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Südbayern | 24.01.2019

„Christoph 1“ half 1277 Patienten

Im vergangenen Jahr leistete der Münchner Hubschrauber der gemeinnützigen ADAC Luftrettung „Christoph 1“ 1475 Rettungsflüge und kam 1277 Patienten zu Hilfe. Damit nahm das Einsatzaufkommen geringfügig um 1,2 Prozent (2017: 1493 Einsätze) ab.

1475 Mal startete der Münchner Hubschrauber der ADAC Luftrettung „Christoph 1“ im vergangenen Jahr und half 1277 Patienten. 61 Mal kam dabei die Rettungswinde zum Einsatz.

München. Im vergangenen Jahr leistete der Münchner Hubschrauber der gemeinnützigen ADAC Luftrettung „Christoph 1“ 1475 Rettungsflüge und kam 1277 Patienten zu Hilfe. Damit nahm das Einsatzaufkommen geringfügig um 1,2 Prozent (2017: 1493 Einsätze) ab. 1188 Alarme (81 Prozent) waren so genannte „Primäreinsätze“: In dem Fall hatte „Christoph 1“ die Funktion des schnellen Notarztzubringers, den Kliniktransport konnte jedoch die Rettungswagenbesatzung durchführen. Oder die Hubschraubercrew übernahm neben der Behandlung auch den Flug in eine weiter entfernte Fachklinik. 75 Einsätze (5,1 Prozent) waren Sekundärtransporte, bei denen ein Patient von einem Krankenhaus niedriger Versorgungsstufe in ein Spezialklinikum mit erweiterten Therapiemöglichkeiten gebracht wurde. 212 Flüge waren Fehl- und sonstige Einsätze. Als eine von fünf Maschinen der ADAC Luftrettung ist „Christoph 1“ mit einer Seilwinde zur Rettung in den bayerischen Alpen oder in unwegsamem Gelände ausgerüstet. 61 Mal kam das Verfahren 2018 auf dem Münchner Hubschrauber zum Einsatz, zusammen mit den anderen vier bundesweiten ADAC Windenstationen Murnau, Sande, Bautzen und Straubing 293 Mal (Vorjahr 240), was eine deutliche Zunahme dieser Spezialeinsätze bedeutet.

Bundesweit wieder mehr als 54.000 Einsätze
Die gemeinnützige ADAC Luftrettung ist mit ihren Rettungshubschraubern im Jahr 2018 zu 54.356 Einsätzen gestartet. Damit erreichten die fliegenden Gelben Engel mit täglich rund 150 Notfällen das hohe Niveau des Vorjahres (54.491). Einsatzursache Nummer eins waren bei den oft lebensrettenden Einsätzen mit 48 Prozent wieder internistische Notfälle wie akute Herz- und Kreislauferkrankungen. In elf Prozent der Fälle wurden die Lebensretter zu neurologischen Notfällen (zum Beispiel Schlaganfall) und in 13 Prozent zu Freizeitunfällen (Sport- und häusliche Unfälle) gerufen. Bei elf Prozent war ein Verkehrsunfall die Ursache. Unter den versorgten Patienten waren mit knapp 60 Prozent auch diesmal wieder deutlich mehr Männer als Frauen. Etwa jeder zwölfte Patient war ein Kind oder Jugendlicher.

Die meisten Einsätze in Bayern
Die Liste der Einsatzorte in den Bundesländern führt Bayern mit 12.472 Einsätzen an, hier befinden sich auch die meisten der 36 Stationen der ADAC Luftrettung. Dahinter folgen Rheinland-Pfalz mit 7474, Nordrhein-Westfalen mit 6233 und Niedersachsen mit 5648 Einsätzen. Bei den Städten liegt die Station in Berlin vorne. „Christoph 31“ flog in der Region zu 3147 Notfällen. Dahinter platzieren sich im bundesweiten Ranking die Stationen in Wittlich (2122) und Ochsenfurt (2062). Gerade in ländlichen Regionen, wo es oft an Notärzten mangelt, ist der Rettungshubschrauber häufig der schnellste und einzige Weg, den Notarzt zeitgerecht zu schwerverletzten oder kranken Menschen zu bringen – und diese schonend in eine geeignete Klinik zu transportieren. „Gegen die Zeit und für das Leben“; heißt dabei die Maxime der Luftretter. Patienten, die innerhalb der „Golden Hour“ in Spezialkliniken gebracht und versorgt werden können, haben deutlich bessere Chancen zu überleben und vollständig zu gesunden.

