München günstig bei Wochen- und Monatstickets im ÖPNV
ADAC Preisvergleich der Tickets im ÖPNV ergab bundesweit große Unterschiede
München. Das Mobilitätsverhalten der Menschen änderte sich aufgrund der Corona Pandemie innerhalb weniger Monate vor allem in den Städten radikal. Verkehrsverbände verzeichneten teils massive Rückgänge bei den Fahrgastzahlen. Vor diesem Hintergrund hat der ADAC nach 2019 bereits zum zweiten Mal die Ticketpreise des ÖPNV in 21 Großstädten untersucht. „München ist bei den gerade für Pendler so wichtigen Wochen- und Monatskarten am preisgünstigsten, bei den Einzelfahrten hingegen jedoch am teuersten. Erstaunliches Ergebnis: Um teils über hundert Prozent unterscheiden sich die Preise einzelner Tickets je nach Stadt, obwohl überwiegend gleichwertige Leistungen enthalten sind“, so Alexander Kreipl, verkehrspolitischer Sprecher des ADAC Südbayern e.V.
Große bundesweite Preisunterschiede
Die größte Spannweite fanden die Tester bei den Wochenkarten für Erwachsene, die in Berlin 36 Euro und in München 17,80 Euro kosteten. Ähnlich frappierend war der Unterschied bei den Monatstickets, für die Hamburg 112,80 Euro und München 57 Euro verlangte. Bei Einzelkarten hingegen griffen in München Erwachsene mit 3,40 Euro tiefer in die Tasche als im Rest der Republik, wo der Durchschnitt bei rund 2,88 Euro liegt. Insgesamt erfreulich für die Verbraucher ist, dass die Preise für den ÖPNV seit der letzten Untersuchung 2019 nur moderat zwischen 1,33 und 5,11 Prozent angestiegen sind. Wie die einzelnen Preise zustande kommen, ist weiterhin in der Preispolitik der einzelnen Verbünde und in der Förderung durch Bund, Länder und Kommunen begründet. „Grundsätzlich muss der ÖPNV seine Attraktivität steigern. Aufgrund der Corona Pandemie geht der Trend nicht nur immer weiter zurück zum eigenen Auto, sondern auch weg von der regelmäßigen hin zu einer gelegentlichen Nutzung des ÖPNV. Die Gründe: Homeoffice, studieren von zuhause aus, weniger oder ganz abgesagte Großveranstaltungen. Einfache und flexible Tickets auf möglichst niedrigem Niveau sind dabei nur ein erster Schritt. Weitere innovative Konzepte, wie das Münchner Pilotprojekt ‚Swipe+Ride‘ sind wünschenswert“, so Kreipl.
Methodik
Überprüft wurden die Tarifsysteme von deutschen Städten mit mehr als 300.000 Einwohnern, in denen sowohl Busse fahren als auch ein Schienenverkehrsnetz besteht: Berlin, Bielefeld, Bremen, Dresden, Frankfurt/Main, Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Leipzig, Mannheim, München, Nürnberg und Stuttgart. Bochum, Dortmund, Düsseldorf, Duisburg, Essen und Wuppertal sind in einem gemeinsamen Verkehrsverbund organisiert. Gleiches gilt für Bonn und Köln. Für den Preisvergleich wurden die sieben gängigsten Ticketarten, die möglichst in allen Städten verfügbar waren, ausgewählt. Sie sollten außerdem verschiedene Personengruppen einbeziehen, Gelegenheits- wie auch Vielfahrer ansprechen und in allen geprüften Städten durchgängig verfügbar sein. Verglichen wurden: Kurzstrecke, Einzelfahrkarte, Tages-, Wochen- und Monatskarte für Erwachsene, Einzelfahrkarten für Kinder zwischen sechs und 14 Jahren sowie Tickets zur Mitnahme von Fahrrädern.
Weitere Informationen zum bundesweiten Preisvergleich finden Sie hier.
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