Die Seite benötigt aktiviertes Javascript! Wie Sie JavaScript in Ihrem Browser aktivieren

Südbayern | 28.03.2024

Von Ostern bis Oktober: Zeit für den Umstieg auf Sommerreifen

ADAC gibt wichtige Tipps für den reibungslosen Wechsel der Reifen

Damit ein Reifen seine optimale Haftung entfalten kann, muss unter anderem die Profiltiefe stimmen. Der ADAC empfiehlt mindestens drei Millimeter bei Sommerreifen. (Foto: ADAC Südbayern/sl-pictures.de)

• Mindestprofiltiefe beachten
• Fachgerechte Lagerung der Reifen sicherstellen
• Alter der Pneus überprüfen

München. Mit den steigenden Temperaturen ist die Zeit für den Wechsel auf Sommerreifen gekommen. Auch wenn die bekannte Faustformel „Von-O-bis-O“ die Osterzeit als idealen Zeitpunkt zur Umbereifung suggeriert, sollten Autofahrer unbedingt einen Blick aufs Wetter werfen. Denn erst wenn das Thermometer mehrere Tage in Folge zweistellige Plusgrade anzeigt und auch die Wettervorhersage keinen Schnee oder Frost mehr prognostiziert, ist der Wechsel auf Reifen mit Sommerprofil sicher. Und nötig. Schließlich ist die weichere Gummimischung der Winterpneus nicht für den Einsatz bei hohen Temperaturen gedacht. Wer dennoch mit Winterreifen im Sommer unterwegs ist, riskiert nicht nur einen deutlich höheren Verschleiß, sondern nimmt auch schlechtere Fahreigenschaften und längere Bremswege in Kauf.

So klappt der Umstieg
Für den Räderwechsel müssen Autofahrer mit ein wenig technischer Grundkenntnis nicht zwangsläufig eine Werkstatt ansteuern – solange einige wichtige Punkte beachtet werden. Bevor die Sommerräder montiert werden, sollten sowohl die Pneus selbst, aber auch die Felgen auf Beschädigungen untersucht werden. Gibt es hier keine Auffälligkeiten steht als nächstes die Überprüfung der Profiltiefe an. Für Sommerreifen schreibt der Gesetzgeber eine Mindesttiefe von 1,6 Millimeter vor. Der ADAC empfiehlt allerdings eine Mindestprofiltiefe von drei Millimeter, damit die Reifen wirklich noch genug Haftung und damit Sicherheit bei Trockenheit und Nässe bieten. Auch Sicherheitsrelevant: das Alter der Gummis. Dieses lässt sich durch einen Blick auf die DOT-Nummer überprüfen. Die vierstellige Ziffernfolge auf der Flanke gibt an, in welcher Kalenderwoche und in welchem Jahr der Reifen produziert wurde (z.B. zeigt die Kombination 3521, dass der Reifen in der 35. Kalenderwoche des Jahres 2021 hergestellt wurde). Nach spätestens acht bis zehn Jahren ist die Kautschuk-Mischung ausgehärtet und bietet nicht mehr den vollen Grip. Dann sollten die Reifen spätestens ersetzt werden. Für den Wechsel der Räder ist passendes Werkzeug von Nöten. Neben einem Drehmomentschlüssel muss vor allem ein geeigneter Wagenheber vorhanden sein, damit der Wechsel gefahrenfrei durchgeführt werden kann. Sind die Räder getauscht, sollten die Winterreifen gereinigt und anschließend fachgerecht an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort gelagert werden.
Wem das zu viel Aufwand ist, der sollte den Rädertausch von einer Fachwerkstatt durchführen lassen. Viele Werkstätten bieten auch direkt die Einlagerung der Winterreifen bis zum nächsten Herbst an. Allerdings häufen sich gerade an Ostern und im Oktober die Terminanfragen, weswegen ein spontaner Räderwechsel in der Werkstatt eher selten möglich ist.

