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Südbayern | 04.11.2025

Ladeinfrastruktur entlang der Autobahn: ADAC Test offenbart Licht und Schatten

Südbayerische Punkte von gut bis sehr mangelhaft +++ Ladepunkte oftmals mit zu geringer Ladeleistung +++ ADAC fordert mehr Ladepunkte

Der Euro Rastpark Schweitenkirchen konnte die ADAC Tester überzeugen und wurde bester Autohof im bundesweiten Vergleich.

Ein ADAC Test der Ladebedingungen entlang der längsten Autobahnen zeigt, dass die Ladeinfrastruktur auf einem guten Weg ist – aber noch Nachhilfe benötigt. Das gilt auch für die südbayerischen Punkte im Test.

Immer mehr Menschen in Deutschland setzten auf batterieelektrische Fahrzeuge – und das auch auf der Langstrecke. Deshalb hat der ADAC erstmals die Ladebedingungen an den 15 längsten Autobahnen untersucht. Unter den jeweils 25 Rastanlagen und Autohöfen waren auch sieben südbayerische Vertreter. Das Ergebnis: Drei Autohöfe erhielten das Testurteil „gut“, ein Autohof wurde nur mit ausreichend bewertet. Von den drei Rastanlagen erhielten ebenfalls zwei die Note „ausreichend“, eine Rastanlage fiel als „sehr mangelhaft“ durch.

Der beste bayerische Vertreter, der Euro Rastpark Schweitenkirchen an der A9, wurde im bundesweiten Test bester Autohof. Der Inntaler Autohof Raubling (A93) und der Aral Autohof Dasing (A8) konnten die Tester ebenfalls überzeugen. Beim Schlusslicht der südbayerischen Rastanlagen, Vaterstetten Ost an der A99, bemängelte der Automobilclub vor allem die niedrige Ladeleistung. Hier ist das Laden des E-Autos lediglich mit maximal 50 kW möglich*.

Neben der Ladeinfrastruktur spielten im Test auch noch sogenannte Komfortelemente eine Rolle. Hier fiel auf, dass keine einzige Anlage überdachte Ladepunkte bot – vor allem bei schlechtem Wetter ein Ärgernis. Auch für Fahrzeuge mit Camper ist die Fahrt an die Ladesäule oftmals mühselig und nur mit einem Abkoppeln des Anhängers möglich. Auch die Verfügbarkeit von frei nutzbaren Picknickgarnituren und sonstigen Annehmlichkeiten flossen in das Testergebnis ein.

Insgesamt zeigte der Test vor allem in Bayern, dass ein Laden entlang der Autobahn problemlos möglich und damit die Elektromobilität bereits jetzt alltagstauglich ist. Dennoch gibt es noch dringenden Nachholbedarf. Für den weiteren Hochlauf der Elektromobilität fordert der ADAC deutlich mehr und leistungsstärkere Ladepunkte entlang der Autobahnen. Preise sollten transparent und Bezahlmodalitäten einfach sein. Auch Überdachung, ausreichende Beleuchtung und Pausenmöglichkeiten sollten die Betreiber zur Verfügung stellen – damit Laden genauso einfach und bequem funktioniert wie Tanken.

* Die vielen gedrosselten 50 kW-Säulen auf Rastanlagen sind Folge einer langjährigen Klage, die den weiteren Ausbau blockierte. Zwischenzeitlich wurden viele dieser Ladesäulen auf 100 kW geöffnet, immer noch zu wenig für das Laden entlang von Autobahnen. Hintergrund der Klage: Ein vor Jahren von der Autobahn GmbH an Tank & Rast vergebener Auftrag zum Aufbau von Schnellladern an den Rastanlagen ist Gegenstand einer juristischen Auseinandersetzung, da kein förmliches Vergabeverfahren eingeleitet wurde.

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