Christoph 32 half 1412 Patienten
Im vergangenen Jahr leistete der Ingolstädter Hubschrauber der ADAC Luftrettung "Christoph 32" 1558 Rettungsflüge und kam dabei 1412 Patienten zu Hilfe.
Ingolstadt. Im vergangenen Jahr leistete der Ingolstädter Hubschrauber der gemeinnützigen ADAC Luftrettung „Christoph 32“ 1 558 Rettungsflüge und kam dabei 1 412 Patienten zu Hilfe. Damit nahm das Einsatzaufkommen geringfügig um 1,3 Prozent (2016: 1 579 Einsätze) ab. 1 270 Alarme (81,5 Prozent) waren so genannte „Primäreinsätze“: In dem Fall hatte „Christoph 32“ die Funktion des schnellen Notarztzubringers, den Kliniktransport konnte jedoch die Rettungswagenbesatzung durchführen. Oder die Hubschraubercrew übernahm neben der Behandlung auch den Flug in eine weiter entfernte Fachklinik. 139 Einsätze (8,9 Prozent) waren Sekundärtransporte, bei denen ein Patient von einem Krankenhaus niedriger Versorgungsstufe in ein Spezialklinikum mit erweiterten Therapiemöglichkeiten gebracht wurde. 149 Flüge waren Fehleinsätze.
Die meisten Einsatzorte in Bayern
In Bayern gibt es neben Ingolstadt die ADAC Luftrettungsstationen in Augsburg, Bayreuth, Dinkelsbühl, München, Murnau, Ochsenfurt und Straubing sowie „Christophorus Europa 3“ aus dem oberösterreichischen Suben, „Christoph 22“ aus dem baden-württembergischen Ulm und „Christoph 28“ aus dem hessischen Fulda, die grenzübergreifend eingesetzt werden. Sie absolvierten im vergangenen Jahr im Freistaat 12 971 Flüge. Damit führt Bayern die Liste der Einsatzorte in den Bundesländern an, hier befinden sich acht der insgesamt 37 ADAC Luftrettungsstationen. Dahinter folgen Rheinland-Pfalz mit 7 325, Nordrhein-Westfalen mit 6 425 und Niedersachsen mit 5 381 Einsätzen. Bei den Städten liegt die ADAC Luftrettungsstation in Berlin vorne. „Christoph 31“ flog in der Region zu 3 331 Notfällen und ist damit der Rettungshubschrauber mit den weltweit meisten Luftrettungseinsätzen pro Tag.
Täglich rund 150 Flüge
Insgesamt sind die Hubschrauber der gemeinnützigen ADAC Luftrettung im Jahr 2017 zu rund 54 500 Notfällen gestartet. Damit blieb die Zahl der Einsätze gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert. Im Durchschnitt hoben die ADAC Luftrettungscrews rund 150 Mal am Tag ab. Die Zahl der versorgten Patienten lag mit mehr als 49 000 ebenfalls annähernd auf Vorjahresniveau. Bei ihren oft lebensrettenden Einsätzen legten die ADAC Rettungshubschrauber rund 3,6 Millionen Kilometer zurück – oder flogen fast 90 Mal um die Erde. Die durchschnittliche Flugzeit bei einem Einsatz betrug rund 30 Minuten.
Einsatzursache Nummer eins waren mit fast 50 Prozent erneut internistische Notfälle wie akute Herz- und Kreislauferkrankungen. In je zwölf Prozent der Fälle wurden die Lebensretter zu neurologischen Notfällen (zum Beispiel Schlaganfall) sowie zu Freizeitunfällen (Sport- und häusliche Unfälle) gerufen. Bei zehn Prozent war ein Verkehrsunfall die Ursache.
Mehr Flüge in der Dämmerung
Eine Herausforderung für Mensch und Maschine sind Flüge in der Dämmerung. Geschäftsführer Frédéric Bruder hält in der Zukunft eine Ausweitung der Betriebszeiten und damit deutlich mehr Flüge in der Dämmerung für unabdingbar. „In viel zu vielen Regionen in Deutschland entscheiden nach wie vor die Uhrzeit und der Wohnort über die schnelle lebensrettende Hilfe aus der Luft“, kritisiert Bruder. Bisher werden Rettungshubschrauber in den meisten Städten und Gemeinden nur von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang eingesetzt. Wer davor oder danach in Lebensgefahr ist, dem kann aus der Luft nicht geholfen werden.
Technisch möglich sind Nachtflüge durch hochmoderne Rettungshubschrauber wie etwa dem neuesten Muster der ADAC Luftrettung: der H145. Dieser Helikopter ist, neben der EC135, bestens für den Nachtflug mit speziellen Nachtsichtgeräten geeignet. Die Maschine lässt sich zudem perfekt für das Konzept Intensivtransport von Klinik zu (Spezial-)Klinik nutzen: mit mehr Platz, größerer Reichweite und verbesserter Leistung. Die H145 ist die leiseste ihrer Leistungsklasse. Sie wird bereits auf den Stationen in Köln, Senftenberg und Westfalen eingesetzt. Seit Januar fliegt sie auch in Mainz, im Frühjahr kommt Ulm dazu. Zusätzlich mit einer Rettungswinde ist der Hubschrauber in München, Murnau, Sande und Bautzen ausgestattet.
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Über die ADAC Luftrettung:
Die gemeinnützige ADAC Luftrettung gGmbH ist mit mehr als 50 Hubschraubern an 37 Stationen eine der größten zivilen Luftrettungsorganisationen in Europa. Seit 2017 gehört sie zur gemeinnützigen ADAC Stiftung unter der Geschäftsführung von Dr. Andrea David: „Das Thema Hilfe ist für die ADAC Stiftung mit dem Satzungszweck ‚Rettung aus Lebensgefahr‘ allgegenwärtig. Jeder weiß, dass bei einem Herzinfarkt oder schweren Unfall jede Sekunde zählt. Die ADAC Luftrettung leistet hier mit ihrer Arbeit einen entscheidenden Beitrag für das deutsche Rettungsdienstsystem.“
Über die ADAC Stiftung:
Die gemeinnützige und mildtätige ADAC Stiftung fördert Forschungs- und Bildungsmaßnahmen zur Vermeidung von Unfällen: Wissenschaftliche Erkenntnisse sollen die Sicherheit im Straßenverkehr und im Amateur-Motorsport erhöhen. Außerdem sensibilisiert die ADAC Stiftung Kinder und Jugendliche mit eigenen Programmen für Gefahren im Straßenverkehr. Durch die Förderung der Mobilitätsforschung trägt die Stiftung dazu bei, den Straßenverkehr nachhaltiger zu gestalten. Die Stiftung unterstützt zudem hilfsbedürftige Unfallopfer mit Maßnahmen, die ihnen ein Stück ihrer persönlichen Mobilität zurückgeben. Ein Förderschwerpunkt ist die Rettung aus Lebensgefahr mit der ADAC Luftrettung gGmbH.