Schulanfang: ADAC appelliert an Autofahrer und Eltern
Schulanfänger sind im Straßenverkehr besonders gefährdet. Autofahrer und Eltern sind gefragt, die Schulkinder zu schützen, durch angepasste Fahrweise, Schulwegtraining sowie reflektierende Kleidung und Schulranzen. Der ADAC Südbayern klärt auf, worauf es jetzt ankommt, damit unsere Kinder sicher unterwegs sind.
München. Am Dienstag, den 10. September beginnt in Bayern das neue Schuljahr. Für rund 134.000 ABC-Schützen im Freistaat bedeutet das einen neuen Lebensabschnitt mit vielen Herausforderungen. Eine davon ist das richtige Verhalten im Straßenverkehr. Gerade Erstklässler können Verkehrssituationen noch nicht korrekt einschätzen und sind besonders gefährdet. Der ADAC Südbayern appelliert daher an alle Verkehrsteilnehmer im Umfeld von Schulen und in Wohngebieten besonders vorsichtig zu sein und jederzeit bremsbereit zu fahren.
Wachsamkeit im Straßenverkehr
Autofahrer sollten vorausschauend und langsam fahren, stets genügend Abstand halten und das Licht einschalten, um die Sichtbarkeit zu erhöhen. Besondere Vorsicht ist geboten an Zebrastreifen, Ampeln, Bushaltestellen und Kreuzungen im Umfeld von Schulen. Alexander Kreipl, Verkehrsexperte des ADAC Südbayern, betont: „Gerade jetzt zu Schulbeginn kann jeder Autofahrer durch eine umsichtige Fahrweise einen wichtigen Beitrag für die Sicherheit unserer Kinder leisten.“
Elterntaxis: Gut gemeint, aber gefährlich
Aus Sorge, der Schulweg sei zu gefährlich oder zu weit, bringen viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule. Sie wollen ihren Kindern etwas Gutes tun, doch das Gegenteil ist der Fall. Die sogenannten „Elterntaxis“ führen immer wieder zu unübersichtlichen Situationen vor den Schulen und zu Unfällen. Hinzu kommt, dass die Kinder auf diese Weise keine Erfahrungen mit dem Straßenverkehr sammeln. Der ADAC appelliert daher ausdrücklich an die Eltern, auf „Elterntaxis“ möglichst zu verzichten. Besser sollten Kinder früh und altersgerecht an den Straßenverkehr herangeführt werden und den Schulweg eigenständig absolvieren. So erlernen sie Selbständigkeit und entwickeln Verständnis und Risikobewusstsein für unterschiedliche Verkehrssituationen.
Schulanfänger fit für den Schulweg machen
In einem Ratgeber des ADAC erfahren Eltern, wie sie ihre Kinder am besten auf den Schulweg vorbereiten können und diesen trainieren. Zudem unterstützt der ADAC Kindergärten und Schulen mit Verkehrssicherheitsprogrammen für unterschiedlichste Altersgruppen, um Kinder fit für den Straßenverkehr zu machen. So werden im Rahmen des Programms „Aufgepasst mit ADACUS“ der ADAC Stiftung Vorschulkinder und Erstklässler auf spielerische Weise an die Gefahren im Straßenverkehr herangeführt. Dieses Programm kann in Kindertagesstätten und Grundschulen kostenlos durchgeführt werden.
Sichtbar bedeutet sicherer zur Schule
Neben gezieltem Schulwegtraining können Eltern durch reflektierende Kleidung, Westen oder Reflektoren an Schulranzen für mehr Sichtbarkeit ihrer Kinder im Straßenverkehr sorgen – gerade in der nahenden Herbst- und Winterzeit. Dabei ist jedoch Achtung geboten. Nicht alle auf dem Markt angebotenen Artikel reflektieren stark genug und bieten damit ausreichende Sichtbarkeit.
So hatte der ADAC im Frühjahr im Rahmen eines Warnwestenschnelltests ermittelt, dass rund 30 Prozent der getesteten Westen nur unzureichend reflektieren. Die Erfahrungen, die der ADAC im Test mit den Warnwesten gemacht hat, lassen sich leider auch auf Schulranzen übertragen. So haben Tests der Stiftung Warentest ergeben, dass zahlreiche getestete Schulranzen nicht stark genug leuchten oder reflektieren und für diese die Note „mangelhaft“ verteilt. Verkehrsexperte Kreipl erläutert dazu: „Ob Warnweste oder Schulranzen, Kinder sollten damit idealerweise aus 100 Metern Entfernung für Autofahrer bereits erkennbar sein.“
Kostenloser Westen-Schnelltest beim ADAC
Wer sich unsicher ist, ob die eigene Warnweste ausreichend Schutz bietet, kann dies beim ADAC Südbayern überprüfen lassen. In seinen 17 Geschäftsstellen bietet der Mobilitätsclub einen kostenlosen Schnelltest für Warnwesten an. Somit können Eltern bei der Sichtbarkeit ihrer Kinder auf der sicheren Seite sein. Beim Kauf sollte man zudem auf die Norm EN ISO 20471 achten und eine Sichtprüfung durchführen. Dies kann auch einfach zuhause geschehen: Eine gute Warnweste sollte bei Beleuchtung durch eine Taschenlampe im Abstand von drei Metern strahlend weiß reflektieren.