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Südbayern | 19.07.2019

Ferienbeginn in Bayern, Fahrverbote in Österreich

ADAC Südbayern erwartet eines der stärksten Stauwochenenden des Jahres

München. Wer am kommenden Wochenende in den Urlaub aufbricht, muss viel Zeit einplanen. Mit dem Beginn der Sommerferien in Bayern und Baden-Württemberg starten die letzten beiden Bundesländer Richtung Süden. Mit spürbar zunehmendem Verkehr rechnet Verkehrsexperte Alexander Kreipl vom ADAC Südbayern bereits ab Freitagmittag. Ihren Höhepunkt erreicht die Reisewelle voraussichtlich am frühen Samstagnachmittag. Aber auch am Sonntag erwartet der Automobilclub lebhaften Reiseverkehr. Voll werden die Fernstraßen dann auch in Richtung Norden, da sich zahlreiche norddeutsche und skandinavische Urlauber bereits auf dem Heimweg befinden, wo demnächst die Ferien enden. Düstere Prognosen hat Kreipl auch für das folgende Wochenende 3./4. August: „Dann nämlich startet eine zweite Reisewelle aus Bayern Richtung Süden und sorgt für Stau und Stillstand“, so der Experte. Seine Empfehlung: Wer an das Wochenende gebunden ist, sollte am späten Samstagnachmittag aufbrechen, unter der Woche kommt man am Dienstag oder Mittwoch am besten voran. Laut ADAC-Statistik ist das erste Ferienwochenende in Bayern eines der staureichsten des Jahres. 2018 zählte der Automobilclub auf 2499 Kilometern Stop-and-go-Verkehr im Freistaat und 93 Staus über zehn Kilometer. 

Das sind die Staustrecken in Bayern:

A3 Würzburg-Nürnberg-Passau
A6 Heilbronn-Nürnberg
A7 Würzburg-Ulm-Füssen/Reutte
A8 Ulm-München-Salzburg
A9 Hof-Nürnberg-München
A93 Inntaldreieck-Kufstein
A95/B2 München-Garmisch-Partenkirchen
A96 München-Lindau
A99 Ostumfahrung München

Auch im benachbarten Ausland drohen am Wochenende sehr lange Staus – egal, ob nach Süden oder Norden. Zu den Problemstrecken zählen unter anderem die Tauern-, Fernpass-, Brenner-, Karawanken- und Gotthard-Route.

Sperren für den Durchgangsverkehr in Salzburg und Tirol
Entlang der A12 Inntal- und A13 Brennerautobahn in Tirol sowie der A10 Tauernautobahn in Salzburg ist zudem wegen der Sperre von Ausweichrouten mit zusätzlich erhöhtem Staurisiko zu rechnen. Um die Lärm- und Abgasbelastung für die Anwohner in den Kommunen in Autobahnnähe zu senken, haben die Landesregierungen entsprechende Verordnungen erlassen. In Tirol kommt es zu Fahrverboten im Umland von Innsbruck, Reutte und Kufstein, wo zusätzlich Dosierampeln die Zahl der Fahrzeuge regeln. Die Bestimmungen gelten an allen Wochenenden von Samstag, 7 Uhr bis Sonntag, 19 Uhr bis einschließlich 15. September und zusätzlich von Mittwoch, 14. August, ab 7 Uhr bis Samstag, 17. August, 7 Uhr. Auf der Inntalautobahn ist der Steckenabschnitt zwischen den Anschlussstellen Hall in Tirol und Zirl betroffen, auf der Brennerautobahn das Teilstück zwischen Patsch und Gries am Brenner. Die Fernpass-Route B 179 ist davon ausgenommen.

Auf der Tauernautobahn werden bis 18. August alle Ausfahrten auf dem 100 Kilometer langen Abschnitt zwischen Puch-Urstein und St. Michael jeweils samstags und sonntags von 6 bis 20 Uhr für den Durchgangsverkehr gesperrt. Nicht betroffen sind Autofahrer, die Ziele innerhalb Österreichs wie beispielsweise ihr Urlaubsquartier erreichen wollen. Überwacht wird das Verbot von der örtlichen Polizei, auch Bußgelder bei vorsätzlicher Nichtbeachtung können verhängt werden. Aktuelle Informationen haben die Landesregierungen auf ihren Internetseiten unter www.tirol.gv.at sowie www.salzburg.gv.at zusammengestellt. 

ADAC fordert rasche Vernunftlösungen
„Das ist eine Hiobsbotschaft für alle Sommerurlauber. Der ADAC tritt für einen freien und ungehinderten Reiseverkehr ein und kritisiert die Fahrverbote scharf. Wir fordern von der Politik auf bayerischer und österreichischer Seite, dass sie gemeinsame Lösungen für die Verkehrsprobleme des 21. Jahrhunderts entwickeln – und zwar für die Schiene und die Straße. Kleinstaatliches Denken, Verbote und Klagen führen nur noch weiter in die Sackgasse“, betont Verkehrsexperte Kreipl. Tragfähige, nachhaltige Lösungen fordert auch der Direktor des ÖAMTC Salzburg, Erich Lobensommer: „Teilweise gibt es für den Rettungsdienst kein Durchkommen mehr auf den Ausweichrouten bei Stau auf der Autobahn, Anwohner kommen nicht mehr aus ihrer Hauseinfahrt und der Verkehr in den Ortsdurchfahrten kommt zum Erliegen“, schildert er die Problematik. 


Kaum Probleme durch Lkw-Blockabfertigung
Wenig Auswirkungen auf den Reiseverkehr dürfte die Lkw-Blockabfertigung auf der Inntalautobahn haben. In den bayerischen Sommerferien hat das Land Tirol im Lkw-Dosierkalender lediglich für Montag, 29. Juli und den Brückentag nach Maria Himmelfahrt (Freitag, 16. August) eine Drosselung des Schwerlastverkehrs auf maximal 300 Fahrzeuge pro Stunde angekündigt. Zwischen dem Beginn der Maßnahme um 5 Uhr morgens bis in die späten Vormittagsstunden steht dem Pkw-Verkehr dadurch meist nur eine Fahrspur zur Verfügung.

Es muss mit einem Rückstau bis zum Intaldreieck und sogar darüber hinaus auf die A8 München-Salzburg gerechnet werden. Von weiteren, spontanen Blockabfertigungen, die am ersten Samstag in den Pfingstferien zu chaotischen Verhältnissen auf bayerischer Seite führten, ist nach jetzigem Stand nicht auszugehen, erklärte ein Vertreter der Tiroler Landesregierung auf ADAC-Nachfrage.

Prinzipiell empfiehlt der ADAC, sich vor Reiseantritt auf www.adac.de, www.oeamtc.at, in der ADAC Maps-App, der ÖAMTC-App oder der Verkehrs-App der österreichischen Autobahngesellschaft ASFINAG über die aktuelle Situation zu informieren.

 

 

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