Die Seite benötigt aktiviertes Javascript! Wie Sie JavaScript in Ihrem Browser aktivieren

Südbayern | 27.09.2024

Perfekter Halt bei Eis und Schnee: Jetzt auf Winterreifen wechseln

Zeitpunkt zum Umstieg auf Winterreifen nicht verpassen – Ende der Übergangsfrist bei Kennzeichnung von wintertauglicher Bereifung

Ab dem 1. Oktober 2024 müssen Winterreifen das "Alpine"-Symbol auf der Flanke tragen, die M+S-Kennzeichnung genügt nicht. (Bild: ADAC)

München. Um auch bei niedrigen Temperaturen und Schneefall sicher unterwegs zu sein, müssen Autofahrer an die richtigen Reifen denken. Die Faustformel „Von O bis O“ verrät, dass von Oktober bis Ostern nur Pneus mit Winterprofil in Frage kommen. Zudem gelten ab 1. Oktober 2024 strengere Regeln für Reifen, die bei winterlichen Bedingungen vorgeschrieben sind.

Auch wenn in Deutschland keine generelle Winterreifenpflicht herrscht, sollten Autofahrer allmählich an die Umrüstung ihrer Fahrzeuge denken. Denn die in §2 (3a) StVO geregelte situative Winterreifenpflicht besagt, dass man bei winterlichen Straßenverhältnissen (Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte) nur mit Winterreifen unterwegs sein darf. Ein Verstoß gegen diese Vorschrift wird mit einem Bußgeld von mindestens 60 Euro geahndet, wer andere behindert muss 80 Euro zahlen – zudem gibt es einen Punkt in Flensburg.

Winterreifen rechtzeitig überprüfen und aufziehen
Um gefährliche Situationen und Bußgelder zu vermeiden, lohnt es sich also, rechtzeitig an den Umstieg auf Winterreifen zu denken. Menschen ohne technische Vorkenntnis sollten zum Wechsel von Sommer- auf Winterreifen unbedingt eine Werkstatt aufsuchen. Da die Nachfrage nach Terminen zum Reifenwechsel spätestens nach dem ersten Schneefall enorm steigt, sollten Autofahrer sich rechtzeitig um einen solchen Termin bemühen, damit eine Fahrt bei winterlichen Bedingungen ohne passendes Profil vermieden werden kann. Wie der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. auf Nachfrage mitteilte, gibt es lokal bereits ab Mitte September Wartezeiten von bis zu vier Wochen. Die Hauptstoßzeit, vor allem bei privaten Kunden, erwartet der BRV klassisch ab Anfang Oktober.

Vor dem Wechsel auf Winterreifen sollten die Räder (Reifen und Felgen) unbedingt gründlich auf Beschädigungen überprüft werden. Gibt es hier keine Auffälligkeiten, muss die Profiltiefe gecheckt werden. Auch wenn die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe für Winter- wie Sommerreifen nur 1,6 mm beträgt, empfiehlt der ADAC aus Sicherheitsgründen mindestens vier Millimeter.

Auch das Alter der Reifen kann einen großen Einfluss auf die Fahreigenschaften und damit die Sicherheit haben. Nach spätestens sechs Jahren härtet die Gummimischung in der Regel so stark aus, dass die Haftung bei niedrigen Temperaturen deutlich nachlässt. Wie alt die aufgezogenen Pneus sind, kann man über die auf der Reifenflanke angebrachte DOT-Nummer herausfinden. Diese gibt an, wann genau der Reifen produziert wurde (z.B. zeigt die Kombination 1723, dass der Reifen in der 17. Kalenderwoche des Jahres 2023 hergestellt wurde). Beim Blick auf die Flanke sollte diesen Herbst auch dringend noch eine andere Angabe überprüft werden.

Ende der Übergangsfrist
Ab dem 1. Oktober 2024 gelten bei Winterreifen strengere Regeln. Reichte früher die sogenannte „M+S“-Kennzeichnung (Matsch und Schnee) aus, sind bei winterlichen Straßenverhältnissen nun Reifen mit dem sogenannten Alpine-Symbol (Piktogramm mit stilisierten Berggipfeln und Schneeflocke) vorgeschrieben. Diese Regelung ist aber alles andere als neu. Bereits alle seit dem 1. Januar 2018 neu produzierten Winterreifen müssen das „Alpine“-Symbol tragen (Das „Alpine“-Symbol ist auch unter der Abkürzung 3PMSF bekannt. Diese steht für „Three Peak Mountain Snow Flake“ und beschreibt, was auf dem Piktogramm zu sehen ist). Reifen mit „M+S“-Kennzeichnung waren im Rahmen einer Übergangsfrist bis zum 30.09.2024 erlaubt – solange sie vor dem 1. Januar 2018 hergestellt wurden. Wer also das „Alpine“-Symbol auf der Flanke seiner Winterreifen nicht findet, sollte dringend neue Reifen kaufen – sowohl aus rechtlichen Aspekten als auch um die dann fast sieben Jahre alten Pneus gegen frische Reifen auszutauschen. Immerhin hat sich die in den letzten Jahren teils schwierige Marktlage deutlich entspannt und die Lieferzeiten für neue Pneus betragen in der Regel wieder nur ein paar Werktage.

Wer auf der Suche nach passenden Sommerreifen für sein Fahrzeug ist, erhält beispielsweise im aktuellen ADAC Reifentest eine Orientierung. Auch das Personal im Reifenfachhandel hilft bei der Auswahl der idealen Pneus.

Bilder (2)

Bild 1 2 Bilder

Bild herunterladen