So oft helfen die Gelben Engel in Südbayern
4.181.053 Mal haben die Gelben Engel des ADAC im Vorjahr in den Bereichen Luftrettung, Straßenwacht und Ambulanzdienst Menschen aus ihrer Not geholfen. Auch im Bereich des ADAC Südbayern gab es jede Menge zu tun.
Auf den sechs Luftrettungsstationen sind die Helikopter insgesamt 8448 Mal zu Einsätzen abgehoben, deutschlandweit waren es 54.444. Von den insgesamt 4.081.582 Einsätzen der Pannenhelfer spielten sich 544.142 auf Straßen im Freistaat ab. Deutschlandweit der intensivste Tag war übrigens der 18. Januar 2016 mit 25.887 Hilfeleistungen. Der ADAC Ambulanzdienst, der unter anderem mit vier in Nürnberg stationierten Maschinen verletzte und erkrankte Urlauber zurückholt, war mit Linien- und Sonderflügen rund 4000 Mal unterwegs. 368 Mal steuerten die Piloten den Münchner Flughafen als Ziel an. Bodentransporte eingerechnet, betreute der ADAC Ambulanzdienst 2016 rund 55.000 Patienten, 5243 davon stammen aus Südbayern.
Die Einsatzbilanz der Luftrettungsstandorte in Südbayern
Sechs der 37 ADAC Luftrettungsstandorte befinden sich auf südbayerischem „Hoheitsgebiet“: München-Harlaching, Augsburg, Ingolstadt, Murnau, Straubing und Passau/Suben.
Christoph 1 München: 1407 Einsätze
Im vergangenen Jahr leistete der Münchner ADAC Hubschrauber Christoph 1 1407 Rettungsflüge. Dies entspricht einem moderaten Rückgang um 55 Einsätze oder 3,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (2015: 1462 Einsätze). In 1097 so genannten „Primäreinsätzen“ war Christoph 1 Not-arztzubringer oder führte den schnellen Transport akut Erkrankter oder Ver-letzter in eine Fachklinik durch. 82 Einsätze waren Intensiv¬transporte, bei denen ein Patient von einem Krankenhaus niedrigerer Versor¬gungsstufe in ein Spezialklinikum mit erweiterten Therapiemöglichkeiten ge¬flogen wurde. 219 Einsätze stellten sich als Fehlalarme heraus, neun Rettungsflüge waren sonstige Einsätze.
Christoph 15 Straubing: 1873 Einsätze
Mit 1873 Rettungsflügen hob Christoph 15 Straubing von allen bayerischen ADAC Hubschraubern am häufigsten ab, elf Mal oder 0,6 Prozent Mal weniger als im Vorjahr (2015: 1884 Einsätze). Dabei war Christoph 15 in 1681 Fällen Notarztzubringer oder führte den Flug in die Klinik durch. 43 Einsätze waren Verlegungsflüge. 147 Alarme stellten sich als Fehleinsätze heraus, zwei Rettungsflüge waren sonstige Einsätze.
Christoph 32 Ingolstadt: 1579 Einsätze
Eine deutliche Steigerung hat Christoph 32 Ingolstadt zu verzeichnen. Im vergangenen Jahr hoben die Besatzungen zu insgesamt 1579 Rettungsflügen ab, 124 oder 8,5 Prozent mehr als im Vorjahr (2015: 1455). 1317 Mal war Christoph 32 schneller Notarztzubringer oder führte den Primärtransport in die Klinik durch, 120 Einsätze waren Verlegungsflüge und 142 Alarme stellten sich als Fehleinsätze heraus.
Christoph 40 Augsburg: 1364 Einsätze
Der Augsburger Hubschrauber Christoph 40 leistete im vergangenen Jahr 1364 Rettungsflüge. Damit hoben die Besatzungen 97 Mal oder 7,6 Prozent öfter ab als im Vorjahreszeitraum (2015: 1267). In 1159 Primäreinsätzen war Christoph 40 Not¬arztzubringer oder führte den schnellen Transport akut Erkrankter oder Ver¬letzter in eine Fachklinik durch. 92 Einsätze waren Intensiv¬transporte von Klinik zu Klinik, 107 Einsätze stellten sich als Fehlalarme heraus, 6 Rettungsflüge waren sonstige Einsätze.