Frédéric Bruder, der Geschäftsführer der ADAC Luftrettung gGmbH, sprach bei der Vorlage der Bilanz 2018 von besonders vielen außergewöhnlichen Einsätzen, bei denen die schnelle Hilfe aus der Luft oft über Leben oder Tod entschieden habe. „So eine hohe Einsatzdichte in einem hochkomplexen und risikobehafteten Umfeld ist nur durch die hohe Professionalität und das große Engagement der Crews möglich“, lobte er. Luftrettung funktioniere nur im Team, sagte Bruder und bedankte sich für die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Leitstellen, Kliniken, Rettungsdiensten, den Aufgabenträgern im Land und den Kommunen sowie der Polizei und Feuerwehr.

Flotte legt 3,3 Millionen Kilometer zurück
Bundesweit arbeiten für die ADAC Luftrettung, die ein Tochterunternehmen der ADAC Stiftung ist, mehr als 1000 Personen – darunter rund 160 Piloten, etwa 230 Notfallsanitäter (TC HEMS) und rund 580 Notärzte. In der Regel besteht das Team einer Station aus drei Piloten, fünf Notfallsanitätern und 15 Notärzten.
Bei ihrer Arbeit können die Crews auf die modernsten Rettungshubschrauber zurückgreifen. Mit ihnen wurden 2018 rund 3,3 Millionen Kilometer zurückgelegt. Die durchschnittliche Flugzeit bei einem Einsatz betrug rund 30 Minuten. 2018 hat die Luftrettung ihren jüngsten Flottenwechsel abgeschlossen. 17 ältere Helikopter sind durch hochmoderne H145 und H135 ersetzt worden. Diese Maschinen sind leiser, leistungsstärker und nachtflugtauglich. Luftrettung in der Dunkelheit wird immer wichtiger. Mit den ersten Nachteinsätzen in unbekanntem, unbeleuchteten Gelände wurde hier im vergangenen Jahr in Senftenberg in Brandenburg ein neues Kapitel des Rettungsdienstes aus der Luft aufgeschlagen. Möglich sind solche Rettungseinsätze in der Dunkelheit durch spezielle Nachtsichtbrillen. Sie sind Teil eines hochmodernen „Night-Vision-Imaging-Systems“, kurz NVIS genannt.

Die vorgelegte Bilanz ist auf die Einsätze der ADAC Luftrettung begrenzt. Die Station „Christophorus Europa 3“ in Suben, Österreich, wird gemeinsam mit dem ÖAMTC Christophorus Flugrettungsverein, Wien, betrieben. Die ADAC Luftrettung fliegt mit Hubschrauber und Piloten hier nur im Winterhalbjahr – im Sommer fliegt der ÖAMTC. Für die Station „Lifeliner Europa 4“ in Groningen, Niederlande, stellt die ADAC Luftrettung die Hubschrauber. Auch diese Einsätze fließen in die Statistik 2018 ein. Die Station wird ab 2020 komplett von der ANWB Medical Air Assistance betrieben werden.

Über die ADAC Luftrettung gGmbH
Mit 50 Rettungshubschraubern und 36 Stationen ist die gemeinnützige ADAC Luftrettung eine der größten Luftrettungsorganisationen Europas. Die ADAC Rettungshubschrauber gehören zum deutschen Rettungsdienstsystem und werden immer über die Notrufnummer 112 bei der Leitstelle angefordert und sind im Notfall für jeden Verunglückten oder Erkrankten zur Stelle. „Gegen die Zeit und für das Leben“ lautet der Leitsatz der ADAC Luftrettung gGmbH. Denn gerade bei schweren Verletzungen oder Erkrankungen gilt: Je schneller der Patient in eine geeignete Klinik transportiert wird oder vor Ort vom Notarzt versorgt wird, desto besser sind seine Überlebenschancen bzw. seine Rekonvaleszenz. Seit 2017 ist die ADAC Luftrettung ein Tochterunternehmen der ADAC Stiftung.

 

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