Mobil in der Stadt: München auf Platz 5
ADAC Studie vergleicht Zufriedenheitswerte in 15 deutschen Metropolen
München. Die Landeshauptstadt ist nur Mittelmaß was die Zufriedenheit der Menschen mit der städtischen Mobilität anbelangt. Im neuen ADAC Monitor „Mobil in der Stadt“ landet München unter 15 deutschen Metropolen nur auf Rang 5. An der Spitze liegen mit Dresden und Leipzig zwei ostdeutsche Städte, die Schlusslichter kommen mit Duisburg und Köln aus dem Westen.
Dies ist das Ergebnis einer repräsentativ angelegten Online-Studie des ADAC, bei der heuer im Sommer Einwohner, Pendler und Besucher die Mobilität bewertet haben. Dabei wurden Autofahrer, Nutzer des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), Fahrradfahrer und Fußgänger nach ihrer Zufriedenheit mit den jeweiligen Verkehrsbedingungen befragt. Im Durchschnitt über alle Städte zeigten sich Fußgänger und ÖPNV-Nutzer mit ihrem Mobilitätsangebot am zufriedensten. Fahrrad- und vor allem Autofahren werden als Fortbewegungsart hingegen kritischer beurteilt. Dabei wurden Zufriedenheits-Indizes zu allen vier Fortbewegungsarten erstellt und anschließend zu einem Gesamt-Index zusammengeführt. Am heutigen Mittwoch wird der ADAC Monitor um 11 Uhr bei einem Medientermin in Berlin vorgestellt. Die interessantesten Ergebnisse für München:
Autofahrer
Mit dem für Autofahrer wichtigsten Kriterium – der Zuverlässigkeit der geplanten Zielerreichung (z.B. Staufreiheit) – ist man in München leicht unzufrieden (-5)* und bewegt sich damit im Städtevergleich im mittleren Feld. Dagegen ist man beim zweitwichtigsten Prüfpunkt, der Straßeninfrastruktur, leicht zufrieden (11), liegt aber auch hier nur im bundesweiten Durchschnitt. Mit dem Verhalten anderer Autofahrer, dem drittwichtigsten Kriterium, ist man wieder leicht unzufrieden (-12) und belegt im bundesweiten Vergleich einen Platz in der unteren Hälfte. Besonders hohe bzw. niedrige Zufriedenheitswerte** wurden für folgende Aspekte vergeben:
+ Wegweisung (37)
+ Straßenzustand (22)
– Höhe der Parkgebühren (-35)
– Parkraumangebot im Stadtgebiet (-30)
ÖPNV-Fahrgäste
Mit dem wichtigsten Kriterium für ÖPNV-Fahrgäste – der Zuverlässigkeit der geplanten Zielerreichung (z.B. Pünktlichkeit oder Zahl der Zugausfälle) – ist man in München zwar leicht zufrieden (18), liegt damit aber nur im bundesweiten Mittelfeld. Mit der Taktdichte (zweitwichtigster Prüfpunkt) ist man zufrieden (34), belegt aber erneut nur einen mittleren Rang. Auch mit der Direktheit der Verbindungen ist man in München zufrieden (31) und landet damit aber nur in der unteren Hälfte. Besonders hohe bzw. niedrige Zufriedenheitswerte wurden für folgende Aspekte vergeben:
+ Haltestellendichte (53)
+ Länge der Wege beim Umsteigen (43)
Radfahrer
Mit dem für Radfahrer wichtigsten Kriterium – dem Radwegenetz – ist man in München zufrieden (24) und belegt damit einen Rang in der oberen Hälfte. Sehr zufrieden (40) ist man mit dem zweitwichtigsten Prüfpunkt, der Direktheit der Wege, und liegt damit im Städtevergleich auf den vordersten Rängen. Auch mit dem Radwegezustand, dem drittwichtigsten Kriterium, ist man zufrieden (28) und liegt damit erneut in den vorderen Platzierungen. Besonders gut bzw. schlecht:
+ Zuverlässigkeit der geplanten Zielerreichung (46)
+ Wartezeit an den Ampeln (23)
Fußgänger
In München ist man mit der Direktheit der Wege sehr zufrieden (54) und belegt damit einen Platz in der vorderen Hälfte. Mit dem zweitwichtigsten Prüfpunkt, dem Angebot an Überquerungsmöglichkeiten, ist man ebenfalls sehr zufrieden (51) und liegt damit in Top Platzierungen. Mit dem drittwichtigsten Kriterium, der Gehwegbreite ist man in München ebenfalls sehr zufrieden (52) und belegt auch hier einen Platz knapp hinter dem Spitzenreiter (53). Besonders gut bzw. schlecht:
+ Gehwegbreite (52)
+ Gehwegzustand (51)
– Verhalten der Radfahrer (-22)
Gegen die Rücksichtslosigkeit und für mehr Verständnis
„Mit dem Monitor schafft der ADAC eine fundierte Grundlage für den Dialog in den Großstädten über ein besseres Angebot für alle Verkehrsteilnehmer. Der Monitor zeigt aber auch deutlich, dass Rücksichtslosigkeit und Konflikte wichtige Themen sind und im Interesse der Verkehrssicherheit für mehr Verständnis geworben werden muss“, erklärt ADAC Geschäftsführer Alexander Möller. „In vielen Großstädten gibt es bei der Zufriedenheit der Bürger mit dem Verkehrsangebot noch viel Luft nach oben. Der ADAC macht mit dem Monitor transparent, wer dabei gut vorankommt.“ Die genaue Methodik sowie die Einzelergebnisse zur Bewertung der untersuchten Städte stellt der ADAC unter www.adac.de/monitor zur Verfügung.
Anmerkungen
1) 0 bis +/- 20 steht für leicht un-/zufrieden, +-/20 bis +/-40 für un-/zufrieden und +/-40 bis +/-100 für sehr un-/zufrieden
2) Die zwei jeweils am besten bzw. schlechtesten bewerteten Kriterien über/unter einem Wert von +/- 20. Dabei wurde auf die erneute Nennung der wichtigsten Kriterien verzichtet und stattdessen auf das nächste Kriterium zurückgegriffen.
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