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Südbayern | 24.09.2021

Beim Stau-Ausweichen drohen heftige Strafen

Hohe Bußgelder ohne gültigem Mautticket am Gleinalm- und Bosrucktunnel in Österreich

Die grüne Markierung kennzeichnet die digitale Mautspur an der Mautstelle Gleinalmtunnel auf auf der österreichischen Pyhrnautobahn A9 (Wels – Graz). (Bild: © ASFINAG)

München. Autofahrer auf der Tauernautobahn in Österreich sollten sich im Vorfeld sehr genau über Ausweichmöglichkeiten im Falle eines Staus informieren, denn sonst drohen hohe Bußgelder, wie es in jüngster Zeit mehreren ADAC Mitgliedern widerfahren ist. Die Pyhrn Autobahn A 9 ist eine wichtige Nord-Süd-Achse in Österreich und führt (als Fortsetzung der Innkreis Autobahn A 8) vom Knoten Voralpenkreuz bei Sattledt über Graz bis zur Grenze zu Slowenien bei Spielfeld, wo sie in die slowenische Autobahn A1 mündet. Auf der Autobahn befinden sich zwei Sondermautstrecken (Gleinalm- und am Bosrucktunnel), die nicht der Vignettenpflicht unterliegen und daher die Maut an den Mautstationen in bar oder per Videomaut bezahlt werden muss. Die digitale Mautspur hat keine Schranken mehr. Voraussetzung ist natürlich ein gültiges digitales Streckenmautticket. Eine neue Beschilderung zeigt an, auf welcher Fahrspur man sich einordnen kann, wenn man ein digitales Ticket besitzt, beziehungsweise auf welcher Spur man fahren muss, um bei einer Mautkabine ein Ticket zu kaufen. Auch die Fahrbahn selbst dient als Informationsquelle. Diese ist bereits 200 Meter vor der Mautstelle grün eingefärbt und zusätzlich mit dem Symbol für das digitale Streckenmautticket versehen. „Wir raten allen Autofahrern, sich vorher die digitale Maut für diesen Streckenabschnitt zu kaufen. Mit dem Kauf der Videomaut Tauern ist diese Strecke nicht abgegolten und sie müssen eine Ersatzmaut und hohe Strafe zahlen“, so Alexander Kreipl, verkehrspolitischer Sprecher des ADAC Südbayern.

Bußgelder in Österreich nicht einheitlich geregelt
Auch wenn man die digitale Mautspur auf der A9 ohne Schranken und Barrieren nutzen kann, wird es teuer, wenn man ohne Ticket in einen der beiden Tunnel fährt. Das Mautsystem erfasst jedes Kennzeichen elektronisch und gleicht es mit der Datenbank ab. Wurde kein Ticket erworben, erhält der Fahrzeughalter eine Ersatzmautforderung. Für Pkw bis zu 3,5 Tonnen beträgt diese 120 Euro. Wird die Ersatzmaut nicht beglichen, erstattet die österreichische Autobahnbetreibergesellschaft Asfinag Anzeige, und ein Bußgeldverfahren wird eingeleitet. Dann droht eine Strafe von mindestens 300 bis maximal 3000 Euro. Auch in Punkto Geschwindigkeit ist die Alpenrepublik sehr streng aufgestellt. „Der ADAC appelliert gerade vor Urlaubsfahrten oder Kurzausflügen, sich über die aktuellen Regelungen im Ausland zu informieren. Da es in Österreich keinen einheitlichen Bußgeldkatalog gibt, liegt die Höhe der Strafe im Ermessen der jeweiligen Behörde“, so Kreipl. Forderungen aus Österreich können auch in Deutschland vollstreckt werden.

Digitale Mauttickets beim ADAC erhältlich
Bosruck- und Gleinalmtunnel unterliegen einer Sondermaut, der Besitz einer regulären Autobahnvignette reicht nicht. Digitale Tickets kann man bereits vorab in den Geschäftsstellen und Reisebüros des ADAC erwerben oder sich an die Telefon-Service-Zentrale unter 0800 510 11 12 (Mo.-Sa.: 8-20 Uhr) wenden.

Die Einzelfahrt durch den Bosrucktunnel kostet für Fahrzeuge bis zu 3,5 Tonnen 6 Euro, für den Gleinalmtunnel werden 9,50 Euro fällig. Nutzt man die Pyhrnautobahn als Durchgangsstrecke, kann man auch ein gemeinsames Ticket, das Pyhrn Gesamtticket, für 15,50 Euro erwerben. Die Mauttickets sind nach Ausstellung ein Jahr gültig.

Hier erfahren Sie alles Wissenswerte zur digitalen Maut-Vignette.


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