Christoph Murnau: 1519 Einsätze
Eine deutliche Steigerung um 134 Einsätze oder 9,7 Prozent auf insgesamt 1519 Flüge konnte Christoph Murnau verzeichnen. 1157 Mal war der Hubschrauber schneller Notarztzubringer oder führte den Transport in eine Fachklinik durch, 200 Mal fungierte er als fliegende Intensivstation auf Verlegungsflügen, 129 Alarme stellten sich als Fehleinsätze heraus, 33 Flüge waren sonstige Einsätze.
Christophorus Europa 3 Passau/Suben: 706 Einsätze
Vom Standort Christophorus Europa 3 Passau/Suben startet im Winterhalbjahr eine ADAC-Maschine, im Sommer ein Helikopter der österreichischen ÖAMTC Flugrettung. Im ADAC Halbjahr wurden die Crews 706 Mal alarmiert, 46 Mal oder 7 Prozent häufiger als im Vorjahr (2015: 660 Einsätze). 573 Mal war der Hubschrauber Notarztzubringer oder führte den Kliniktransport durch, 63 Einsätze waren Verlegungsflüge. 70 Alarme erwiesen sich als Fehleinsätze.
Diese ADAC Mitglieder sind 2016 gerettet worden
Eigentlich war es ein Urlaub wie aus dem Bilderbuch. Spät-sommer 2016: Hannelore und Dietmar Mauersberger aus Halblech im Allgäu reisen auf die griechische Insel Kreta. Alles schien perfekt, das Hotel, das Wetter, wunderbares Essen. Bis am vorletzten Tag das Unglück geschah: Hannelore Mauersberger stürzt und fällt gegen eine Glastür. Weil die 78-Jährige starke Schmerzen in der Hüftgegend hat, lässt sie sich im nächstgelegenen Krankenhaus in Heraklion untersuchen. Dort diagnostizieren die Ärzte eine starke Prellung, die laut behandelndem Mediziner schon nach wenigen Tagen keine Beschwerden mehr verursachen sollte. Doch Hannelore Mauersbergers Gesundheitszustand verschlechtert sich rapide. Verzweifelt wendet sich ihr Ehemann an den ADAC Auslandsnotruf in Athen, der schnellstmöglich den Rücktransport in die Heimat organisiert. Wenige Tage später geht es für die Mauersbergers im ADAC Ambulanzjet zurück nach München, dort steht bereits ein Krankenwagen für den Weitertransport in die Klinik nach Pfronten bereit. Es folgt die Schockdiagnose: Oberschenkelhalsbruch. Es war Rettung in letzter Sekunde, denn bleibt eine derartige Verletzung längere Zeit unbehandelt, kann sie zum Tod führen. „Der ADAC hat hier hervorragende Arbeit geleistet. Ich habe noch keine Organisation gefunden, die so zuverlässig und hilfsbereit für uns da war“, bedankt sich Dietmar Mauersberger beim ADAC. Heute ist seine Frau Hannelore dank Physiotherapien wieder auf dem Weg der Besserung. Bis sie sich wieder schmerzfrei bewegen kann, wird sie aber noch viel Geduld aufbringen müssen.
Schnelle Hilfe aus der Luft
Ein großes Dankeschön an die Helfer des Clubs kommt auch von Gabi und Ernst Fauser aus München. Im Juli 2015 war das Ehepaar mit seinem Oldtimer von München zum Tegernsee und weiter nach Österreich unterwegs, als sie ein entgegenkommender Linksabbieger übersah und erfasste. Schwer verletzt wurden beide mit zwei Rettungshubschraubern vom österreichischen ÖAMTC und dem ADAC auf schnellstem Wege ins Klinikum Innsbruck geflogen. Erst nach sechs Wochen und etlichen Operationen konnte das Ehepaar mit dem ADAC Auslandsrückholdienst ins Unfallklinikum im oberbayerischen Murnau verlegt werden. Obwohl sich die Fausers nach dem schweren Zusammenprall an nichts erinnern können, sind sie für die schnelle Hilfe unendlich dankbar. „Jedes Mal, wenn ich einen gelben Hubschrauber sehe, wird mir warm ums Herz. Denn dann weiß ich, dass die Gelben Engel wieder Leben retten“, sagt Gabi Fauser mit einem Lächeln auf den Lippen.