Elterntaxi: Gut gemeint, aber gefährlich
Tipps zum Schulstart: ADAC rät, mit Kindern den Schulweg zu üben und dabei ihre Selbstständigkeit zu fördern
München. Verkehrschaos, Geschwindigkeitsüberschreitungen sowie riskante Park- und Wendemanöver: Pünktlich zum Schulbeginn häufen sich aufgrund von Elterntaxis die Probleme im Umfeld von Schulen. Denn der gut gemeinte Hol- und Bringdienst ist laut ADAC eine unterschätzte Gefahr, die nicht selten zu Unfällen führt. „Im Elterntaxi entwickeln Kinder auch kein Verständnis und Risikobewusstsein für den Straßenverkehr, wodurch ihre Selbstständigkeit verzögert und damit ihre Sicherheit gefährdet wird“, warnt der Verkehrsexperte des ADAC Südbayern, Alexander Kreipl. Es ist enorm wichtig, dass Kinder von klein auf in das Verkehrsgeschehen hineinwachsen und den Verkehr nicht nur als passiver Teilnehmer von der Rückbank aus erleben. Deshalb rät der Club, besonders Grundschüler auf einem sicheren Weg zu Fuß zur Schule gehen zu lassen. Das A und O dabei ist das Einüben der Strecke, idealerweise unter realen Bedingungen morgens an Werktagen. Zudem appelliert der ADAC an alle Verkehrsteilnehmer, zum Schulbeginn im Umfeld von Schulen und in Wohngebieten besonders vorsichtig und jederzeit bremsbereit zu sein. Die wichtigsten ADAC Trainingstipps für den Schulweg:
- Nicht der kürzeste, sondern der sicherste Schulweg ist der beste – möglichst entlang von Straßen mit wenig Verkehr, breiten Gehwegen und sicheren Querungsanlagen über Hauptstraßen. Dafür kommen neben Ampeln auch Zebrastreifen und Mittelinseln in Frage, vor allem, wenn diese durch Lotsendienste abgesichert werden.
- Dem Kind die Gefahren aufzeigen und besprechen, ohne Angst zu machen.
- Das Kind ausgeschlafen und rechtzeitig auf den Weg schicken. Besonders sicher sind Gruppen, denn mehrere Kinder sind sichtbarer als eines allein. Dies fördert zudem den Spaß, die Kommunikation und Sozialkompetenz der Kinder sowie aufgrund der körperlichen Bewegung auch die Gesundheit, Koordination und Aufmerksamkeit im Unterricht.
- Das Kind möglichst hell und mit reflektierender Kleidung, beispielweise mit einer Sicherheitsweste, ausstatten.
- Eltern sind im Straßenverkehr immer ein Vorbild und sollten sich daher auch immer an die Verkehrsregeln halten.
Weitere Informationen gibt es im ADAC Schulwegratgeber, der in allen ADAC Geschäftsstellen & Reisebüros sowie zum Download unter adac.de erhältlich ist.
Elterntaxi-Haltestellen können helfen
Mit dem Rad sollten Kinder grundsätzlich erst nach der entsprechenden Fahrradprüfung zur Schule fahren, die in der dritten oder vierten Klasse stattfindet. Dann aber auch immer auf die richtige Beleuchtung am Fahrrad achten. Nutzen Kinder den Bus oder die Bahn zur Schule, sollten Eltern ihnen ebenso die Gefahren an der Bus- bzw. Bahnhaltestelle aufzeigen und wichtige Verhaltensregeln erklären. Im Einzelfall – etwa wenn der Schulweg sehr lang oder unsicher ist – kann aber auch das Elterntaxi eine vertretbare Alternative zum Zufußgehen sein. Dabei ist zu beachten, dass Kinder bis zu 12 Jahren, die kleiner als 1,50 Meter sind, unbedingt mit geeigneten Rückhaltesystemen gesichert werden müssen. Laut ADAC sollte man die Kleinen in dem Fall dann in einer Entfernung von 300 bis 400 Meter zur Schule aussteigen lassen, manche Schulen haben hierfür bereits Hol- und Bringzonen – sogenannte Elterntaxi-Haltestellen – eingerichtet. Zudem ist darauf zu achten, dass der Nachwuchs stets auf der Gehwegseite das Auto verlässt und – um Straßenquerungen zu vermeiden – auch immer auf der Straßenseite, an der die Schule liegt.
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