ADAC Test: Fahrrad-Parkplätze im Raum Stuttgart überzeugen
Bike+Ride-Anlagen im Einzugsgebiet Stuttgart schneiden überwiegend positiv ab. ADAC verleiht Bestnoten an Korntal, Renningen und Ebersbach (Fils), Calw ist regionales Schlusslicht. Bundesweit 80 Anlagen überprüft.
Viele Pendlerinnen und Pendler im Umland von Großstädten legen eine Teilstrecke mit dem Fahrrad zurück und nutzen anschließend den ÖPNV. Dazu brauchen sie gute Möglichkeiten, um ihr Fahrrad am Bahnhof bequem und sicher abzustellen. Der ADAC hat sich 80 Bike+Ride-Anlagen im Einzugsgebiet von zehn deutschen Großstädten, darunter Stuttgart, mit hohem Pendlervolumen angeschaut. Zu den für die Bewertung relevanten Kategorien zählten die Lage, die Ausstattung, die freien Kapazitäten sowie die Sonderausstattung der Anlagen.
Korntal und Renningen liegen weit vorne
Auf das Stuttgarter Siegertreppchen kamen die Bahnhöfe Korntal, Renningen und Ebersbach (Fils). Sie überzeugten im ADAC Test am meisten und erhielten jeweils die Bestnote „sehr gut“. Korntal (Rang zwei) und Renningen (Rang drei) schafften es sogar im bundesweiten Vergleich nach ganz oben. Nur der Bahnhof Alfter-Impekoven im Raum Köln lag als Sieger knapp vorne.
Am anderen Ende der Skala gehörte Calw zu den schlechtesten Kandidaten der Untersuchung – sowohl im Umland von Stuttgart als auch deutschlandweit. Der Bahnhof verfügt ausschließlich über Vorderradhalter, was im ADAC Test als K.o.-Kriterium zur Note „sehr mangelhaft“ führte. Die auch als „Felgenkiller“ bekannten Vorderradhalter werden in der Fachwelt schon lange als nicht mehr zeitgemäß erachtet: Ihr Diebstahlschutz ist sehr gering, da sich mit einem üblichen Fahrradschloss nur das Vorderrad – und nicht der Rahmen – befestigen lässt. Zudem besteht die Gefahr, die Felge oder die Scheibenbremse zu verkratzen.
Die ebenfalls im Einzugsgebiet Stuttgart vom ADAC getesteten Anlagen Rommelshausen, Lorch und Metzingen erreichten die Bewertung „gut“. Rommelshausen verpasste hierbei die Bestnote nur äußerst knapp. Für Plochingen reichte es aufgrund der deutlichen überfüllten Stellplätze insgesamt nur zur Wertung „ausreichend“.
ADAC Empfehlungen
Um die Nutzung und Akzeptanz von Bike+Ride-Anlagen weiter zu steigern, empfiehlt der ADAC eine möglichst nahe Einrichtung an den Bahnhofszugängen. Außerdem sind Überdachungen wichtig, um Fahrräder vor Witterung zu schützen. Zudem sollte das Abstellen der Fahrräder komfortabel und sicher sein. Ideal sind Halter, die sowohl das Anschließen des Rahmens als auch des Laufrads ermöglichen. Ein ausreichendes Stellplatzangebot, insbesondere in abschließbaren Anlagen wie Fahrradgaragen oder -boxen, schützt hochwertige Fahrräder, beispielsweise E-Bikes, vor Diebstahl und Vandalismus. Anlagen mit E-Lademöglichkeiten und Schließfächern bieten zusätzlichen Komfort und sollten ebenfalls von den Kommunen berücksichtigt werden.
Über den ADAC Test Bike+Ride-Anlagen
Der ADAC hat die Anlagen außerhalb der Ferien im Zeitraum von April bis Juni 2024 von Dienstag bis Donnerstag jeweils von 9 bis 16 Uhr getestet. Untersucht wurden Einzugsorte von Pendlerinnen und Pendlern aus dem Umland der zehn größten deutschen Städte (eine Stadt pro Bundesland): Berlin, Bremen, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Kiel, Köln, Leipzig, München und Stuttgart. Zu den Testkategorien gehörten Lage, Ausstattung, freie Kapazitäten und Sonderausstattung. Ausführliche Ergebnisse und Informationen zum Test der Bike+Ride-Anlagen finden gibt es unter adac.de/bike-ride.
Vom ADAC im Umland Stuttgart getestete Bike+Ride-Anlagen
Bike+Ride-Anlage | ADAC Urteil |
Korntal | sehr gut |
Renningen | sehr gut |
Ebersbach (Fils) | sehr gut |
Rommelshausen | gut 1 |
Lorch | gut |
Metzingen | gut |
Plochingen | mangelhaft |
Calw | sehr mangelhaft 2 |
Der ADAC arbeitet für seine Tests mit fünf Notenstufen:
sehr gut, gut, ausreichend, mangelhaft und sehr mangelhaft.
1 Um weniger als 1 Prozent der insgesamt möglichen Punkte bessere Note nur knapp verpasst
2 K.O. für den kompletten Bahnhof, weil lediglich Vorderradhalter vorhanden waren
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