In Landsberg werden die Gelben Engel „gemacht“
Das Test- und Technik Zentrum in Landsberg beherbergt nicht nur das zentrale Testhaus der europäischen Automobilclubs, sondern bildet mit der Hilfezentrale Süd, dem Straßenwachtstützpunkt und dem Flottenmanagement seit 20 Jahren das Rückgrat der ADAC Pannenhilfe. Es ist gleichzeitig Schulungszentrum für alle Gelben Engel.
„Unsere Mitarbeiter auf der Straße sind bundesweit für die Mitglieder im Einsatz. Damit das rund um die Uhr funktioniert, greifen hier in Landsberg eine Menge Rädchen ineinander: Das fängt bei der Aus- und Fortbildung der Mitarbeiter an, geht über die Entwicklung neuer Einsatzfahrzeuge und hört bei der Disposition der Fahrzeuge in den Hilfezentralen noch lange nicht auf“, sagt Johann Rager, Leiter des Prozess- und Technologiemanagements der ADAC-Pannenhilfe.
(Fast) jeden Tag ein gelbes Auto
In enger Zusammenarbeit mit dem ADAC Testzentrum, Herstellern und Prüforganisationen erblickt fast jeden Tag ein neues gelbes Auto in der Werkstatt des Sonderfahrzeugbaus das Licht der Welt. 300 Fahrzeuge werden jährlich entkernt, umgerüstet, ausgestattet und gebrandet. Bis zu 600 Werkzeuge und Geräte, über 2600 Einzelteile für den täglichen Einsatz in der Pannenhilfe werden sicher im Fahrzeug verbaut und verstaut. Das neueste „Baby“ der Pannenhilfe ist der Sharan, das bisher größte Fahrzeug der Flotte. Für Sondereinsätze und Piloten baut der ADAC zudem Straßenwacht-Prototypen, wie Quads, E-Bikes und Hybridfahrzeuge. Lastenfahrrad und VW Passt GTE sind gerade erst fertig geworden und warten auf ihre ersten Einsätze in den Städten Köln, Berlin und Stuttgart.
Die Pannenhilfe kommt auch mit dem Rad
Mit dem mittlerweile zweiten E-Bike-Prototypen, einem Lastenfahrrad auf drei Rädern, soll besonders in Großstädten mit hohem Verkehrsaufkommen so schnell und umweltfreundlich wie möglich auf die Pannenmeldungen der Mitglieder reagiert werden. Die zunehmende Urbanisierung fordert auch die Pannenhilfe heraus. Lastenräder fahren am Innenstadtstau vorbei, durch Einbahnstraßen und Grünanlagen hindurch und bilden eine intelligente Ergänzung zur Straßenwachtflotte. Mit dem reduzierten Werkzeug, das sie mit sich führen, können sie immerhin 70 Prozent der Pannenhilfefälle bedienen.
„Saubres Blechle“: Hybrid-Technik im Pannenhilfe-Test
Zwei neue, „saubere Blechle“ fahren demnächst im Großraum Stuttgart zu den Havaristen. Die VW Passat GTE Plug-In-Hybride fahren die ersten 40 Kilometer elektrisch, also leise und emmissionsärmer als die bisherigen Straßenwachtfahrzeuge. Damit macht die Pannenhilfe einen weiteren Schritt in die Elektromobilität. Der Test soll zunächst prüfen, inwieweit ein Elektrofahrzeug bzw. Hybridfahrzeug in der Pannenhilfe einsetzbar ist, da Pannenhilfefahrzeuge durch das enorme Gewicht der Ausrüstung und beim Abschleppen von Fahrzeugen besonderen Belastungen ausgesetzt sind. Gegenüber den bisher üblichen Straßenwachtfahrzeugen musste der Hybrid in Sachen Ausrüstung abspecken: Die Zuladung liegt nur noch bei 350 anstelle der bisher möglichen 650 Kilogramm.
Batterieservice: Gelbe Engel sorgen für neue Energie
Eine leere Batterie ist seit eh und je Pannenursache Nummer 1. Daher hat es sich die Pannenhilfe zur Aufgabe gemacht, alte, untaugliche Batterien bei einer Panne gleich vor Ort gegen eine neue austauschen zu können. Zu diesem Zweck wurden nach Vorgaben der ADAC Techniker aus Landsberg fünf verschiedene Batteriegrößen entwickelt, die auf Wunsch über 80 Prozent der Mitglieder die sofortige Weiterfahrt ermöglichen. Was die wenigsten wissen – das Mitglied zahlt nur die Batterie. Prüfung und Einbau sind kostenlos. In 2016 haben die Gelben Engel so schon rund 150 000 Mitgliedern zu einer frischen, voll funktionsfähigen Batterie verholfen, die im nächsten Winter nicht so schnell schlapp macht wie die alte. Im Rekordwintermonat Januar dieses Jahres waren es sogar 25 000 Stück.
Ausbildung zum Straßenwachtfahrer
Die ADAC-Pannenhilfe ist seit Jahrzehnten Spitzenreiter, was die Qualität betrifft. Dahinter versteckt sich ein umfangreiches Auswahl- und Weiterbildungsprogramm der Gelben Engel in Landsberg und darüber hinaus: Jeder Straßenwachtfahrer durchläuft zu Beginn seiner Tätigkeit einen mehrwöchigen Einführungslehrgang, vier technische Schulungen pro Jahr sowie ergänzend nichttechnische Service- und Beratungsschulungen. Über 1600 Straßenwachtfahrer wurden in Landsberg bisher auf ihre neue Aufgabe beim ADAC vorbereitet.
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