Alles in der Schwebe
Die Crews der ADAC Luftrettung und Bergwachten aus Oberbayern und dem Allgäu trainieren Einsätze mit der Rettungswinde
Bayrischzell. Großaufgebot am Sudelfeld! Aber nicht etwa wegen eines schweren Unglücks. Vom 9. – 13. September trainiert die gemeinnützige ADAC Luftrettung Einsätze mit der Rettungswinde. Beteiligt sind alle Piloten, Bordtechniker, Notärzte, Notfallsanitäter sowie Bergwacht-Bereitschaften aus Oberbayern und dem Allgäu. Drei verschiedene Notfall-Szenarien mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen müssen die Besatzungen bewältigen. Aufgabe des Piloten bei dem anspruchsvollen Flugmanöver ist es, den Hubschrauber möglichst ruhig über der Einsatzstelle schweben zu lassen. Der Bordtechniker steht bei geöffneter Seitentüre auf der Kufe des Hubschraubers und seilt den Notarzt und Sanitäter an der Winde zu einer Simulationspuppe ab. Nach der Erstversorgung werden die medizinische Besatzung sowie die Puppe im Bergesack wieder in die Maschine gehievt. Herausforderung für die Retter ist es, sowohl das Bergeverfahren sicher zu beherrschen als auch den Patienten unter schwierigen Bedingungen optimal notfallmedizinisch zu behandeln. Die Luftretter trainieren das Manöver einmal jährlich. Zum Einsatz kommt es zur Bergung in den Alpen oder in unwegsamem Gelände, wenn der bodengebundene Rettungsdienst den Unglücksort nicht erreichen kann.
Vier Windenstationen
Deutschlandweit sind vier Hubschrauber der ADAC Luftrettung mit einer Rettungswinde ausgerüstet, drei davon in Bayern: „Christoph Murnau“, auf dem das Verfahren 2018 165 Mal und damit am häufigsten zum Einsatz kam, „Christoph 1“ aus München mit 61 Einsätzen und „Christoph 15“ aus Straubing, der das Manöver 32 Mal flog. Darüber hinaus steht „Christoph 26“ in Sande an der Nordseeküste rund um die Uhr mit Winde für Notfälle auf See oder den ostfriesischen Inseln bereit.
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