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Südbayern | 13.12.2017

So mobil ist Bayern

ADAC-Studie untersucht „Mobilität Älterer im ländlichen Raum“ in drei Regierungsbezirken

Sie setzte sich für die Mobilität im ländlichen Raum (v.l.): Rüdiger Lode (Vorstandsmitglied für Verkehr, Umwelt und Fahrzeugtechnik des ADAC Südbayern e. V.), Christoph Gipp (IGES-Geschäftsführer), Veit Bodenschatz (Geschäftsführer Regionalverkehr Oberbayern GmbH), Andrea Degl (Regierungsvizepräsidentin von Oberbayern), Alexander Kreipl (Verkehrspolitischer Sprecher ADAC Südbayern e.V.), Alexander Schmid (Geschäftsführer Standortmarketing-Gesellschaft Landkreis Miesbach mbH) und Klaus Stöttner (Mitglied des Landtags).

Mobil sein bedeutet, aktiv am Leben teilzunehmen, Einkäufe zu erledigen, zum Arzt zu fahren oder schlichtweg Kontakte zu pflegen. Doch wie sieht es aus, wenn keine öffentlichen Verkehrsmittel in die nächstgelegene Stadt fahren und nicht immer ein eigenes Auto zur Verfügung steht? Der ADAC Südbayern hat dazu mit dem IGES Institut Berlin eine Studie entwickelt mit dem Schwerpunkt auf der Mobilität Älterer im ländlichen Raum. Diese wurde heute im Happinger Hof in Rosenheim für den Regierungsbezirk Oberbayern vorgestellt. Zuvor gab es Termine un Kempten und Deggendorf für die Regierungsbezirke Schwaben und Niederbayern (Ergebnisse zum Download siehe unten). 

Aus dem Datensatz die richtigen Konzepte ableiten
Klaus Stöttner (Mitglied des Landtags) und Rüdiger Lode (Vorstandsmitglied für Verkehr, Umwelt und Fahrzeugtechnik des ADAC Südbayern e. V.) stellten eingangs die Wichtigkeit dieser Studie heraus. „Das Thema Mobilität im Alter gewinnt immer mehr an Bedeutung. Wegen des demographischen Wandels und der immer höheren Zahl älterer Menschen in Deutschland, erleben wir auch neue Mobilitäts-Bedürfnisse“, sagte Lode. Die Mobilitätssituation von älteren Personen auch und gerade im ländlichen Raum war bis dato jedoch nicht oder nur unzureichend mit entsprechenden Daten unterfüttert, um die richtigen Schlüsse daraus ziehen zu können.“ Dies untermauerte IGES-Geschäftsführer Christoph Gipp in seiner Präsentation. „Wir haben 1964 Menschen ab 55 Jahren zu ihrer Mobilität befragt und auf acht Planungsregionen herunter gebrochen. Somit ergibt sich eine sehr detaillierte Vergleichbarkeit.“ Ergebnis: Die Auto ist und bleibt Verkehrsmittel Nummer 1. Die Menschen wünschen sich aber eine Optimierung von individueller Mobilität und öffentlichem Nahverkehr. „Wir müssen hier Neues zulassen“, betonte Gipp. „Es gilt, die Innovation aktiv zu gestalten und sektorübergreifende Lösungen, z.B. mit dem Tourismus oder der Gesundheit“, zu schaffen.

Das sind die Kern-Ergebnisse für den Regierungsbezirk Oberbayern
Weitere Kern-Ergebnisse der Studie für Oberbayern: Trotz ihrer Präferenz für das Auto sind Ältere auf Alternativen zum Pkw angewiesen. Sie schätzen auch ihre Fahrtauglichkeit bemerkenswert verantwortungsvoll ein. Die Oberbayern haben Interesse an Mitnahme-Angeboten. „Hier haben wir Handlungsbedarf und brauchen zugleich Lösungsoptionen“, sagte Gipp. Dazu passt, dass die Oberbayern hohes Nutzungspotenzial bei Elektrofahrrädern und Ruf- bzw. Bürgerbussen sehen. „Zudem sind flexible und innovative ÖPNV-Angebote im Regierungsbezirk Oberbayern entwicklungsfähig“, so Gipp. Und: Bestehende ÖPNV-Barrieren für Menschen mit eingeschränktem Gehvermögen müssen dringend abgebaut werden.
In der anschließenden Podiumsdiskussion debattierten Andrea Degl (Regierungsvizepräsidentin von Oberbayern), Klaus Stöttner (Mitglied des Landtags), Veit Bodenschatz (Geschäftsführer Regionalverkehr Oberbayern GmbH) Alexander Schmid (Geschäftsführer Standortmarketing-Gesellschaft Landkreis Miesbach mbH) und Alexander Kreipl (Verkehrs- und Umweltpolitischer Sprecher des ADAC Südbayern e.V.) über die Ergebnisse und waren sich am Ende einig: „Nur durch gemeinsames Engagement aller Beteiligter und auf diversen Entscheidungsebenen lässt sich diese Zukunftsaufgabe meistern!“

Welche Relevanz die Thematik hat, zeigen die Zahlen

Alleine in Südbayern leben 2,2 Millionen Menschen auf dem Land, davon etwa ein Drittel in der Altersgruppe ab 55 Jahren. Das eigene Auto überwiegt derzeit als Fortbewegungsmittel, allerdings sind die Bewohner mit zunehmendem Alter häufiger auf Mitfahrgelegenheiten angewiesen. Flexible Angebote des Personennahverkehrs sind jedoch gerade außerhalb der Ballungszentren entwicklungsfähig. „Vereinzelt gibt es bereits erstaunlich innovative Ansätze, wie den einen selbstfahrenden Bus in Bad Birnbach oder das ISTmobil in Österreich. Von einer flächendeckenden Lösung sind wir jedoch weit entfernt“, betonte Alexander Kreipl.

Einen kurzen Animationsfilm zum Thema finden Sie auf dem YouTube-Kanal des ADAC Südbayern.

Bilder (3)

Bild 1 3 Bilder

Animierte Grafiken (3)

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    Präsentation der Studienergebnisse für den Regierungsbezirk Niederbayern

    pdf 1.16 MB
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    Präsentation der Studienergebnisse für den Regierungsbezirk Schwaben

    pdf 1.16 MB
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    Präsentation der Studienergebnisse für den Regierungsbezirk Oberbayern

    pdf 3.29 MB

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