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Südbayern | 22.02.2023

Deutlich mehr Alarme für „Christoph Murnau“

Bilanz 2022: Hubschrauber der ADAC Luftrettung startete zu 1276 Einsätze

1276-mal musste „Christoph Murnau“ im vergangenen Jahr abheben, 12 Prozent häufiger als im Vorjahr.

Murnau. Im vergangenen Jahr hatten die Crews des Rettungs- und Intensivtransport-Hubschraubers „Christoph Murnau“ der gemeinnützigen ADAC Luftrettung alle Hände voll zu tun: 1276-mal starteten die Besatzungen von der Station am Berufsgenossenschaftlichen Klinikum zu Einsätzen im südwestbayerischen Alpenvorland. Dies entspricht einem deutlichen Plus von 12,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (2021: 1138 Einsätze). 147-mal kam dabei die Rettungswinde zur Bergung von akut erkrankten oder verletzten Patienten im Gebirge zur Anwendung, das sind 60 Windeneinsätze weniger als 2021. Der Rückgang ist mitunter auf das veränderte Reiseverhalten zurückzuführen, da die Menschen wieder vermehrt Auslandsreisen antraten und weniger die bayerischen Naherholungsgebiete nutzten. Der Hubschrauber des Typs H145 nimmt eine Sonderfunktion innerhalb der über 50 Maschinen großen Flotte der ADAC Luftrettung ein: Als Rettungs- und Intensivtransporthubschrauber ist er für Notfälle, aber auch für Interhospitalverlegungen über lange Strecken optimal ausgelegt. 894 Flüge waren sogenannte „Primäreinsätze“ zur Notfallrettung, 229-mal wurde „Christoph Murnau“ für Transporte von Klinik zu Klinik angefordert. 34 Alarme waren sonstige Einsätze.

Anforderungsgrund Nummer eins für die Murnauer Retter waren in 50 Prozent der Fälle Verletzungen nach Unfällen. Dazu gehören Freizeit-, Sport-, Schul- und Verkehrsunfälle. Dahinter folgen mit 18 Prozent neurologische Notfälle wie beispielsweise Schlaganfälle. In 15 Prozent wurden Herz-Kreislauf-Erkrankungen diagnostiziert.

Einsatzplus auch in Bayern
Im Freistaat, wo die meisten Stationen liegen, waren vergangenes Jahr mit 13.423 die meisten Einsatzorte (2021: 12.179) zu verzeichnen. Dahinter folgen Rheinland-Pfalz mit 9313 (2021: 9129), Nordrhein-Westfalen mit 6503 (2021: 5509) und Niedersachsen mit 5903 (2021: 5313).

Hier sind die bayerischen Stationen der ADAC Luftrettung, aufgelistet nach Einsatz-Zahlen:

1. Christoph 18, Ochsenfurt (2015)
2. Christoph 15, Straubing (1934)
3. Christoph 65, Dinkelsbühl (1619)
4. Christoph 40, Augsburg (1604)
5. Christoph 1, München (1603)
6. Christoph 20, Bayreuth (1592)
7. Christoph 32, Ingolstadt (1589)
8. Christoph Murnau (1276)

Die Station „Christophorus Europa 3“ im oberösterreichischen Suben betreiben die fliegenden Gelben Engel im halbjährlichen Wechsel zusammen mit dem ÖAMTC Flugrettungsverein Wien. Im Winter-Halbjahr der ADAC Luftrettung starteten die deutsch-österreichischen Crews zu 640 (2021: 561) Einsätzen.

Neuer Deutschland-Rekord
Deutschlandweit wurden die Hubschrauber auf den 37 Stationen der ADAC Luftrettung so häufig gerufen, wie nie: Mit 55.675 Alarmierungen verzeichneten sie ein Plus von fast sieben Prozent oder 3441 Einsätzen gegenüber dem Vorjahr (2021: 52.234). Täglich hoben die fliegenden Gelben Engel damit im Durchschnitt zu rund 153 Notfällen ab. Als Grund für die Rekordzahlen sieht die ADAC Luftrettung generell zum einen die steigende Mobilität nach Ende der Corona-Einschränkungen sowie die wachsende Bedeutung von Flügen in der Dämmerung und mit der Rettungswinde. Neben Murnau gibt es Windenstationen in München, Straubing, Sande in Niedersachsen, Imsweiler in Rheinland-Pfalz sowie in Hamburg: Auf diesen Maschinen wurden insgesamt 377 Windeneinsätze durchgeführt. Der deutschlandweite Rekord ist zum anderen aber auch auf regionale Überlastungen des bodengebundenen Rettungsdienstes sowie einen weit verbreiteten Notarztmangel zurückzuführen. In vielen Gegenden ist der Hubschrauber bei einem Notfall zeitweise das einzig verfügbare Rettungsmittel. Flüge in der Dämmerung und Dunkelheit wurden insgesamt 3276 absolviert (2021: 2658).

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Über die ADAC Luftrettung gGmbH
Mit mehr als 50 Rettungshubschraubern und 37 Stationen ist die gemeinnützige ADAC Luftrettung eine der größten Luftrettungsorganisationen Europas mit bis heute mehr als 1,1 Millionen Einsätzen. Die ADAC Rettungshubschrauber gehören zum deutschen Rettungsdienstsystem, werden immer über die Notrufnummer 112 bei der Leitstelle angefordert und sind im Notfall für jeden Verunglückten oder Erkrankten zur Stelle. „Gegen die Zeit und für das Leben“ lautet der Leitsatz der ADAC Luftrettung gGmbH. Denn gerade bei schweren Verletzungen oder Erkrankungen gilt: Je schneller der Patient in eine geeignete Klinik transportiert oder vor Ort vom Notarzt versorgt wird, desto besser sind seine Überlebenschancen bzw. seine Rekonvaleszenz. Die Crews der ADAC Luftrettung werden trainiert von der ADAC HEMS Academy GmbH. Die Wartung und technische Bereitstellung erfolgt über die ADAC Heliservice GmbH. Die ADAC Luftrettung ist ein Tochterunternehmen der ADAC Stiftung.
 

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