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Südbayern | 03.06.2019

Ganz Bayern ist auf Achse

Die Autourlauber werden an Pfingsten auf eine harte Geduldsprobe gestellt. Der Freitag vor dem Pfingstwochenende gehört laut Statistik zu den staureichsten Tagen des Jahres.

München. Die Autourlauber werden an Pfingsten auf eine harte Geduldsprobe gestellt. „Der Freitag vor dem Pfingstwochenende gehört laut Statistik zu den staureichsten Tagen des Jahres“, prophezeit Verkehrsexperte Alexander Kreipl vom ADAC Südbayern. „Hinzu kommt, dass Pfingsten in diesem Jahr besonders spät liegt und viele Reisende die Ferien bereits für einen Badeurlaub im Süden nutzen“, warnt Kreipl. Mit der ersten großen Welle Richtung Österreich und Italien rechnet er deshalb bereits am kommenden Freitagnachmittag, 7. Juni, und Samstag, 8. Juni, bis in die Nachmittagsstunden. Verschärfen wird sich die Lage nochmals am Samstag, 15. Juni, wenn eine zweite Reisewelle losrollt, sowie in der zweiten Ferienwoche, weil zahlreiche Kurzurlauber den Brückentag nach Fronleichnam, 20. Juni, für ein verlängertes Wochenende nutzen. Zudem fällt am Mittwoch vor Fronleichnam bereits der Startschuss für die Sommerferien in Berlin und Brandenburg. Vermehrten Rückreiseverkehr erwartet Kreipl für Pfingstmontag, 10. Juni, Dienstag, 11. Juni, sowie insbesondere Samstag, 22. Juni, und Sonntag, 23. Juni, wenn die Pfingstferien wieder enden. Gute Nachrichten: „Weitgehend freie Fahrt haben die Autofahrer am Pfingstsonntag, 9. Juni“, sagt Kreipl und empfiehlt in seiner Prognose, den Reiseantritt möglichst auf diesen Tag zu legen.

Blockabfertigung auf der A 93
Das Bundesland Tirol hat angekündigt, den Transitverkehr an acht Tagen ab dem Grenzübergang Kufstein auf maximal 300 Lkw pro Stunde zu drosseln. Die Blockabfertigung beginnt jeweils um 5 Uhr morgens und endet je nach Verkehrsbelastung in den Vormittagsstunden. Während der „Transitbremse“ steht den Pkw lediglich eine Fahrspur auf der A 93 zur Verfügung.

Auf bayerischer Seite muss an folgenden Tagen mit längeren Staus und Wartezeiten gerechnet werden:

• Donnerstag, 6. Juni
• Dienstag, 11. Juni
• Mittwoch, 12. Juni
• Donnerstag, 13. Juni
• Montag, 17. Juni
• Dienstag, 18. Juni
• Mittwoch, 19. Juni (vor Fronleichnam)
• Freitag, 21. Juni

Staugefährdet ist vor allem der 19. Juni, da viele Kurzurlauber das verlängerte Fronleichnams-Wochenende nutzen und bereits am Mittwoch vor dem Feiertag aufbrechen. An den anderen Tagen ist nach bisherigen Erfahrungen mit keinen größeren Behinderungen zu rechnen.

Stauberater wieder auf Patrouille
Mit Beginn der Pfingstferien starten auch die südbayerischen ADAC Stauberater in die Saison 2019. Am 7./8. Juni und dann wieder ab dem 13. Juli bis zum Ende der bayerischen Sommerferien am 8. September patrouillieren die Gelben Engel der Urlauber jeweils samstags und sonntags auf den klassischen Reiserouten im Großraum München. Zum Nadelöhr dürfte die Ostumgehung A99 werden. Dort wird der Abschnitt zwischen dem Autobahnkreuz München Nord und der Anschlussstelle Haar auf acht Spuren ausgebaut. Dauer: noch bis Ende des Jahres! Vor allem in diesem Bereich ist mit vielen Staus und längeren Wartezeiten in beiden Richtungen zu rechnen, zumal es kaum lokale Umfahrungsmöglichkeiten gibt. Geduld ist auch bei der Wiedereinreise nach Deutschland gefragt. Wegen der nach wie vor bestehenden Grenzkontrollen kann es an den Übergängen Walserberg auf der A8 Salzburg - München, Kufstein/Kiefersfelden auf der Inntalautobahn A93 und der A3 Passau/ Suben zu längeren Wartezeiten kommen. Urlauber sollten deshalb ein Zeitpolster von bis zu einer Stunde einrechnen. Stets aktuelle Verkehrsinformationen liefert die ADAC Maps-App. Die Anwendung erfasst unter anderem sämtliche Staus und informiert den Nutzer in Echtzeit über den zu erwartenden Zeitverlust.

