Pause mit Höhen und Tiefen: ADAC testet Rastanlagen
In Südbayern: Fünf Rastanlagen von „gut“ bis „mangelhaft“
München. Auf langen Reisen gehören regelmäßige Pausen zum Pflichtprogramm – doch leider sind Rastanlagen an deutschen Autobahnen nicht immer einladend, wie ein bundesweiter ADAC Test zeigt. Auch für Südbayern gilt, es gibt große Unterschiede zwischen den einzelnen Rastanlagen.
Bei einem Test von insgesamt 40 Rastanlagen entlang deutscher Autobahnen in der Hauptreisezeit hat der ADAC große Unterschiede zwischen den einzelnen Anlagen festgestellt. Keine der getesteten Anlagen konnte die Note „sehr gut“ erlangen, 20 Rastanlagen sicherten sich immerhin die Note „gut“. Sechs Rastanlagen fielen im Test mit einem „mangelhaft“ durch. Das Positive vorweg: Die Sanitäranlagen wurden im Test am besten bewertet und keine der bundesweit getesteten Rastanlagen kassierte hier ein „mangelhaft“. Wehmutstropfen: Der Test ergab, dass 75 Prozent der Tankstellenshops auf den Rastanlagen als „teuer“ oder „sehr teuer“ eingestuft wurden.
Fünf südbayerische Rastanlagen im Test
Auch in Bayern gilt: Wie im bundesweiten Test reichen die Ergebnisse der Anlagen von gut bis hin zu mangelhaft. Der Sieger des bundesweiten Tests, die Rastanlage Fürholzen West, steht in Südbayern auf der A9 von Nürnberg nach München zwischen der Ausfahrt Allershausen und Kreuz Neufahrn. Besonders positiv bewerteten die Tester in Fürholzen West die Punkte Außenanlage/Zugang sowie die Sanitäreinrichtungen. Auch die Gastronomie sowie die Preise konnten insgesamt überzeugen. Die fehlende Möglichkeit zur Mülltrennung von Reiseabfällen sowie die geringe Anzahl an Ladepunkten zum Superschnellladen (ab 150 bzw. 300 kW) von E-Fahrzeugen stimmten die ADAC Tester negativ.
Neben dem Testsieger wurden in Südbayern noch die Rastanlagen Samerberg Süd, die ebenfalls die Bewertung „gut“ erhielt, Edenbergen Süd (ausreichend), Inntal West (ausreichend) und Donautal West unter die Lupe genommen. Letztere Rastanlage auf der A3 zwischen der Ausfahrt Passau-Nord und Passau-Mitte schnitt nur mit einem mangelhaft ab und ist damit das südbayerische Schlusslicht. Die Tester bemängeln bei der Anlage unter anderem das hohe Preisniveau im Restaurant sowie im Tankstellenshop, die optisch teils schmutzigen Toiletten sowie den fehlenden Kinderspielplatz im Außenbereich. Zudem ist der Zugang zum Haupteingang für Mobilitätseingeschränkte beschwerlich und nicht sicher.
Rund 150 Prüfpunkte in fünf Kategorien
Grundlage des Testprozederes waren die Bedürfnisse der Reisenden. Und so wurde von den Preisen im Shop bis hin zu kinderfreundlicher Gastronomie alle relevanten Themen beleuchtet.
Um die Rastanlagen vollumfänglich bewerten zu können, arbeiteten die Tester an jeder Station eine Checkliste von insgesamt rund 150 Prüfpunkten aus den fünf Kategorien „Außenanlage/Zugang“, „Gastronomie“, „Sanitäranlage“, „Preise“ und „zusätzliche Infrastruktur“ ab. Alle Rastanlagen wurden durch ADAC Experten im Zeitraum von Mai bis Juli 2024 vier Mal inkognito getestet. In Ergänzung wurde eine ADAC Umfrage von Autofahrern in Deutschland zur Nutzung von Rastanlagen durchgeführt.
Der ADAC fordert nach dem bundesweiten Test unter anderem, den Bedürfnissen von Familien wieder stärker entgegenzukommen. Gerade Kinder sollten sich während der Pause auf Spielplätzen oder in Spielecken austoben und von der Fahrt erholen können. Zudem ist mehr Transparenz bei den Preisen erforderlich, auch müsse die Infrastruktur für Fahrer von Elektrofahrzeugen weiter ausgebaut werden. „Wer lange Strecken mit dem Elektrofahrzeug zurücklegt, ist auf eine gute Ladeinfrastruktur angewiesen. Gerade an Raststätten würde ein großes Angebot an Ladepunkten Sinn machen, da hier auch der Fahrer alle Einrichtungen für eine kurze Pause vorfindet. Derzeit sind leider oft zu wenige oder zu schwache Lademöglichkeiten vorhanden“, erklärt Alexander Kreipl, verkehrspolitischer Sprecher des ADAC Südbayern.
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