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Südbayern | 06.02.2024

Negative Entwicklung der Staudauer 2023 im Freistaat

Zunahme von 18 Prozent vor allen Dingen wegen Schneechaos

Mehr Stau auf bayerischen Straßen - die ADAC Staubilanz 2023 fiel deutlich negativer aus als im Vergleichszeitraum 2022. (Bild: ADOBE Stock Image)

München. Die Staubilanz 2023 auf den bayerischen Straßen fiel deutlich negativer aus als im Vergleichszeitraum 2022. „Vor allen Dingen der heftige Wintereinbruch Anfang Dezember des vergangenen Jahres hat für die längsten und zeitverlustreichsten Staus gesorgt“, so Alexander Kreipl, Verkehrsexperte des ADAC Südbayern. Am 2. Dezember 2023 wurde bayernweit eine Staulänge von 5757 km bei 517 Staustunden verzeichnet. Insgesamt sorgte das Schneechaos für deutlich längere Stauereignisse als der Sommerreiseverkehr.

So waren auch die drei heftigsten Stautage im Freistaat mit den winterlichen Straßenverhältnissen in Verbindung zu bringen. Auf Platz zwei fiel der 1. Dezember mit einer Staulänge von insgesamt 3967 km und einer Stauzeit von 455 Stunden. Platz drei der bayerischen Staubilanz war der 5. Dezember mit einer Staulänge von 2414 km und einer Stauzeit von 439 Stunden. Insgesamt acht der zehn stauträchtigsten bayerischen Autobahnrouten lagen 2023 in Südbayern: Ganz vorne die A8 Salzburg-München mit insgesamt 4662 Staustunden. „Die A8 hat auch 2023 ihrem Ruf als staureichste Strecke alle Ehre gemacht. Allein neun der zwölf größten Stauereignisse 2023 in Bayern wurden auf der A8 registriert. Sowohl von München nach Salzburg als auch in der umgekehrten Richtung. Aber auch die A99 von München-Nord bis München-Süd mit 3070 Staustunden und die A3 von der Landesgrenze-Passau nach Regensburg als auch in die Gegenrichtung nehmen TOP 10-Plätze ein. Bayernweit hat sich die gesamte Staudauer 2023 im Vergleich zu 2022 negativ entwickelt: Gesamte Staudauer 2023: 65.303 Stunden im Vergleich zu 55.240 Stunden in 2022. Das bedeutet eine Zunahme von 18%“, so Kreipl.

Top 3 der Stauereignisse 2023 in Bayern

  • Das schlimmste Stauereignis 2023 in Bayern ereignete sich am Samstag, 7. Januar auf der A8 zwischen Chiemsee und München: Am Ende der Weihnachtsferien ging es nur sehr zäh voran, wobei sich auf bis zu 39 Kilometern die Fahrzeuge stauten. Über 12 Stunden lang ging hier so gut wie nichts mehr.
  • Beinahe gleichauf lag das Stauereignis am Samstag, 29.07.2023 auf der A8 zwischen dem Inntaldreieck bei Rosenheim und der Grenze am Walserberg bei Salzburg: Zum Beginn der Sommerferien in Bayern stockte hier der Verkehrsfluss bereits ab zwei Uhr morgens beträchtlich, was ebenfalls zu einem Staublock von bis zu 39 km führte. Auch hier herrschte ca. 12 Stunden lang weitgehend Stillstand.
  • Den dritten Platz der Stauereignisse 2023 in Bayern nimmt ebenfalls ein Samstag ein, und zwar 18. Februar 2023 (Beginn der Faschingsferien): Am Ende der A7 bei Füssen stockte der Verkehr ab 7 Uhr zurück bis Memmingen. Der längste Staublock maß eine Länge von 36 Km (9,5 h lang).

Bundesweit zeigt die ADAC Staubilanz ebenfalls eine negative Entwicklung auf. Danach summierte sich die Dauer der Verkehrsstörungen auf insgesamt 427.000 Stunden. Im Vergleich zum Jahr 2022 (333.000 Stunden) waren es damit um knapp 30 Prozent mehr. Das Bundesland mit den meisten Staus war wie in den Vorjahren mit knapp 34 Prozent Nordrhein-Westfalen. Auf Bayern entfielen 15 Prozent und auf Baden-Württemberg 10 Prozent. „Auch die Einführung des Deutschland-Tickets im Mai 2023 hat nicht zu einer Entspannung auf den Straßen geführt. Das zeigt einmal mehr, dass der Öffentliche Personennahverkehr noch attraktiver gestaltet werden muss, vor allen Dingen in den Bereichen Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit gibt es noch enormen Aufholbedarf“, betont Kreipl. Für 2024 rechnet der ADAC Südbayern mit weiter steigendem Verkehrsaufkommen auf den bayerischen Straßen. Eine große Rolle spielen dabei auch die Vielzahl an Baustellen. „Die Leistungsfähigkeit des Autobahnnetzes muss aufrechterhalten werden, ansonsten sehen wir keine Besserung bei weiter steigendem Verkehrsaufkommen. Zu volle Straßen, zu viele Baustellen, ein vollkommen ausgelasteter ÖPNV – hier muss die Politik dringend nachbessern“, so Kreipl.


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