Nicht am falschen Ende sparen
Sind die eigenen Sommerreifen nicht mehr für den Einsatz geeignet, muss adäquater Ersatz her. Leider kann es auch hier zu längeren Wartezeiten kommen, da das saisonale Geschäft die Nachfrage nach Pneus in die Höhe treibt. Auch bei den Preisen kann es zu teils erheblichen Schwankungen kommen. Hier spricht der ADAC Südbayern eine deutliche Warnung an alle Autofahrer aus: Der Griff zu falschen Reifen (oder vermeintlichen Schnäppchen) kann unter Umständen gefährlich sein. Wer auf der Suche nach passenden Sommerreifen für sein Fahrzeug ist, erhält beispielsweise im aktuellen ADAC Reifentest eine Orientierung. Auch das Personal im Reifenfachhandel hilft bei der Auswahl der idealen Pneus.

 

(Radio)-O-Töne für Ihre Berichterstattung
Alle O-Töne stehen ganz unten auf der Seite zum Download bereit.

Reifenkauf
Thomas Schwarz, stellvertretender Leiter Fahrzeugtechnik/Prüfdienst, ADAC Südbayern:
„Beim Reifenkauf sollte man auf drei wichtige Dinge achten: Erstens, die Reifenqualität. Sprich, informieren Sie sich vorher bitte aufgrund von Tests, welcher Hersteller am besten abgeschnitten hat. Das Zweite ist der Reifenpreis. Hier ist es wichtig, dass man nach dem Komplettpreis, der alles beinhaltet, fragt. Der Reifenpreis alleine ist hier keine ausschlaggebende Größe. Und der dritte Punkt ist das Reifenalter. Das sollten Sie vor der Auftragserteilung bereits klären und die Reifen sollten nicht älter als höchstens zwei Jahre sein. Wichtig ist auch bei der Auftragserteilung oder bei der Bestellung von Reifen: Definieren Sie Ihre Wünsche schriftlich.“
-> O-Ton „Reifenkauf“ am Ende der Seite zum Download

Räderwechsel
Thomas Schwarz, stellvertretender Leiter Fahrzeugtechnik/Prüfdienst, ADAC Südbayern:
„Den Räderwechsel selbst machen? Früher war das eine übliche Tätigkeit, heute eher nicht mehr. Dies ist der mittlerweile anspruchsvollen Technik geschuldet. Wir haben Reifendruckkontrollsysteme, oft filigrane, teils geschmiedete Alufelgen und empfindliche Fahrzeugschweller und -unterböden. Das stellt den Hobbyschrauber ganz schnell vor das Problem: Soll ich viel Geld in das richtige Werkzeugequipment investieren oder lieber die Profis ranlassen? Wir vom ADAC raten zu einer frühzeitigen Terminfindung in der Werkstätte oder beim Reifenhandel und auch zum Einlagern lassen des Radsatzes. Die heutigen Räder sind aufgrund der Größe und des Gewichts nicht mehr so leicht zu handlen wie das noch vor zehn oder fünfzehn Jahren der Fall war und dem zu Folge fehlt mir auch der Platz in Tiefgarage oder Keller.“
-> O-Ton „Räderwechsel“ am Ende der Seite zum Download

Einlagerung
Thomas Schwarz, stellvertretender Leiter Fahrzeugtechnik/Prüfdienst, ADAC Südbayern:
„Reifen einlagern zu Hause – auf was muss ich achten? Die Räder sollten vor dem Einlagern gereinigt werden. Dabei habe ich auch gleich die Möglichkeit, die Reifen auf Beschädigung, Reifenalter, eventuelle Fremdkörper und die Profiltiefe zu checken. Dies erleichtert nämlich die Planung für die nächste Saison. Die Räder sollten dann kühl, trocken und dunkel gelagert werden. Räder – unter Rädern versteht man den auf einer Felge montierten Reifen – werden liegend aufeinander gelagert, abmontierte Reifen werden stehend gelagert.“
-> O-Ton „Einlagerung“ am Ende der Seite zum Download

Bei Verwendung von O-Tönen freuen wir uns über Sendehinweise.

Bilder (1)

Bild 1 1 Bild

Audios (3)


Bild herunterladen