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Südbayern | 22.02.2023

Deutlich mehr Alarme für „Christophorus Europa 3“

Bilanz 2022: Rund 9 Prozent Einsatzsteigerung für Hubschrauber der ADAC
Luftrettung und des ÖAMTC

1675-mal musste „Christophorus Europa 3“ im vergangenen Jahr abheben, rund 9 Prozent häufiger als im Vorjahr.

Passau/Suben. Im vergangenen Jahr hatten die Crews des Subener Hubschraubers „Christophorus Europa 3“ des ÖAMTC und der gemeinnützigen ADAC Luftrettung alle Hände voll zu tun: 1675-mal hoben die deutsch-österreichischen Besatzungen vom Heliport im oberösterreichischen Suben ab. Dies entspricht einem Plus von 8,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (2021: 1540 Einsätze). 761-mal (45,4 Prozent) leisteten sie im Großraum Passau/Bayerischer Wald schnelle Hilfe aus der Luft. Dies entspricht einer Zunahme auf deutscher Seite um 8,9 Prozent (2021: 699 Einsätze). 897-mal (53,5 Prozent) flogen sie österreichische Einsatzorte an. Anforderungsgrund Nummer eins für die Retter waren in 36,2 Prozent internistische Notfälle, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dahinter folgen Verletzungen nach Unfällen mit 29,8 Prozent. Dazu gehören Freizeit-, Sport-, Schul- und Verkehrsunfälle. In 15,6 Prozent wurden neurologische Erkrankungen, wie beispielsweise Schlaganfälle diagnostiziert.

20 Jahre Heliport in Suben
Im vergangenen Jahr feierte der Standort sein 20-jähriges Bestehen: Am 23. Juli 2002 hob „Christophorus Europa 3“ das erste Mal zu einem Rettungseinsatz ab. Damit begann auch eine neue Ära in der europäischen Luftrettung: Es war und ist bis zum heutigen Tag der erste Rettungshubschrauber, der von Organisationen aus zwei Staaten betrieben wird.

Bis 2002 klaffte im Großraum Passau sowie dem angrenzenden Innviertel auf österreichischer Seite eine große Lücke in der notfallmedizinischen Versorgung aus der Luft. Bereits um die Jahrtausendwende erkannten die ADAC Luftrettung und der ÖAMTC die dringende Notwendigkeit, einen grenzüberschreitend öffentlich-rechtlichen Rettungshubschrauber-Standort aufzubauen. Nach breiter Zustimmung durch die zuständigen Behörden beider Länder konnte das Projekt im Juli 2002 zunächst auf zwölf Monate befristet starten. Die Akzeptanz bei den Kliniken, Ärzten und in der Bevölkerung sowie 1000 Einsätze im ersten Betriebsjahr ließen „Christophorus Europa 3“ schnell zu einer festen Institution werden und beide Betreiber erweiterten den provisorischen Hangar zu einem modernen Luftrettungszentrum nach aktuellen EU-Standards.

Einsatzplus auch in Bayern
Im Freistaat, wo die meisten Stationen der ADAC Luftrettung liegen, waren vergangenes Jahr mit 13.423 die meisten Einsatzorte (2021: 12.179) zu verzeichnen. Dahinter folgen Rheinland-Pfalz mit 9313 (2021: 9129), Nordrhein-Westfalen mit 6503 (2021: 5509) und Niedersachsen mit 5903 (2021: 5313).

Hier sind die bayerischen Stationen der ADAC Luftrettung, aufgelistet nach Einsatz-Zahlen:

1. Christoph 18, Ochsenfurt (2015)
2. Christoph 15, Straubing (1934)
3. Christoph 65, Dinkelsbühl (1619)
4. Christoph 40, Augsburg (1604)
5. Christoph 1, München (1603)
6. Christoph 20, Bayreuth (1592)
7. Christoph 32, Ingolstadt (1589)
8. Christoph Murnau (1276)

Neuer Deutschland-Rekord
Deutschlandweit wurden die Hubschrauber auf den 37 Stationen der ADAC Luftrettung so häufig gerufen, wie nie: Mit 55.675 Alarmierungen verzeichneten sie ein Plus von fast sieben Prozent oder 3441 Einsätzen gegenüber dem Vorjahr (2021: 52.234). Täglich hoben die fliegenden Gelben Engel damit im Durchschnitt zu rund 153 Notfällen ab. Als Grund für die Rekordzahlen sieht die ADAC Luftrettung generell zum einen die steigende Mobilität nach Ende der Corona-Einschränkungen sowie die wachsende Bedeutung von Flügen in der Dämmerung und mit der Rettungswinde. Mit Winde ausgerüstet sind die Hubschrauber in Murnau, München, Straubing, Sande in Niedersachsen, Imsweiler in Rheinland-Pfalz sowie in Hamburg: Auf diesen Maschinen wurden insgesamt 377 dieser Einsätze durchgeführt. Der deutschlandweite Rekord ist zum anderen aber auch auf regionale Überlastungen des bodengebundenen Rettungsdienstes sowie einen weit verbreiteten Notarztmangel zurückzuführen. In vielen Gegenden ist der Hubschrauber bei einem Notfall zeitweise das einzig verfügbare Rettungsmittel. Flüge in der Dämmerung und Dunkelheit wurden insgesamt 3276 absolviert (2021: 2658).
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Über die ADAC Luftrettung gGmbH
Mit mehr als 50 Rettungshubschraubern und 37 Stationen ist die gemeinnützige ADAC Luftrettung eine der größten Luftrettungsorganisationen Europas mit bis heute mehr als 1,1 Millionen Einsätzen. Die Hubschrauber gehören zum deutschen Rettungsdienstsystem, werden über die Notrufnummer 112 bei der Leitstelle angefordert und sind im Notfall für jeden Verunglückten oder Erkrankten zur Stelle. „Gegen die Zeit und für das Leben“ lautet der Leitsatz der ADAC Luftrettung gGmbH. Denn gerade bei schweren Verletzungen oder Erkrankungen gilt: Je schneller der Patient in eine geeignete Klinik transportiert oder vor Ort vom Notarzt versorgt wird, desto besser sind seine Überlebenschancen bzw. seine Rekonvaleszenz. Die Crews der ADAC Luftrettung werden trainiert von der ADAC HEMS Academy GmbH. Die Wartung und technische Bereitstellung erfolgt über die ADAC Heliservice GmbH. Die ADAC Luftrettung ist ein Tochterunternehmen der ADAC Stiftung.
 

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