Zukunftsfähige Konzepte
Seit September 2017 fördert das Umweltreferat der Landeshauptstadt München die Anschaffung eines Elektro-Taxis, doch das Angebot haben bisher nur ganz wenige Taxiunternehmer angenommen. Der Münchner E-Taxitag gab Aufklärung rund um das Thema E-Taxi. Neben Workshops, Diskussionen und Infoständen, gab es zwei zukunftsfähige Elektrotaxi-Premieren.
München: Alternative Antriebe fördern und in Fahrzeugflotten mit hoher innerstädtischer Fahrleistung einsetzen! Dies fordert der ADAC Südbayern schon lang. Seit kurzem fördert die Landeshauptstadt München Taxiunternehmer, die auf elektrische Fahrzeuge umsteigen. Beim Thema „E-Taxi“ tut sich endlich etwas: Die Zahl der Anbieter steigt, das Eichrecht wurde modifiziert, die Reichweiten wachsen und die Zahl der in München aufgestellten Ladesäulen nimmt zu.
Gemeinsam mit dem Fachmagazin „Taxi Times“ veranstaltete der ADAC Südbayern e.V. heute den „Münchner E-Taxitag“, für den Oberbürgermeister Dieter Reiter die Schirmherrschaft übernommen hatte. In kostenlosen Workshops und einer vom Fachmagazin „Taxi Times“ moderierten Podiumsdiskussion wurden alle nötigen Informationen zum Umstieg auf E-Taxis gegeben. Zwei Elektro-Modelle feierten zudem ihre Taxi-Premiere. So boten Tesla mit dem Model S und Kia mit dem Soul EV spezielle Taximodelle an – beide Modelle verfügen erst seit kurzem über ein eichfähiges Taxipaket. Weiter präsentierte Nissan seinen e-NV200 und Toyota den Mirai, ein Wasserstofffahrzeug, welcher bei einer Probefahrt auch getestet werden konnte. Der BYD E6, ein in China speziell für die Personenbeförderung entwickeltes und erprobtes Elektro-Taxi, konnte ebenfalls besichtigt werden. Als frisch entwickelten Prototyp präsentierte ABT ein Elektro-Großraumtaxi auf Basis eines Volkswagen T6.
Jürgen Hartmann (Herausgeber „Taxi Times“) verwies bei der Posiums-Diskussion auf die E-Taxi-Förderung der Landeshauptstadt München, die in den ersten Monaten nur sehr schleppend von der Münchner Taxibranche angenommen wurde. „Obwohl bis zu 40 Prozent des Kaufpreises für ein Elektro-Taxi von der Stadt zurückerstattet werden, haben in den ersten Monaten nur wenige Unternehmer den Schritt in die neue Antriebstechnologie gewagt. Der Münchner E-Taxitag soll die Hemmschwelle abbauen, aber auch in Form von Workshops und einer Podiumsdiskussion die berechtigten Bedenken zur Sprache bringen.“
Florian Hördegen vom ADAC Südbayern e.V. sieht aktuell einen deutlichen Wandel! „Die E-Taxipremieren, die wir heute hier gesehen haben, erhöhen die Auswahl für die Taxiunternehmer beträchtlich. Wenn jetzt noch die Münchner Taxizentralen entsprechende Anreize bieten, beispielsweise durch eine Priorisierung bei der Auftragsvergabe, könnte das von uns mit der Stadt München angestoßene Förderprojekt in Schwung kommen.“
Das erhofft sich auch die Münchner Umweltreferentin Stephanie Jacobs, deren Referat für Gesundheit und Umwelt dem Münchner Taxigewerbe mindestens zwei Millionen Euro an Fördergeldern für den Umstieg auf E-Taxis zur Verfügung stellt. „Nur gemeinsam mit den Bürgern und mit ihnen als Unternehmer können wir ein Umdenken schaffen.“ sagte Jacobs bei der Eröffnung des Münchner E-Taxitags und Jürgen Hartmann ergänzte: „Die Tatsache, dass über 100 Münchner Taxiunternehmer und auch die Vorstände der Münchner Taxiverbände und Taxizentralen an diesem E-Taxitag teilgenommen haben, beweist: Die Taxibranche ist bereit, ihren Anteil an einem umweltverträglichen und leisen Stadtverkehr zu leisten.“
Der ADAC Südbayern leistet schon seit 2010 einen Beitrag für bessere Luft in München: In dem Münchner Eco-Taxi-Pilotprojekt werden besonders umweltschonende Taxifahrzeuge vom ADAC Südbayern ausgezeichnet. Inzwischen gibt es rund 300 zertifizierte Umwelttaxis, die kaum Stickoxide oder Feinstaub ausstoßen. Münchner Firmen und Bürger können diese schon heute bestellen, damit alternative Antriebe in München unterstützen und somit für bessere Luft sorgen.
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