ADAC StauStudio informiert: Radio einschalten!
Parallel zu den Stauberatern startet auch das mobile ADAC StauStudio in die Saison. Die rollende Verkehrsredaktion liefert aktuelle Meldungen in die Hörfunkstudios von zehn Radiosendern. Zu hören ist der Reise- und Urlauberservice in den Verkehrsnachrichten der langjährigen Partnersender Bayern 1 und Bayern 3 sowie im Raum München auf Radio Gong 96,3, Radio Arabella, 106.4 Top FM sowie 95,5 Charivari, in Ingolstadt über Radio IN, rund um Miesbach und Bad Tölz über Radio Alpenwelle, in Rosenheim und Region über Radio Charivari und im Raum Traunstein/Berchtesgadener Land über die Bayernwelle Süd-Ost. Unterstützt wird das mobile StauStudio vom ADAC Flugbeobachter aus der Luft, den der Automobilclub in Kooperation mit seinem Medienpartner ANTENNE BAYERN einsetzt. Im Visier haben die Flugbeobachter neben den südbayerischen Urlauberrouten auch die Verkehrssituation an den kontrollierten Grenzübergängen sowie auf der Tauern- und Inntalautobahn.


Sicherheitsgurt anlegen!
Die Stauberater möchten Autofahrer zu Beginn der Reisesaison für das Anlegen des Sicherheitsgurts sensibilisieren. Aus gutem Grund: 2018 war jeder 5. tödlich verunglückte Autofahrer in Bayern nicht angeschnallt. Das hat 55 Menschen das Leben gekostet, 2017 starben 61 Fahrzeuginsassen. Wie Crashtests im ADAC Technik-Zentrum Landsberg eindrucksvoll belegen, wird ein nicht angegurteter Rücksitzinsasse bei einem Aufprall mit dem 30- bis 50-fachen seiner Gewichtskraft nach vorne geschleudert. Beispiel: Ein 30 Kilogramm schweres, ungesichertes Kind entwickelt bei 50 km/h eine Kraft von 1,2 Tonnen, ein Erwachsener mit 70 Kilogramm sogar eine Wucht von ca. 3 Tonnen, was dem Gewicht eines Elefanten entspricht. Schwerste Verletzungen nicht nur für die Insassen auf den Rücksitzen, sondern auch für Fahrer und Beifahrer sind die Folge. Ein Gurt hingegen reduziert die Wahrscheinlichkeit einer tödlichen Verletzung um das 10-Fache und vermindert das Risiko eines schweren Traumas. Die Annahme, ein Airbag und die elektronischen Sicherheitssysteme würden bei einem Aufprall ausreichenden Schutz bieten, ist einer der Hauptgründe für die Nachlässigkeit beim Gurtanlegen. Doch dabei handelt es sich um einen Irrglauben, wie die ADAC Technik-Experten betonen. Nur Gurt, Gurtstraffer und Airbag bilden ein System, das optimal aufeinander abgestimmt ist. Zudem wirken Airbags nur bei schwereren Kollisionen, bei leichten Unfällen bietet der Gurt den einzigen Schutz.

Fünf Tipps vom ADAC Experten
Wer seinen Sicherheitsgurt nicht anlegt, muss bei einer Kontrolle mit einem Verwarnungsgeld von 30 Euro rechnen. Ein ungesichertes Kind führt zu einem Punkt im Fahreignungsregister sowie 60 Euro Bußgeld. „Nicht Bußgelder, sondern die eigene Sicherheit und der Schutz aller Fahrzeuginsassen sollten der ausschlaggebende Grund sein sich anzuschnallen“, betont Stauberater-Chef, Bernd Emmrich, und gibt diese Tipps:

• Unnötige Kleidungsstücke ablegen und Gurtzwischenräume vermeiden.

• Der Gurt sollte tief über das Becken und mittig über die Brust, nicht aber über Bauch und Hals verlaufen. Mit der Höhenverstellung kann ein korrekter Verlauf bei unterschiedlich großen Personen angepasst werden.

• Kinder müssen zusätzlich mit altersentsprechenden Kindersitzen geschützt werden. Speziell zu diesem Thema bietet der ADAC das Verkehrssicherheitsprogramm „Scher im Auto“ an. Informationen dazu sowie wichtige Hinweise zur Kindersicherung gibt es unter www.sicher-im-auto.com.

• Kopfstütze so einstellen, dass zwischen Hinterkopf und Auflagefläche höchstens eine flache Hand passt. Die Oberkante der Kopfstütze sollte möglichst etwas über oder zumindest auf gleicher Höhe mit der Kopfoberkante eingestellt sein.

• Auch Schwangere sind angegurtet am sichersten. Der Gurt sollte unbedingt straff und der Beckengurt tief über das Becken verlaufen. Auf den richtigen Abstand zum Steuer (mindestens 30 cm) achten!

Den Crashtest im Technik-Zentrum Landsberg sehen Sie im youtube-Channel des ADAC unter diesem Link:

https://www.youtube.com/watch?v=uu3YIDZJZE0

 

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