ADAC Staubilanz: Mehr als 20.000 Kilometer Stau in Bayern
Der Beginn der Sommerferien war auch der Startschuss für die verkehrsreichste Zeit des Jahres. Das machte sich nach Auswertung des ADAC vor allem auf den Autobahnen in Südbayern bemerkbar.

Ein Rückblick auf die Sommerferien in Bayern verdeutlicht: Viele Reisende in Deutschland setzen weiterhin auf das Auto, um in den Urlaub zu kommen. Das führte vor allem zum Auftakt der Sommerferien zu besonders vollen Straßen. Wie die Sommer-Staubilanz des ADAC zeigt, war vor allem das erste Ferienwochenende vom 1. bis zum 3. August von Staus betroffen. Hier registrierte der Automobilclub bayernweit 988 Staus mit einer Gesamtlänge von 2218 Kilometer. Die Staudauer belief sich allein an diesem Wochenende auf 57.830 Minuten, oder über 40 Tage. Zum Vergleich: Auch im Vorjahr war das erste Ferienwochenende der Stauhöhepunkt. Vom 26. bis zum 28. Juli 2024 gab es 964 Staus (2252 Kilometer), die Staudauer betrug dabei „nur“ 54.141 Minuten.
Im aktuellen Ferienzeitraum kam es auch am zweiten Wochenende zu vielen Staus, danach sank die Zahl der Staus im Vergleich zum Vorjahr spürbar. Einschließlich des letzten Ferienwochenendes am 13. und 14. September ereigneten sich auf Bayerns Autobahnen 12.195 Staus mit einer Gesamtdauer von 9550 Stunden. Würde man alle Staus aneinanderreihen wäre die Blechlawine 20.292 Kilometer lang. Damit pendelt sich das Staugeschehen in etwa auf dem Niveau des letzten Jahres ein.
Höhepunkt zu Beginn der Ferien
Dieses Jahr starteten die Sommerferien in Bayern erstmals an einem Freitag. Und genau dieser Freitag war einer der beliebtesten Reisetage der Bayern. Dies spiegelt sich auch in der Staubilanz wider: Der 1. August war mit insgesamt 452 Staus der staureichste Tag der Sommerferien. Am ersten Ferientag stauten sich die Fahrzeuge auf den bayerischen Autobahnen auf einer Gesamtlänge von 1078 Kilometer, die Staudauer betrug 424 Stunden.
Mehr Flexibilität sorgt unter Umständen für mehr Verkehr
„Von einer Entspannung auf den bayerischen Straßen kann man angesichts der aktuellen Auswertungen nicht sprechen“, kommentiert Alexander Kreipl, Verkehrsexperte des ADAC Südbayern, die Zahlen. Dennoch gibt es im Vergleich zu früher deutliche Änderungen. „Während noch vor wenigen Jahren die meisten Urlauber am Samstag in Richtung Süden starteten und auch am Wochenende wieder zurückreisten, sind die Menschen inzwischen deutlich flexibler geworden“, so Kreipl. Allerdings bedeutet das nicht, dass das Verkehrsvolumen gleichbleibend sei und sich dieses besser auf die Wochentage verteile. Vielmehr könne das veränderte Reiseverhalten auch das Verkehrschaos verschärfen. „Der Sommerurlaub wird immer häufiger durch mehrere, kleine Ausflüge und Kurzurlaube ergänzt. Das wiederum führt tendenziell dazu, dass das Verkehrsaufkommen insgesamt steigt“, erläutert Alexander Kreipl. Zudem fällt auch auf, dass Reisende häufiger auf markante Wetterverschlechterungen reagieren, die über die Wetter-Apps bereits Tage vorher angekündigt werden. Dann werden nicht selten Urlaube und Ausflüge abgebrochen, dies kann zu einer sehr hohen Auslastung der Autobahnen führen.
Lange Staus auf A7, A8 und A9
Ob nun lange Urlaubsreise oder Kurztrip gen Süden – in Einzelfällen mussten Autofahrer besonders viel Geduld mitbringen. Der größte Stau der laufenden Sommerferien ereignete sich am 14. September auf der A7 Ulm Richtung Füssen/Reutte. Von der Anschlussstelle Nersingen bis nach Memmingen stauten sich die Fahrzeuge auf einer Länge von 28 Kilometern. Auf Platz zwei und drei liegen Staus mit einer Länge von 28 beziehungsweise 27 Kilometern: Ebenfalls am 14. September auf der A8 zwischen Bernau am Chiemsee und dem Kreuz München-Süd und am 8. August auf der A9 zwischen dem Kreuz Neufahrn und der Anschlussstelle Ingolstadt-Ost. Alexander Kreipl: „Wer in einem solchen Stau steht, kann nur eines machen: Geduld haben. Dies gilt vor allem für die Regionen an der A8 und A93, für die seit Mitte August erstmals Durchfahrtsverbote durch Gemeinden entlang der Autobahnen gelten. Hier ist ein Umfahren des Staus unmöglich – generell ist dies aber auch nicht empfehlenswert.“
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