemie zeigt sich das Verkehrsaufkommen jedoch noch etwas entfernt. 2019 zählte der ADAC in Baden-Württemberg von Gründonnerstag bis Ostermontag 910 Staus mit einer Gesamtlänge von 2466 Kilometern. Das waren rund 16 Prozent mehr Staumeldungen als in diesem Jahr, die Staulänge lag um rund 26 Prozent höher. „Dämpfend auf das Reiseverhalten könnten sich die hohen Spritpreise ausgewirkt haben“, sagt ADAC Experte Bach. Am Ostermontag hingegen erreichte die Staubelastung schon wieder das Vor-Pandemie-Niveau: So lagen in diesem Jahr sowohl die Anzahl der Staus mit 222 wie auch die Gesamtlänge von 557 Kilometern fast genauso hoch wie 2019 mit 225 Meldungen und 567 Kilometer.
Mit 306 Staumeldungen auf 810 Kilometern war in diesem Jahr erneut der Gründonnerstag der staureichste Tag in Baden-Württemberg. Deutlich entspannter kamen Reisende am Ostersonntag ans Ziel, hier gab es nur 40 Staus mit insgesamt 18 Kilometer Länge.
Wochenende: Staugefahr durch Rückreiseverkehr und A8-Vollsperrung
Der ADAC Württemberg erwartet am kommenden Wochenende noch einmal sehr viel Verkehr auf den Autobahnen in der Region. Dann gehen in zehn Bundesländern, unter anderem Baden-Württemberg und Bayern, die Osterferien zu Ende. Dimensionen wie an den Osterfeiertagen werden die Staus aber nicht mehr erreichen. Am größten ist die Staugefahr am Freitag- und Sonntagnachmittag.
„Große Sorgen bereitet uns die Vollsperrung der A8 zwischen Merklingen und Mühlhausen“, sagt Verkehrsexperte Bach vom ADAC Württemberg. Aufgrund eines drohenden Felssturzes musste dieser Autobahnabschnitt in Richtung Stuttgart am Dienstag vollständig gesperrt werden. „Sollte dieser Zustand noch bis zum Wochenende anhalten, erwarten wir eine massive Verschärfung der Staubelastung durch den Rückreiseverkehr auf der Achse von München nach Stuttgart“, so Holger Bach. Bereits jetzt seien die Umleitungsstrecken, insbesondere die B10, stark betroffen. Zudem rechnet der ADAC Württemberg mit Ausweichverkehr durch Ortsunkundige in die umliegenden Gemeinden.
Der sogenannte Albabstieg ist traditionell ein Nadelöhr und ein Stau-Schwerpunkt. Nach der ADAC Staubilanz für 2021 belegte der Abschnitt zwischen Hohenstadt und Mühlhausen Platz neun auf der Liste der staureichsten Abschnitte in Baden-Württemberg. Im letzten Jahr staute es sich dort nach Auswertungen der ADAC Verkehrsdatenbank 794-mal, die Staus summierten sich auf eine Gesamtlänge von 1804 Kilometern.
Erhöhte Staugefahr zum Ende der Osterferien besteht darüber hinaus an den zahlreichen Autobahnbaustellen in Baden-Württemberg: Dies betrifft vor allem die A8 zwischen Pforzheim-Ost und Pforzheim-West sowie die A6 zwischen Kreuz Weinsberg und Bad Rappenau.
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