Gute Noten für Münchens Zentralen Omnibusbahnhof
Ein gutes Zeugnis stellten die ADAC-Experten Münchens Zentralem Omnibusbahnhof (ZOB) beim ersten, deutschlandweiten Busbahnhoftest aus. Bestnoten gab es für die Münchner Anlage vor allem beim Komfort. In dieser Kategorie erfüllte der ZOB alle notwendigen Anforderungen wie Gastronomie, kostenfreies WLAN, Geldautomaten und Möglichkeiten zur Gepäckaufbewahrung.
München. Ein gutes Zeugnis stellten die ADAC-Experten Münchens Zentralem Omnibusbahnhof (ZOB) beim ersten, deutschlandweiten Busbahnhoftest aus. Untersucht wurden zehn hochfrequentierte Terminals im gesamten Bundesgebiet. Bestnoten gab es für die Münchner Anlage vor allem beim Komfort. In dieser Kategorie erfüllte der ZOB alle notwendigen Anforderungen wie Gastronomie, kostenfreies WLAN, Geldautomaten und Möglichkeiten zur Gepäckaufbewahrung. Überzeugt haben die Tester auch die eindeutige Beschilderung, der ausführliche Orientierungsplan sowie die elektronischen Anzeigen mit aktuellen Informationen. Punkten konnte der Bahnhof zudem in der Kategorie Sicherheit durch die lückenlose Videoüberwachung und die verkehrssicheren Bussteige. Das positive Gesamtergebnis trübte vor allem der Warteraum: Der Bereich war in schlechtem Zustand und verschmutzt, er ist nicht barrierefrei zu erreichen, und es gibt kein Leitsystem für Sehbehinderte. Insgesamt erreichte die Anlage 76 Prozent der geforderten 60 Einzelkriterien und belegt damit Platz vier nach dem Testsieger Stuttgart sowie Hamburg und Hannover auf den Rängen zwei und drei.
Nur wenige deutsche Fernbusbahnhöfe kundenfreundlich
München steht damit im Vergleich zu seinen Mitkonkurrenten gut da. Insgesamt können Deutschlands Fernbusbahnhöfe mit dem boomenden Linienverkehr bislang nicht Schritt halten – und bleiben oftmals hinter den Erwartungen und Bedürfnissen der Fahrgäste zurück, so das allgemeine Ergebnis der ADAC-Experten. Getestet wurden im Juni und Juli 2016 die Fernbusbahnhöfe in Bremen (ZOB), Dortmund (ZOB), Göttingen (ZOB), Hamburg (Bus-Port ZOB), Hannover (ZOB), Mannheim (Busbahnhof), München (ZOB), Rostock (ZOB), Stuttgart (SAB) und Berlin (Südkreuz). Der Berliner ZOB wurde zum Testzeitpunkt umgebaut und wurde deshalb nicht in das Testprogramm aufgenommen. Die Note „sehr gut“ konnte keine der Testanlagen erreichen, die Bahnhöfe in Stuttgart, Hamburg, Hannover und München überzeugten mit einem „gut“, die Schlusslichter Bremen und Göttingen wurden als „sehr mangelhaft“ bewertet. Bei beiden Einrichtungen bemängelten die Tester vor allem fehlende elektronische Anzeigen mit aktuellen Informationen, nicht wettergeschützte Bussteige, das Fehlen jeglicher Serviceeinrichtungen und die Barrierefreiheit.
Informationsangebot mangelhaft
Zu kritisieren sind bei den meisten Test-Bahnhöfen die Informationsangebote für Fahrgäste. Elektronische Anzeigen mit aktuellen Auskünften im Wartebereich oder an den Bussteigen fehlen bei einem Großteil der Testobjekte entweder ganz oder waren nicht vollständig. Nur in Hamburg, Hannover, München und Stuttgart sind solche Leuchtanzeigen überhaupt vorhanden. Durchsagen zu An- und Abfahrten der Busse gibt es nur im Ausnahmefall. Besonders ärgerlich für Fernbusreisende: Viele Bussteige sind weder wettergeschützt erreichbar noch überdacht. Nur in Hamburg, Mannheim und Stuttgart sind Fahrgäste vor Niederschlägen durchgehend geschützt. Zudem sind an einigen Bahnhöfen Übergänge vom Wartebereich zu den Haltepositionen in punkto Verkehrssicherheit nicht ausreichend ausgestaltet, da beispielsweise Bodenmarkierungen fehlen. Ebenso besteht Nachholbedarf bei der Barrierefreiheit. Automatische Türen oder ein durchgehendes Leitsystem für Sehbehinderte sind die Ausnahme. Viele Bussteige sind oftmals zu schmal für den Ein- und Ausstieg von Rollstuhlfahrern. Lediglich Stuttgart und Hannover gehen hier mit gutem Beispiel voran. Hamburg etwa ist nur eingeschränkt barrierefrei. Hier gibt es weder ein Leitsystem für Sehbehinderte noch Behinderten-Parkplätze.
Die detaillierten Ergebnisse und weitere Informationen hat der ADAC unter www.adac.de/fernbusbahnhoefe aufgelistet.
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