ADAC Umfrage: Mobilität in Stuttgart mit Verbesserungsbedarf
Bundesweite ADAC Studie „Mobil in der Stadt“ untersucht Zufriedenheit mit städtischer Mobilität – Stuttgarter Autofahrer unzufrieden
Einwohner, Pendler und Besucher bewerteten für den ADAC Monitor „Mobil in der Stadt“ die Mobilität in den 15 größten deutschen Städten. Dabei wurden Autofahrer, Nutzer des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), Fahrradfahrer und Fußgänger gleichermaßen nach ihrer Zufriedenheit mit den jeweiligen Verkehrsbedingungen befragt. Zu den untersuchten Städten zählt auch die baden-württembergische Hauptstadt Stuttgart, die beim Pkw-Verkehr zu den Schlusslichtern gehört. „Schnell, zuverlässig und zufrieden ans Ziel – das ist in Stuttgart leider nicht der Fall“, so Verkehrsexperte Carsten Bamberg vom ADAC Württemberg über die Ergebnisse des ADAC Monitors. Die Studie zeige, dass in den meisten Städten die Befragten zufriedener mit der Mobilität in der Stadt sind als die Stuttgarter.
Am meisten ärgern sich die Autofahrer in Stuttgart über hohe Parkgebühren und das knappe Parkraumangebot im Stadtgebiet sowie über das Baustellenmanagement und die Staus. Ein weiterer Kritikpunkt ist das Verhalten der Radfahrer. Insbesondere bei den Einwohnern überwiegt die Unzufriedenheit, weil die Verkehrsprobleme in der Stadt zum Großteil von Pendlern erzeugt werden. Positiver beurteilen die Befragten hingegen das Carsharing-Angebot und die Wegweisung an den Straßen. Ansätze zur Verbesserung des Kfz-Verkehrs sieht ADAC Verkehrsexperte Bamberg vor allem in einer besseren Verknüpfung der Verkehrsträger sowie in einer Optimierung des Verkehrs- und Baustellenmanagements.
Mit dem Stuttgarter ÖPNV-Angebot sind die Befragten insgesamt zufriedener als mit dem Pkw-Verkehr, sehen jedoch in einigen Punkten noch Handlungsbedarf. Die größten Ärgernisse sind laut ADAC Studie das Preis-Leistungs-Verhältnis und das niedrige Parkraumangebot an Bahnhöfen. „Das Gesamtangebot im ÖPNV muss trotz positiver Bewertung in der Umfrage weiter ausgebaut und attraktiver gestaltet werden, um letztlich auch die Autofahrer zum Umstieg zu bewegen“, so Bamberg.
Sowohl Fahrradfahrer als auch Fußgänger zeigen sich mit der Direktheit der Wege zufrieden, sehen aber noch Raum für Verbesserungen. „Der Spielraum dafür ist jedoch aufgrund der speziellen topographischen Bedingungen begrenzt“, betont der Verkehrsexperte. Dennoch befürworte der ADAC Württemberg den weiteren Ausbau der Radinfrastruktur, einschließlich neuer Radschnellwege und Abstellanlagen. Diese Maßnahmen sollten allerdings die anderen Verkehrsträger in ihrer Leistungsfähigkeit nicht zu stark einschränken.
Die Methodik
Die bundesweite, repräsentativ angelegte Online-Befragung zum Monitor „Mobil in der Stadt“ wurde im Sommer 2017 von der komma Forschungs- und Beratungsgesellschaft im Auftrag des ADAC durchgeführt. Dabei wurden Zufriedenheits-Indizes zu allen vier Fortbewegungsarten erstellt und anschließend zu einem Gesamt-Index zusammengeführt. Um verlässliche Aussagen für jede der 15 Städte treffen zu können, wurden je Stadt mindestens 600 Interviews durchgeführt. Erhoben wurde die Zufriedenheit der Autofahrer, ÖPNV-Kunden, Fahrradfahrer und Fußgänger ab 18 Jahren, die sich in der jeweiligen Stadt an mindestens zwei Tagen in der Woche bewegen, sei es als Einwohner oder als Einpendler bzw. Besucher.
Die genaue Methodik sowie die Einzelergebnisse zur Bewertung der untersuchten Städte stellt der ADAC unter www.adac.de/monitor zur Verfügung.
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